Freitag, 7. Juni 2019

Aus Alt macht Neu


von Grietje van der Veen


Seit einigen Jahren "upcycle" ich Gegenstände, Stoffe und Wandbehänge zu neuen Werken. Als meine gesundheitlichen Probleme begannen, nahm ich mir vor, nichts Neues mehr zu kaufen. Für meine Werke will ich nur noch Materialien verwenden, die in meinem Atelier und meiner Wohnung vorhanden sind. Seit fast zwei Jahren halte ich mich strikt daran. Neu stelle ich dreidimensionale Sachen her, für die meine alten Wandbehänge herhalten müssen. Dies erfordert neue Herstellungweisen und fordert mich heraus. Macht aber Spass.

Angefangene und nicht fertig gestellte Arbeiten habe ich zerschnitten und zu kleinen Collagen verarbeitet.





Eine grosse Arbeit musste dran glauben. Die besten Stücke habe ich behalten.
Hier habe ich noch ein zusätzliches Netz drüber geknüpft
 "Pinus" war lange in Europa unterwegs an verschiedenen Ausstellungen. Nachdem die Arbeit zurückgekommen war, war mein Interesse fast erlöschen. Den mittleren Teil fand ich immer noch schön. Also habe ich  eine andere Zusammenstellung versucht.
Ursprünglicher Titel: Pinus
 Nach der Bearbeitung:
heisst das Bild "Landscape"
Für mich nicht mehr interessante Stücke bin ich ebenfalls mit der Schere zu Leibe gegangen und habe sie dann zu  Objekten verarbeitet. Beim Zerschneiden fällt meistens ziemlich viel Abfall an. Den verwende ich am liebsten als Futterstoff für dreidimensionale Projekte.


Baumstümpfe
"Wrapped in Lies" 2012, 115 x 90 cm

"Wrapped in Lies" wurde 2012 in die Ausstellung "European Art Quilt" aufgenommen und in mehreren europäischen Ländern gezeigt. Im Zuge meiner Aktion "Aus Alt macht Neu" habe ich sie zerschnitten und zu "Migration" und "U-Tubes" verarbeitet.
"Migration" 2018, 95 x 45 cm
"U-Tubes"

"Diving for Pearls"
"Diving for Pearls" war schon 10 Jahre alt, als ich mich entschloss, davon etwas Dreidimensionales zu machen. Ich schnitt das Werk der Länge nach diagonal durch, nähte beide Teile zusammen und "fütterte" das Ganze mit einer Bambusmatte, um der Arbeit Halt zu geben.


"Babylon", 2018


Auch Scherben werden zu Kunstwerken bestimmt. Mit handgefärbten Garnen umwickelte Baumwollstreifen habe ich in die Scherbe einer zerbrochenen Vase gelegt. Der Grafiker, der meinen Katalog "Upcycling" gestaltete, meinte das Gebilde sähe aus wie ein Fisch. Deswegen der Name "Triops". 

"Triops", 2019, etwas 15 x 30 cm
Ohne Titel, 2018
Jahrelang habe ich umwickelt: Baumwollstreifen mit Garnen oder Paketschnur, Elektrokabel mit Stoffstreifen, Gartenschnur mit allerhand, etc. etc. "Ohne Titel" entstand aus einer ganz grossen Arbeit mit Röllchen aus mit Paketschnur umwickelten weissen Stoffstreifen. Die Arbeit wur4de mir zu gross und zu schwer, deshalb habe ich sie nie zu Ende gebracht. Ich löste alle Röllchen wieder vom Untergrund und  nähte sie zusammen, ab und zu einen Schlitz freilassend, damit ich den Streifen verknoten konnte. Der Streifen ist 140 cm lang und zwischen 23 und 48 cm breit.



Verschiedene Möglichkeiten, umwickelte Schnüre zu verarbeiten


 Ein Stück Hühnergitter mit schwarzen Stoffstreifen und -reste behangen.



Diese und noch weitere upcycelte Werke sind in meinem Katalog
"Textile Art - Upcycling", 2019 zu sehen.
Er kann bei mir bestellt werden und kostet Fr. 18,- zuzüglich Portokosten.
E-mail: grietje@textileart.ch  








1 Kommentar:

  1. Génial comme le quotidien peut intervenir sur notre création. Magnifique travail

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