Donnerstag, 25. April 2013

Vom Aquarellbild zur Schmuckbox

von Judith Mundwiler
 

Der Frühling hat seine ersten Fühler ausgestreckt und die Natur beginnt, sich nach dem langen Winterschlaf in ein neues Farbenkleid zu hüllen. Diese Sehnsucht nach Farben möchte ich hier mit meinen kleinen Workshop stillen! Vielleicht haben Sie Lust, eine kleine Schmuckbox zu gestalten?

2007 war mein Quilt „Mein geheimnisvoller Garten“ im Val d‘Argent zu sehen. Er bekam dort einen Preis beim Wettbewerb „Ein mit Leidenschaft gestalteter Garten“.
Hier verwendete ich Aquarellbilder, welche meine PrimarschülerInnen, die ich damals unterrichtete, gemalt hatten. Die Technik dazu stelle ich Ihnen hier vor.

(Diese Anleitung finden Sie in gekürzter Form auch in der neusten Ausgabe von 'Patchwork Professional')










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Arbeitsanleitung


1.  Material:

   Aquarellbild oder Kinderzeichnung auf festem Papier

   Weicher Filz

   Chiffontuch

   Maschinenstickfäden

   Vliesofix (Bondaweb)

   Stickgarn

   Backtrennpapier



2. Bestimmen Sie die Grösse von Ihrer gewünschten Box. Ein Seitenteil sollte nicht grösser als 10cm sein, sonst wird sie instabil. Bezeichnen Sie mit Hilfe einer Schablone 6 Teile auf dem Aquarellbild. Schneiden Sie diese Papierteile aus.

3. Bügeln Sie auf die Rückseite von jedem Papierteil Vliesofix



Tipp: Schneiden Sie ein Reststück zu, auf diesem können Sie dann die Nähproben machen für Sticheinstellungen und Fadenspannung (längliches Teil)



4. Bestimmen Sie die Teile für Boden, Deckel und Seiten und arrangieren Sie diese auf den Filz. Zwischen den einzelnen Teilen sollte 1-2mm Abstand sein, damit sich die Box am Schluss gut zusammenfalten lässt. Bügeln Sie mit Hilfe von Backtrennpapier die Papierteile auf den Filz auf.

5. Suchen Sie ein passendes Chiffontuch aus. Mit der Farbe des Tuches lässt sich das Aquarellbild beeinflussen. Es erscheint bunter, knalliger, dunkler oder ruhiger. Legen Sie das Tuch über die ganze Fläche und stecken sie es an den Kanten auf dem Filz fest.

6. Nun können sie die Fläche mit der Nähmaschine besticken. Mit freier Stickerei und dem Quiltfuss oder mit dem Normalfuss und Zierstichen. Lassen Sie sich von der Aquarellzeichnung inspirieren, wechseln Sie ab und zu die Farbe des Stickgarns.

7. Schneiden Sie die Fläche 1-2 mm neben dem Papier aus. Es bleibt so ein schmaler Rand Filz stehen.

8. An Ihrem länglichen Probestück können sie nun ausprobieren, ob Sie die Kanten mit geradem Stich schmalkantig oder mit Zick-Zackstich nähen möchten

9. Bei der abgebildeten Box wurde mit Zick-Zackstich genäht. Sie können den geschnittenen Filzkanten entlang auch zweimal entlang nähen. der Zick-Zackstich wird dann schön dicht. 

10.Klappen Sie die Seitenteile hoch und nähen Sie die Seiten mit einem passenden  Handstickgarn mit Überwendlingsstich  zusammen.


Box ohne Zick-Zackstich an den Kanten

Paketanhänger mit gestickter Schrift (Kursarbeit)
rechts: gestickte Schrift, links: Blumenmuster vom Aquarell aufgenommen
rechts: genäht mit Lana-Garn und Normalfuss, links: gestickt mit Quiltfuss und Zick-Zackstich
Variante für einen kleinen Quilt
Variante für einen kleinen Quilt

mit dem Heissluftfön bearbeitet

Mittwoch, 24. April 2013

Wordles Wednesday

von Judith Mundwiler

...eine Überraschungsbox


Freitag, 19. April 2013

Gut präsentiert?!

von Gabi Mett

"Für Dich", 120 x 120 cm, - ca 700 Briefmarken, teilweise bis zu neunzig Jahre alt, habe ich zu langen Bändern zusammengenäht, diese dann zwischen transparentes Material gelegt und die Lagen mit der Hand in den freien Räumen mit einem großen Spannstich gequiltet. Jede Briefmarke erzählt eine Geschichte, die in wenigen Worten auf der Umrandung Platz gefunden hat. Ein Zeitdokument, das auf einer Veranstaltung der deutschen Patchworkgilde im Dortmunder Kongresszentrum frei hängend präsentiert wurde.



