von:
TAFch
Liebe Leserinnen und Leser,
wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für Ihr Interesse an unserer Arbeit und an unserem Blog bedanken. Wir schließen für dieses Jahr die Tore und melden uns wieder am 10.1.2018.
Wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen eine schöne Vorweihnachtszeit, ruhige Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bis dann!
Gabi Mett
Judith Mundwiler
Ursula Suter
Grietje van der Veen
Wir laden Sie herzlich ein, unserem Blog zu folgen! Wir öffnen hier eine Plattform, wo Gedanken, Informationen, Diskussionen, Inspirationen rund um die Textilkunst in der Schweiz ausgetauscht werden können.
Mittwoch, 13. Dezember 2017
Freitag, 8. Dezember 2017
Yvette Cauquil-Prince
von Judith Mundwiler
Vor ein paar Tagen hat mir eine Bekannte von einer Ausstellung in Frankreich vorgeschwärmt.
Die Fotos, die sie mir zeigte, faszinierten mich und ich machte mich auf zur Recherche über Yvette Cauquil-Prince.
Yvette Cauquil-Prince (10. Juli 1928 - 1. August 2005) war eine in Belgien geborene Weberin und Kunsthandwerkerin, die Wandteppiche in direkter Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern des 20. Jahrhunderts und / oder ihren Gütern schuf. Bekannt ist sie vor allem für ihre Verbindung mit dem Künstler Marc Chagall, die über 40 Wandteppiche hervorbrachte, aber auch Wandteppiche von Werken von Pablo Picasso, Max Ernst, Roberto Matta, Paul Klee, Fernand Léger, Pierre Wemaëre, Wassily Kandinsky, Brassai, Alexander Calder, Niki de Saint Phalle und andere.
Cauquil-Prince besuchte die belgische Akademie Royale des Beaux-Arts (ARBA), aber ihre Beherrschung der Weberei war weitgehend autodidaktisch, inspiriert von ihrem Studium der koptischen Textilien und Tapisserien aus der Renaissance und dem Mittelalter.
Sie gründete ihr erstes Studio in den späten 1950er Jahren in Paris und arbeitete später auf Korsika. 1963 engagierte Marie Cuttoli Cauquil-Prince, um Picasso-Wandteppiche zu flechten, unter der Bedingung, dass sie im Hintergrund bleiben und den Künstler nie persönlich treffen würde. Einer dieser Wandteppiche, La Fermière, befindet sich heute im Picasso Museum in Antibes.
Cauquil-Prince wurde 1977 von der französischen Regierung zum Ritter des Ordre national du Mérite ernannt.
Cauquil-Prince wurde Chagall von Madeleine Malraux vorgestellt, Ehefrau des französischen Kulturministers André Malraux, kurz nachdem Chagall Mitte der 1960er Jahre Wandteppiche für die israelische Knesset entworfen hatte. Chagall und Cauquil-Prince bildeten eine enge persönliche wie berufliche Beziehung, die bis zu Chagalls Tod im Jahr 1985 dauerte.
"Ich bin wie ein Dirigent", erzählte sie einem Interviewer, "und Chagall ist die Musik. Ich muss die Arbeit von Chagall so tief verstehen, dass ich selbst nicht existiere. " Chagall nannte sie" die Toscanini des Wandteppichs "und erklärte, dass" es niemals einen Teppich von Chagall ohne dich geben wird ".
In den frühen 1970er Jahren wurde Chagalls Frau Vava eifersüchtig auf die besondere Beziehung ihres Mannes zu seinem Mitarbeiter (Chagall machte es sich zum Ziel, allen zu erzählen, dass Yvette Cauquil-Prince seine "zierliche Tochter" und spirituelle Tochter sei). Kurz nachdem sie die Aufträge des Jüdischen Museums Milwaukee und des Rehabilitationsinstituts von Chicago für die ersten Chagall-Wandteppiche in Amerika ausgeführt hatten, wurde Yvette für ein Jahrzehnt daran gehindert, mit Chagall zusammenzuarbeiten. Während dieser Zeit entwickelte sie ihre Verbindung mit Max Ernst.
Kurz vor Chagalls Tod gab Vava nach und Cauquil-Prince nahm ihre Zusammenarbeit wieder auf. Chagall ließ Cauquil-Prince versprechen, seine Werke weiterhin in Wandteppiche zu übersetzen, was sie mit Vavas Segen und später mit Chagalls Kindern und Enkeln tat, mit denen sie sehr eng verbunden blieb.
Die Ausstellung im Musée du Pays de Sarrebourg ist noch bis zum 9.Januar 2018 geöffnet. Vielleicht gibt das ja eine Idee für einen Ausflug zwischen Weihnachten und Neujahr, oder gleich zu Beginn vom neuen Jahr?
Das Museum kündigt die Ausstellung so an:
Vom 24. Juni bis zum 9. Januar 2018 lädt das Musée du Pays de Sarrebourg Sie ein, die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts durch die Verbindungen zu entdecken, die von einer originellen Figur geknüpft wurden: Yvette Cauquil-Prince.
Die Tapisserien von Yvette Cauquil-Prince zeigen das Ausmaß der künstlerischen Zusammenarbeit. Wenn man Picasso, Chagall, Ernst oder Kandinsky im großen Format anspricht, kann man sich in das Universum dieser Künstler eintauchen . Die Umsetzung dieser Werke in Tapisserie wurde in der Zusammenarbeit zwischen Cauquille-Prince und diesen großen Künstlern realisiert. Die Beherrschung der Tapisserietechniken erlaubt Yvette Cauquil-Prince, ihren Arbeiten viel Energie und Leben zu geben.
In einem zweiten Teil der Ausstellung laden wir Sie ein, die Zeichnungen und Gemälde von Yvette Cauquil-Prince zu entdecken, deren Werke im Rahmen einer ihr ganz gewidmeten Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Diese zwei Dimensionen ihres künstlerischen Schaffens sind eng miteinander verbunden, sogar verwoben.
Spiele und Manipulationen ermöglichen es Jung und Alt, diese Ausstellung auf spielerische Weise zu entdecken und warum nicht an dem Wandteppich aus zu probieren.
Hier finden Sie die genauen Infos zum Museum.
HIER gehts zu einem kurzen Filmbericht über die Künstlerin. (in französischer Sprache)
Und hier noch drei Fotos, die einen Blick in die Ausstellung geben:
Das Foto vom Mittwoch ist von Marc Chagall in der Chapelle des Cordeliers in Sarrebourg. Der Besuch der Kirche kann mit dem Ausstellungsbesuch verbunden werden.
Wenn Sie noch mehr Tipps für Ausstellungen suchen, finden Sie diese im Austellungskalender von Gudrun Heinz.
HIER gehts zum Blog von Gudrun.
Und wenn Sie gerne im neuen Jahr einen Kurs bei mir besuchen möchten, gibt es noch freie Plätze über das Pädagogische Zentrum Basel:
108-29 A Die Textile Linie, Zeichnen mit Nadel und Faden (Anmeldeschluss: 15.12.17)
Link HIER108-30 A fusing fabric (Anmeldeschluss: 15.12.17)Link HIER108-31 A fusing fabric, Weiterführende Ideen (Anmeldeschluss: 15.1.18)Link HIER
Die Fotos, die sie mir zeigte, faszinierten mich und ich machte mich auf zur Recherche über Yvette Cauquil-Prince.
Yvette Cauquil-Prince (10. Juli 1928 - 1. August 2005) war eine in Belgien geborene Weberin und Kunsthandwerkerin, die Wandteppiche in direkter Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern des 20. Jahrhunderts und / oder ihren Gütern schuf. Bekannt ist sie vor allem für ihre Verbindung mit dem Künstler Marc Chagall, die über 40 Wandteppiche hervorbrachte, aber auch Wandteppiche von Werken von Pablo Picasso, Max Ernst, Roberto Matta, Paul Klee, Fernand Léger, Pierre Wemaëre, Wassily Kandinsky, Brassai, Alexander Calder, Niki de Saint Phalle und andere.
Cauquil-Prince besuchte die belgische Akademie Royale des Beaux-Arts (ARBA), aber ihre Beherrschung der Weberei war weitgehend autodidaktisch, inspiriert von ihrem Studium der koptischen Textilien und Tapisserien aus der Renaissance und dem Mittelalter.
Sie gründete ihr erstes Studio in den späten 1950er Jahren in Paris und arbeitete später auf Korsika. 1963 engagierte Marie Cuttoli Cauquil-Prince, um Picasso-Wandteppiche zu flechten, unter der Bedingung, dass sie im Hintergrund bleiben und den Künstler nie persönlich treffen würde. Einer dieser Wandteppiche, La Fermière, befindet sich heute im Picasso Museum in Antibes.
Cauquil-Prince wurde 1977 von der französischen Regierung zum Ritter des Ordre national du Mérite ernannt.