Immer wieder erstaunt es mich, wie Arbeiten ihre Wirkung in Ausstellungen entfalten, je nach dem, wie und wo sie im Raum plaziert werden. Das erste Mal ist es mir bei einer eigenen Arbeit sehr deutlich geworden. Ich hatte den Eindruck, dass es mir gelungen war, eine Stimmung von Ruhe und Stille herausgearbeitet zu haben. Auch die Größe schien zu stimmen. Die Arbeit wurde für eine Wanderausstellung ausgewählt und so hatte ich die Möglichkeit, sie gleich an mehreren Orten betrachten zu können. In einem Museum hatte sie eine guten Platz gefunden. Sie war überzeugend ausgeleuchtet und die Intention wurde durch Raum und Licht unterstützt. Einige Zeit später war sie auf einer Messe ausgestellt. Unauffällig, schlecht ausgeleuchtet und in einer großen Messehalle von den Dimensionen her verschwindend klein, konnte sie ihre Wirkung nicht entfalten.

Dieses Beispiel fiel mir wieder ein, als ich die Quilttriennale in Zons besuchte. Zur ersten Präsentation im vergangenen Jahr war ich nach Heidelberg gereist. Wie es in jeder Ausstellung ist, habe mich einige Arbeiten besonders angesprochen, andere fielen durch mein Betrachtungsraster einfach durch. In Zons, der zweiten Station, war ich dann doch sehr verblüfft. Beim Rundgang rückten Arbeiten in den Vordergrund, die ich Heidelberg nur am Rande wahrgenommen hatte. Lag es daran, dass sich im Kreismuseum nicht so viele Besucher um die Quilts scharten? Das war sicher ein Aspekt. Ein weiterer kam hinzu: Die Räumlichkeiten boten anderen Quilts als in Heidelberg einen starken Auftritt. Sie hatten eine guten Platz gefunden. Sie wurden dadurch interessanter und man widmete sich ihnen mit größerem Interesse.

Hatten Sie ein solches Gefühl auch schon einmal? Habe Sie beim zweiten Betrachten einer Arbeit in anderen Räumlichkeiten überzeugendere Elemente gesehen?

Die Ausstellung in der Kunststation Kleinsassen, von deren Eröffung ich beim letzten Mal kurz gesprochen habe, ist großartig präsentiert. Da es sich ausschließlich um Großformate handelt, die größten sind 4m x 8m lang, braucht es viel Wandfläche und auch Raum für vereinzelte Installationen. Das alleine reicht aber noch nicht aus, wenn viele unterchiedliche Stile in einer Ausstellung gezeigt werden. Mit guter Hängung, einzelnen Kojen und verteilt in mehreren Räumen hat jede Arbeit für sich wirken können. Wirklich eine Kunstausstellung!










Kann eine solche Erkenntnis für uns Künstlerinnen von Nutzen sein? Ich denke, auf die ein oder andere Art schon.Wenn wir Einzelausstellungen planen, ist es hilfreich, die Räumlichkeiten zu kennen, in denen man ausstellen will. Eine erste Vorauswahl ist so besser möglich.

Meine Ausstellung mit Pascale Goldenberg in Orvault in Frankreich bot die Möglichkeit, die Arbeiten in den Räumlichkeiten selbst zu plazieren. Das war eine wunderbare Sache, denn so konnten wir aus einer Reihe von Arbeiten die auswählen, die für diese Räumlichkeiten hervorragend geeignet und untereinander stimmig waren. Das bedeutet aber auch, dass wir anreisen und ohne Plan beginnen mussten. So etwas kann schon sehr aufregend sein.




 
 
 



Die Gruppe TAFch ist die Ausstellung in der Altstadthalle in Zug im vergangenen Jahr genauso angegangen und wir alle waren hinterher ganz begeistert, wie gut das Hängen geklappt hat und wie stimmig die Ausstellung dadurch rüberkam.

 
 



 


Welche Erfahrungen habe Sie diesbezüglich gemacht? Das würde mich doch sehr interessieren.