Cauquil-Prince wurde Chagall von Madeleine Malraux vorgestellt, Ehefrau des französischen Kulturministers André Malraux, kurz nachdem Chagall Mitte der 1960er Jahre Wandteppiche für die israelische Knesset entworfen hatte. Chagall und Cauquil-Prince bildeten eine enge persönliche wie berufliche Beziehung, die bis zu Chagalls Tod im Jahr 1985 dauerte.
"Ich bin wie ein Dirigent", erzählte sie einem Interviewer, "und Chagall ist die Musik. Ich muss die Arbeit von Chagall so tief verstehen, dass ich selbst nicht existiere. " Chagall nannte sie" die Toscanini des Wandteppichs "und erklärte, dass" es niemals einen Teppich von Chagall ohne dich geben wird ".
In den frühen 1970er Jahren wurde Chagalls Frau Vava eifersüchtig auf die besondere Beziehung ihres Mannes zu seinem Mitarbeiter (Chagall machte es sich zum Ziel, allen zu erzählen, dass Yvette Cauquil-Prince seine "zierliche Tochter" und spirituelle Tochter sei). Kurz nachdem sie die Aufträge des Jüdischen Museums Milwaukee und des Rehabilitationsinstituts von Chicago für die ersten Chagall-Wandteppiche in Amerika ausgeführt hatten, wurde Yvette für ein Jahrzehnt daran gehindert, mit Chagall zusammenzuarbeiten. Während dieser Zeit entwickelte sie ihre Verbindung mit Max Ernst.
Kurz vor Chagalls Tod gab Vava nach und Cauquil-Prince nahm ihre Zusammenarbeit wieder auf. Chagall ließ Cauquil-Prince versprechen, seine Werke weiterhin in Wandteppiche zu übersetzen, was sie mit Vavas Segen und später mit Chagalls Kindern und Enkeln tat, mit denen sie sehr eng verbunden blieb.
Die Ausstellung im Musée du Pays de Sarrebourg ist noch bis zum 9.Januar 2018 geöffnet. Vielleicht gibt das ja eine Idee für einen Ausflug zwischen Weihnachten und Neujahr, oder gleich zu Beginn vom neuen Jahr?
Das Museum kündigt die Ausstellung so an:
Vom 24. Juni bis zum 9. Januar 2018 lädt das Musée du Pays de Sarrebourg Sie ein, die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts durch die Verbindungen zu entdecken, die von einer originellen Figur geknüpft wurden: Yvette Cauquil-Prince.
Die Tapisserien von Yvette Cauquil-Prince zeigen das Ausmaß der künstlerischen Zusammenarbeit. Wenn man Picasso, Chagall, Ernst oder Kandinsky im großen Format anspricht, kann man sich in das Universum dieser Künstler eintauchen . Die Umsetzung dieser Werke in Tapisserie wurde in der Zusammenarbeit zwischen Cauquille-Prince und diesen großen Künstlern realisiert. Die Beherrschung der Tapisserietechniken erlaubt Yvette Cauquil-Prince, ihren Arbeiten viel Energie und Leben zu geben.
In einem zweiten Teil der Ausstellung laden wir Sie ein, die Zeichnungen und Gemälde von Yvette Cauquil-Prince zu entdecken, deren Werke im Rahmen einer ihr ganz gewidmeten Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Diese zwei Dimensionen ihres künstlerischen Schaffens sind eng miteinander verbunden, sogar verwoben.
Spiele und Manipulationen ermöglichen es Jung und Alt, diese Ausstellung auf spielerische Weise zu entdecken und warum nicht an dem Wandteppich aus zu probieren.
Hier finden Sie die genauen Infos zum Museum.
HIER gehts zu einem kurzen Filmbericht über die Künstlerin. (in französischer Sprache)
Und hier noch drei Fotos, die einen Blick in die Ausstellung geben:
Das Foto vom Mittwoch ist von Marc Chagall in der Chapelle des Cordeliers in Sarrebourg. Der Besuch der Kirche kann mit dem Ausstellungsbesuch verbunden werden.
Wenn Sie noch mehr Tipps für Ausstellungen suchen, finden Sie diese im Austellungskalender von Gudrun Heinz.
HIER gehts zum Blog von Gudrun.