Mittwoch, 17. April 2013

wordless wednesday

von Gabi Mett

... für Dich!


Freitag, 12. April 2013

Jurieren - eine riskante Sache?



Von Grietje van der Veen

Eigentlich wollte ich hier eine Zusammenfassung des Workshops in Nottingham (siehe meinen Beitrag vom 10. April) präsentieren. Ich hatte mir so viel davon vorgestellt. Das Thema ist höchst interessant und brennt mich schon lange unter den Nägeln. Der Workshop war aber auf nur einige Stunden angesetzt und die wichtigsten Aspekte konnten wegen Zeitmangels nicht behandelt werden. Das Fotografieren der besprochenen Werke von Leslie Morgan war nicht gestattet, sodass ich meinen Beitrag über die Diskussion nicht einmal mit Bildern unterlegen kann. Also drücke ich hier lediglich meine eigene Meinung zu dem Thema aus. Sie sind also nicht das Resultat der Diskussionen im Workshop. Ich streife heute nur zwei Aspekte.



Das Risiko der Quilterin, ausserhalb der vorgebenen Normen zu arbeiten, und das Risiko der Jurierung der Werke sind zwei Paar Stiefel. Es ist einfacher, wenn man sich an den allgemein bekannten Regel und Prinzipien hält (Kontraste, Harmonie, Farbverteilung, etc.). Da kann eigentlich nicht viel schief gehen. Aber was, wenn man sich nicht daran hält nach dem Motto: Regeln sind da, um gebrochen zu werden? Und wie reagiert die Jury auf so ein Werk? Versteht sie die Absicht? Setzt sie sich einem Risiko aus, wenn sie ein „hässliches“ Werk in eine Ausstellung aufnimmt? Ich stelle mir eine Flut von empörten Briefen vor. Oder was geschieht, wenn eine Künstlerin politische oder gesellschaftliche Themen kontrovers behandelt? Müssen textile Werke immer „schön“ sein? Sind sie nur für die Wohnung bestimmt und nur dort wirklich „daheim“, wie der Möbelhausbesitzer und Organisator der Ausstellung „Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind“ in Aarau in seiner Ansprache behauptete?
 





„Bons Vivants“ macht sich sicher gut im Wohnzimmer



Aber dieses Werk? Das spottet doch alle Prinzipien. Es druckt eine persönliche Krise aus. Nicht einmal ich finde es schön.


Das sind alles Themen, die eingehender diskutiert werden müssen. Darüber in einem anderen Beitrag.



Noch ein risikoreiches Thema: Verena Lenzlinger, mit der ich zusammen nach Nottingham reiste, hatte einen Beitrag über eine Kontroverse über den patCHquilt-Wettbewerb vom 1996 vorbereitet, den sie nicht vortragen konnte, was sie begreiflicherweise enttäuschte. (Verena, verzeih mir, dass ich die Problematik an deiner Stelle hier bespreche. Ich kann dich nicht fragen, ob du damit einverstanden bist, denn du marschierst jetzt im Sherwood Forest rum.) Ich bespreche hier die Sache von meinem Standpunkt aus, der sich in der Sache mit dem von Verena zwar deckt, aber andere Aspekte in den Vordergrund rückt. 

Ich möchte hier die enge Verzahnung von Wettbewerbsausschreibung und Jurierung thematisieren. Der o.g. Wettbewerb löste deswegen heftige Diskussionen aus, weil das Werk, das für den Umschlag des Katalogs, für Poster und Flyer ausgesucht wurde, eine Kopie eines berühmten Werks von Gustav Klimt war.   

Klimt Werk

Die Quilterin hatte zwar als Zusatz zum Titel „nach Stoclet Fries von Gustav Klimt“ angegeben, aber offensichtlich wurde diese Bemerkung der Jury nicht vermittelt. Der Zusatz wurde im Katalog zwar vermerkt, das Werk rangierte aber merkwürdigerweise unter der Kategorie „Eigener Entwurf“. 


Werk der Quilterin
©patCHquilt VSQ/ASP 1997


Hier zeigen sich zwei verschiedene Probleme. Je weniger präzise die Wettbewerbsbedingungen formuliert sind, umso grösser sind die Interpretationsmöglichkeiten der TeilnehmerInnen. Wenn in den Bedingungen steht, dass Kopien von bestehenden Werken nicht angenommen werden, sollten diese schon im Vorfeld abgelehnt werden. Als Kopien gelten alle Werke, in denen man sofort das Originalwerk erkennt, auch wenn es einige Abweichungen gibt. Was aber, wenn es die Quilterin unterlässt, darauf  hinzuweisen, dass sie ein bestehendes Werk zum Vorbild genommen hat?  Dann wird das Werk juriert. Aber dann haben wir das nächste Problem: wie sattelfest sind die Jurymitglieder in der Kunst und in der Quiltwelt? Die Leute, die Quilts jurieren, haben nicht alle Kunstgeschichte studiert, sondern sind meistens Quilter wie Sie und ich. Um auf das oben erwähnte Risiko von Quilterin und Jurymitglieder zurückzukommen: Hier war das Risiko denkbar ungleich verteilt: Die Quilterin konnte ziemlich sicher sein, dass das Werk angenommen wurde, sobald sie die Hürde der fehlenden Originalität übersprungen hatte. Die Begeisterung weltweit für Klimt ist allgemein bekannt. Die Jury hingegen hatte das volle Risiko. Sie kannte das Werk offensichtlich nicht und verliess sich in ihrem Urteil voll auf die Vorgabe, dass „Kopien anderer Quilts“ (Zitat Ursula König im Katalog) nicht zugelassen waren. Die Organisatoren hatten offensichtlich Kopien von Werken ausserhalb der Quiltwelt nicht in Betracht gezogen. Die Bedingungen waren also nicht präzise genug. Die Jury hatte darauf den Spott.



Übrigens stellt sich ein ähnliches Problem, wenn der Jury ein Werk zur Beurteilung vorgelegt wird, in dem sie eine für ihren speziellen Stil bekannte Künstlerin zu entdecken meint. Was macht die Jury, wenn sie nach Abschluss der Jurierung entdeckt, dass sie einer Nachahmerin aufgesessen ist?



Das Thema ist noch längst nicht ausgeschöpft. Ich werde in weiteren Beiträgen darauf zurückkommen.

Mittwoch, 10. April 2013

Von Grietje van der Veen



Letzte Woche war ich in Nottingham. Erinnern Sie sich? Sherwood Forest, Robin Hood, Maid Marian? Die britische Gilde hatte die Absolventinnenen der „Quilt Judging Courses“ eingeladen, um einen speziellen Aspekt des Jurierens vorgängig an der Generalversammlung eingehend zu erörtern.

 Da ist er ja, der Robin Hood, extra für die Britsh Guild auferstanden.

Natürlich bin ich nach dem Workshop nicht sofort wieder heimgefahren, sondern habe noch einen Ausflug zum Chatsworth House gemacht, ein Landschloss in Derbishire. Es ist der Sitz der Dukes of  Devonshire, und wird seit dem 16. Jahrhundert bis heute ununterbrochen von ihnen bewohnt. Im 18. Jahrhundert führte dort die Herzogin von Devonshire, mit ledigem Namen Lady Georgiana Spencer, ein ausschweifendes, aber auch tragisches Leben. Gewisse Parallelen zu der späteren Lady Diana (auch eine Spencer) sind leicht zu erkennen. Das wusste ich allerdings nicht, als ich den Ausflug buchte. Ich erinnerte mich erst während meines Rundgangs durchs Haus an ihre Geschichte.

Mit solchen Fliesen waren die öffentlichen Damentoiletten durchgehend ausgestattet.



 
  Ein winziger Teil der Parks

Nebst dem beeindruckenden Park war für mich vor allem die Begegnung mit der Konservatorin der Textilien des Schlosses ein Höhepunkt. Statt uns durch das Haus zu führen, zeigte sie im Keller des Hauses nur einige ausgewählte Stücke wie Uniformen, Kissen, Quasten und ein Wandbild, anhand derer sie die Tücken und Schwierigkeiten der Konservierung erklärte. Fotografieren durften wir leider nicht.

Freitag, 5. April 2013

Es schaut's dir keiner weg!