Und wenn Sie gerne im neuen Jahr einen Kurs bei mir besuchen möchten, gibt es noch freie Plätze über das Pädagogische Zentrum Basel:
108-29 A Die Textile Linie, Zeichnen mit Nadel und Faden (Anmeldeschluss: 15.12.17)
Link HIER108-30 A fusing fabric (Anmeldeschluss: 15.12.17)Link HIER108-31 A fusing fabric, Weiterführende Ideen (Anmeldeschluss: 15.1.18)Link HIER
Wenn Sie sich direkt bei mir im Atelier für einen Kurs anmelden möchten, finden Sie die offenen Kursplätze auf meiner Webseite HIER
Das war mein letzter Blogbeitrag in diesem Jahr.
Ich gebe Ihnen dieses Foto mit auf den Weg durch die Adventszeit:
Der Rauhreif klöppelt feinste Gebilde an die Bäume...einfach zauberhaft! |
Mittwoch, 6. Dezember 2017
Freitag, 1. Dezember 2017
10 Jahre künstlerisches Schaffen als Fotomaterial wiederentdeckt
Gästeblog von Ursula Suter
In der Reihe der Gästeblogs möchte ich ihnen heute Marianne Vogler vorstellen. Marianne war Teilnehmerin bei Teximus 2. Ihr Atelier befindet sich in der Ziegelei Oberwil. Es hätte den Rahmen in meinem Novemberblog die "offenen Ateliertüren" gesprengt, über eine einzelne Künstlerin zu berichten, darum haben Sie heute das Vergnügen, sich ausführlicher mit ihrem künstlerischen Werk zu befassen. Das Bild "Wordless Wednesday" ist bereits das Titelbild vom Heft „Ordnerleben" von Marianne Vogler, die nun das Wort hat.
Erste Seite des Hefts |
Im letzten September war ich zwei Wochen in
Berlin; ganz ohne Atelier, Werkzeuge, Material, aber
ausgerüstet mit viel Zeit
und meinem Laptop. Ich durchforstete die unzähligen Ordner, die sich dort seit
Jahren
eingenistet hatten und holte alte und auch neuere Bilder aus ihrem
Schlummer. Daraus entstand das Heft
„Ordnerleben, Zusammenspiel 2007 – 17“, das
ich in diesem Blog durchblättere.
Seit vielen
Jahren begleiten mich folgende Gedanken zur Arbeit:
Lesen Schreiben
Zeichnen Musik
Mit Stoff
umgehen
Etwas mit dem
Stift auf den Punkt bringen
Schauen was
kommt. Im Heft täglich
Ein kurzer
Moment von Konzentration
Es entstehen
Zeichnungen
Ist zeichnen wie
denken
Material und
Zeichen
Ausgewählt
bearbeitet gestaltet.
Beim Auswählen
der Zeichnungen wurde mit klar, dass es in meiner Arbeit eine eigentliche
Chronologie nicht
gibt. Themen, die mir wichtig sind, tauchen immer wieder auf
und verbünden sich miteinander. Ich komme
mir vor, als ob ich an einem
unendlichen Zopf flechten würde.
Das Frauen – Männer
Thema taucht immer wieder auf und damit die Frage, wo wir heute stehen, im
Leben und
in der Kunst.
Schneiden ist
eine Leidenschaft! Bei der Papiergrösse von 150 x 230 cm wie hier, wird sie zur Reise in
unerforschte Gebiete.
Dieses
wunderbare Japanische Seidenpapier, welches sich gut färben, schneiden und formen
lässt inspiriert
mich immer wieder zu neuen Objekten.
Licht, Schatten
und Räumlichkeit sind wesentlich beim Papierschnitt. Diesmal reduziert wie ein
Maschendrahtnetz.
Manchmal ist das
Spiel mit dem Material die spannendste Tätigkeit.
Da weiss ich was zu tun ist.
Diese rund herausgeschnittenen Papiere
aneinander zu knüpfen
mit einem
dünnen Nylonfaden, den ich fast
nicht sehe,
den ich fast nicht spüren kann zwischen meinen
Fingerbeeren,
ja, meine Augen anstrengen muss,
weil der Faden sich wegdreht in meinen Händen,
volle
Aufmerksamkeit nötig wird,
wenn ich das dünne Papier mit Daumen und
Zeigfinger festhalte,
ins Licht halte, um die Fäden miteinander
zu verschlingen,
zugleich versuche meine Schultern nicht zu
verspannen,
Beschleunigung völlig unmöglich bleibt,
langsam ein Netz entsteht.
Ja, das macht mich zufrieden, fast glücklich.
Warum?