Von Cécile Trentini

Diesen Spruch habe ich immer von mir gegeben, wenn meine Kinder, als sie noch klein waren, z.B. ein Bilderbuch einem Geschwister nicht ausleihen wollten. Und ich denke ihn immer wieder, wenn ich in Wettbewerbsbestimmungen lese, dass man nur Werke einreichen darf, die noch nie öffentlich gezeigt  wurden. Warum? frage ich mich immer; ist ein Werk denn weniger sehenswert, wenn es schon mal gesehen wurde? Nimmt ihm jeder Blick von seiner Attraktivität? Würden Textilkunstbegeisterte nicht mehr in die Ausstellung gehen, wenn sie die gezeigten Werke schon mal irgendwo in echt oder abgebildet gesehen hätten? Ist es nicht eher so, dass Werke, die ich hie und da schon gesehen habe, erst recht meine Neugierde wecken, und Lust darauf machen, sie in einem würdigen Rahmen zusammen mit anderen Arbeiten ausgestellt zu sehen? Davon bin ich eigentlich überzeugt.
Und dennoch. Schaut man sich meine Webseite an www.stoffwerke.ch , datiert das neueste Werk, in der chronologisch geordneten Galerie von 2011. Habe ich denn seither nichts gearbeitet? 2012 kein einziges Stoffwerk genäht? Ganz im Gegenteil; ich war letztes Jahr ziemlich fleissig und hatte viel Zeit zum Nähen, da ich mein Kurspensum etwas reduziert hatte. Die erste Arbeit wurde bereits anfangs Februar fertiggestellt und am EAQ VII Wettbewerb eingereicht, wo es auch angenommen wurde


Circonvolutions, 104 x 105cm
Inspiriert von der surrealistischen  "écriture automatique" (automatisches Schreiben) könnte man diese Technik "automatisches Quilten" nennen. Die 6 Farben des Farbkreises in hellen, mittleren und dunklen Tonwerten; eine Farbe am Tag, ein Unterfadenspule lang genäht, spontan, intuitiv, ohne Überlegungen, dem Lauf der Nadel folgend.
Diese für mich völlig neue Vorgehensweise, ganz ohne Planung einfach drauflos zu nähen hat mich total fasziniert und ich habe die Möglichkeiten des "automatischen Nähens" in vielen verschiedenen Varianten erforscht und 6 weitere Arbeiten in diesem Stil gemacht,

Blue circonvolutions - Ausschnitt
Bending the rules - Ausschnitt
Une sorte d'ivresse - Ausschnitt

Red circonvolutions - Ausschnitt

Talk to me - Ausschnitt
wovon eine 12-teilige, die eben letzten Monat fertig wurde. 

Daily circonvolutions, Juli - Ausschnitt

Das siebte Werk ist gerade unter der Nähmaschine und ca. weitere 10 Ideen warten darauf realisiert zu werden.

In der Zwischenzeit hat sich die Serie zu einem Gesamtkonzept entwickelt, mit geplanten Derivaten der grossen Arbeit, Querbezüge und ergänzenden Werken. Und gerade darin liegt die Krux: ich plane dieses gesamte Konzept in einer eigenen Ausstellung zu zeigen. Dies wird aber erst in einem oder eventuell gar erst in zwei Jahren möglich sein; so lange brauche ich mindestens noch, um alle Ideen umzusetzen. Und bis dahin scheue ich mich davor, die Arbeiten zu zeigen. Ich will die Serie vollständig haben, bevor ich damit, quasi mit einem Paukenschlag, an die Öffentlichkeit gehe. Der Überraschungsmoment soll erhalten bleiben. Und deshalb hat bisher keines dieser Werke Eingang in die Galerie auf meiner Webseite gefunden.
Ich bin mir des Widerspruchs zu meiner oben beschriebenen Überzeugung bewusst und habe mich deshalb auch entschlossen, ein paar Arbeiten aus dieser Serie an der NADELWELT (26. - 28. April 2013 www.nadel-welt.de) in Karlsruhe zu zeigen. Wobei die Besucher in Karlsruhe nicht die gleichen sein werden, wie diejenige, die meine geplante Ausstellung in Zürich besuchen würden - so gesehen, habe ich die Werke dann trotzdem noch nicht wirklich "meinem" Publikum gezeigt...
Und ich bin mir immer noch unschlüssig, ob ich die neu entstehende Werke fortlaufend auf meiner Webseite präsentieren soll, oder ob ich alle Arbeiten "geheim" halte, bis die ganze Serie vollendet ist oder zumindest die gewünschte Ausstellungsreife erreicht hat. Befürchte ich gar am Ende doch, dass sie mir weggeschaut werden?
Was meinen Sie? Sollten Werke in einer Ausstellung immer zum ersten Mal gezeigt werden, oder würden Sie eine Ausstellung auch besuchen, um "alte Bekannte" wieder zu sehen?