Ich liebe es,
mit Papierseiten ein Objekt zu kreieren,
das seinen Inhalt erst freigibt, wenn man es öffnet und
Seite um Seite umblättert.
In diesem Buch aus Transparentpapier spielt das Zusammenspiel
durch verschiedene
Schichten eine wichtige Rolle.
Die Technik der
Monotypie (einziges Bild) bietet unendlich viele Variationsmöglichkeiten.
Die Druckfarbe
wird dabei auf einer Platte oder einem Glastisch ausgewalzt, in die man mit
Stiften, Spachtel etc.,
oder direkt auf das darüber gelegte Papier hinein
zeichnet und durch Handabzug oder mit der Druckpresse
druckt. Es entsteht immer
ein Original, d.h. das Bild kann nicht wiederholt werden. Indem man mit den
Farbresten weiterarbeitet ergeben sich positiv/negativ Effekte, die sich
wiederum weiter variieren lassen.
Mich reizt an
dieser Technik besonders das Experimentelle, Spontane, Atmosphärische. Es
entstehen
Schichtungen, Netz-Strukturen, aufgebrochene oder glatte,
geschlossene Texturen.
Japan- und
Transparentpapiere lassen sich besonders gut auf Vorder- und Rückseite
bedrucken, so
dass Farben und Formen durchscheinen und an ein feines Gewebe erinnern.
Waldobjekt, ausgestellt in der Tonwerkhalle in Lausen |
„Waldobjekt“
entstand für die Ausstellung in der grossen, ehemaligen Tonwerkhalle Lausen. Das
stabile
Fabriano - Rollenpapier (150 x 1000 cm, geschnitten und einseitig grün
gespritzt) steht auf einem
handgeknüpften Netz aus Blumendraht 300 x 400 cm.
Viele Ordner
habe ich geöffnet und manchmal überraschende Entdeckungen gemacht. Da aber
dieses Heft nur
einen kleinen Teil zeigen kann schliesst sich der Rundgang
mit Ausschnitten aus
„an dich hab ich
immer gedacht“, von 2010 und der Serie „Maschenzeichnungen“, 2013.
Blumenschaukel |
Mit der
„Blumenschaukel“ von 2015, sag ich Adieu...
Wer gerne noch mehr Arbeiten von Marianne sehen findet ihre Website HIER
Es gibt noch viele nicht erwähnte Werke zu bestaunen.
Mittwoch, 29. November 2017
Freitag, 24. November 2017
SOFA Chicago 2017
von Grietje van der Veen
Anfang November dieses Jahres fand in Chicago die jährliche SOFA-Messe (Sculptures, Objects, Functional Art and Design) statt. Ich war eingeladen, einige meiner Werke in einer Galerie auszustellen. Dieser Einladung bin ich gerne nachgekommen, obwohl ich wusste, dass es ein finanzielles Abenteuer war. Im Gegensatz zu vielen anderen KünstlerInnen hatte ich aber den Vorteil, dass ich für den Transport nichts bezahlen muss. Ich wickle meine Sachen einfach über eine Kartonrolle und stecke sie in eine eigens für solche Gelegenheiten gefertigte Tasche. Die habe ich dann einfach als Gepäck aufgeben können. Andere geben ein Vermögen aus für den Transport in grossen Kisten. Ich muss nur die Tasche tragen, eine einfache Sache.
Ausser mir waren noch weitere 17 KünstlerInnen in der Galerie. Viele Kunstrichtungen waren vertreten: Glas, Treibholz, Marmor, Keramik, Schmuck, Weben, Multimedia und weitere. Ich werde sie hier nicht alle vorstellen können. Ich suche nur die aus, die mir am besten gefallen.
1. Textil
Ich hatte für diese Ausstellung ein paar neue Werke gemacht und mich an Skulpturen gewagt. In Absprache mit der Galeristin entschied ich mich für das Thema «Bäume und Wasser». Drei grössere Werke wurden im Ausstellungsraum gehängt, darunter standen auf einer Konsole die Baumstumpfskulpturen. Weitere sechs Arbeiten hingen ziemlich gedrängt im sog. «Backstage», wo ich interessierte Leute hinführen konnte.
Es stand mir frei, die verkauften Werke sofort zu ersetzen. Ich durfte sie auch komplett austauschen, als mir die Zusammensetzung nach dem Verkauf eines der Werke nicht mehr gefiel.
Die erste Hängung |
Nach dem Verkauf einer Arbeit |
Die letzte Version |
Neben mir im gleichen «booth» stellte Constance Old (USA) ihre Mixed Media Bilder aus. Sie verwendet textile Techniken, vor allem Teppichknüpfen und Sticken, arbeitet aber kaum mit Textil, sondern mit recyceltem Plastik, Papier oder Kasettenbänder. Sozialkritik ist durchaus mitgemeint. Constance arbeitet in mehreren Serien. In der Galerie waren zwei ihrer Serien vertreten: die eine bestand aus kleinen Bildern, welche sie «Filling the Void» (= «die Lücke (Leere) füllen») nennt. Alle haben ein rundes oder ovales Zentrum, mit einem schmalen Rand eingefasst. Der Rest wird dann zu einem Rechteck aufgefüllt. Die Materialien variieren von Bild zu Bild: Streifen aus Plastik, verschiedenen Papiersorten, Kasettenbänder oder Schuhbändel. Kurzum: alles, was so weggeworfen wird. Die Materialien sind mit einem Teppichhaken in eine Plastikunterlage eingeknüpft
Constance vor ihrer Serie "Filling the Void" |
Die andere Serie iin der Ausstellung zeigt ihre Leidenschaft für Texte. So schreibt sie Texte in Schreibschrift mit grafischen Zeichen übereinander. Zuletzt wird das Thema der Arbeit mit grossen farbigen Druckbuchstaben darüber gemalt.
Constance Old: Zwei Textbilder |
2. Keramik
Natasha Dikareva wurde in Kiev, Ukraine, geboren und studieerte Kunst in St. Petersburg. 1995 emigrierte sie nach den USA und studierte dort weiter. Sie gewann 2012 den grossen Preis am Museum of Ceramic Art und gewann im Verlaufe ihrer Karriere einige weitere Preise.
Natasha Dikareva |
Rene Murray (USA)
Rene lässt dich von der italienischen Landschaft mit ihrer pittoresken Städtchen inspirieren.
Rene Murray |
3. Glas
Ed Colberg (Canada) interessiert sich für Cellularbiologie und Cellulartechnologie und nimmt Zellstrukturen als Inspiration für seine Vasen.Zu seiner Website geht es HIER
Ed Colberg |
Edgaro de Bortoli’s (Argentinien) Werke sind aus Glasfasern gemacht. Glasfasern sind extrem fragil. So spiegelt für ihn das Material die Menschen, die konfrontiert sind mit Extremsituationen. Daher sind Obdachlose sein bevorzugtes Motiv.
Zu Edgardo's Website geht es HIER
Jerre Davidson ist in Schottland geboren und lebt heute in den USA. Musik und Tanz bestimmen ihr Leben und die Liebe dazu lässt sich in ihren fliessenden Glasobjekten wiederfinden.
Jerre Davidson |
Maria de los Santos (Argentinien) zeigt Glastorsos ihrer Serie „Woman“. Sie sagt: „Am I talking about myself? About me as a woman? About the ones who came before me, about those who came with me and the ones who will come after me … growing, changing, living, birthing, […] each one of them with their own shadow, their unique history and their wisdom – transmitted for generations.» (Spreche ich über mich selber? Über mich als Frau? Über die, die vor mir kamen und über die, die mit mir kamen und die, die nach mir kommen werden …wachsend, sich wandelnd, gebärend […] jede mit ihrem eigenen Schatten, ihrer ganz eigenen Geschichte und Weisheit – weitergeleitet über Generationen.)
Maria de los Santos vor ihren Glasskulpturen |
4. Marmor
Bob Clyatt (USA) ergründet mit seinen Wandreliefs die modernen Landschaften unserer Kultur, die Symbolik, den sozialen Diskurs und das Ausmass der Spaltung, denen wir täglich begegnen. Mehrere seiner Werke sind jetzt Teil der permanenten Kollektion von mehreren Museen.
Marmorreliefs von Bob Clyatt |
5. Holz
Jeffro Uitto (USA) wohnt in einer kleinen Stadt an der Küste von Washington. Was liegt näher als sich mit dem zu befassen, was der Ozean hergibt. Er ist mit den Jahren zu der Überzeuguung gelangt, dass er das Material nicht bearbeiten, sondern in seiner natürlichen Form belassen soll. Durch das Zusammenfügen von Schwemmholz entstehen imposante Tierfiguren, die eine enorme Energie ausstrahlen.
Pferd aus Schwemmholz |
Hirsch und Löwe |
Für mich war diese Messe ein tolles Erlebnis. Ob ich es wieder machen würde? Wer weiss....
Mittwoch, 22. November 2017
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