Freitag, 29. März 2019

Wie fotografiere ich ein textiles Werk?

Bea Bernasconi


Ich möchte vorwegnehmen, dass ich nicht eine professionelle Fotografin bin und hier nur einige Tipps weitergeben möchte.

Hintergrund:
Ich positioniere das Werk vor einen neutralen Hintergrund, weiss grau oder schwarz funktionieren immer gut. Abhängig von den Farben des Werkes werden bevorzuge ich eher einen hellen Hintergrund für dunklere und intensivere Farben oder wähle einen dunkleren Hintergrund für Werke mit helleren Farben.

Ich hänge oder stelle das Werk gerade, an einem Ort wo ich genügend Abstand halten kann um die richtige Distanz zum Fotografieren einhalten zu können. Für grosse Werke braucht es logischerweise eine grössere Distanz als für kleinere Arbeiten.

Position der Kamera:
Die Position der Kamera ist direkt vor dem Werk, wenn möglich auf einem Stativ. Wenn man kein Stativ besitzt, kann man versuchen eine Alternative zu errichten (ein Tisch mit einer stabilen Schachtel, ein Stuhl, einen Bücherstapel).

Falls man lieber freihändig fotografieren möchte: beim fotografieren die Ellbogen fest an den Körper drücken um ungewollte kleine Bewegungen während dem Abdrücken zu vermeiden die sich auf die Bildschärfe auswirken würden.






Licht:
Natürliches Licht ist ideal, aber Achtung! direkte Sonneneinstrahlung sollte man vermeiden.

Um im natürlichen Licht zu fotografieren gibt es zu beachten:
  • dass vielleicht nicht der geeignete Hintergrund vorhanden ist, 
  • dass die Lichtverhältnisse nicht immer gleich sind: abhängig von der Tageszeit, den Wetterverhältnissen und auch der Saison, können diese sehr unterschiedlich sein. 

Darum ist es manchmal einfacher im Haus zu fotografieren, trotzdem gibt es auch da einiges zu beachten: 
  • man sollte die Lichtquelle seitlich zum Werk positionieren, um eine Schattenwerfung zu vermeiden.
  • Licht ist nicht gleich Licht! Je nach Lichtkörper haben wir ein stärkeres oder schwächeres, ein weisseres kaltes oder rötlicheres wärmeres Licht. 



Diese Tabelle zeigt die Farbtemperatur in Kelvin einer LED Glühbirne:


Je weniger Kelvin (K), um so mehr tendiert das Licht zu Rot, je mehr Kelvin umso mehr ist das Licht bläulich.

5000 bis 5500 Kelvin entsprechen in etwa dem Tageslicht. 
Im normalen Kaufhaus erhält man Glühbirnen bis zu 4000K für höhere Kelvin sollte man sich an ein spezialisiertes Geschäft wenden.

Wie ihr sehen könnt ist das alles nicht zu unterschätzen. 
Schon zum Arbeiten ist es ein riesen Unterschied: persönlich brauche ich eine LED Lampe mit integrierter Lupe zum Arbeiten im Atelier, unterwegs oder auf dem Sofa vor dem Fernseher, brauche ich seit Jahren eine LED Stirnlampe, das löst zwar öfters Gelächter aus, schont aber meine Augen enorm!

Aber kommen wir zurück zum Fotografieren.

Am besten richtet man sich ein «Set» ein: einen Raum, den man verdunkeln kann (um einen Lichtmix zu vermeiden), eine geeignete Hängevorrichtung oder Hintergrund und genügend Platz für die Distanz zum Fotografieren hat. Bei mir ist das die Waschküche! Ich benutze als Beleuchtung zwei Led Lampen mit weissem Licht bis zu 4000K die ich so positionieren kann das diese seitlich stehen und keinen Schatten werfen. Ich habe ein Stativ für den Fotoapparat und eine Staffel für die Werke also kann ich auch ausserhalb des Hauses fotografieren.

Bildschärfe:

Die Kamera so aufstellen dass sie in die Mitte der zu fotografierenden Arbeit ausgerichtet ist. Das Bild in die richtige Grösse zoomen, das heisst es sollte den Bildrahmen des Fotoapparates ausfüllen ohne überflüssige Ränder, die dann anschliessend korrigiert werden müssen und die Bildqualität beeinflussen könnten.

Ich benutze für Ganzaufnahmen ausschliesslich, eine ganz normale Einstellung, ohne Blitzlicht den dieses ergibt nur Glanzstellen und eine uneinheitliche Lichtverteilung.

Für Detailaufnahmen benutze ich eine Makroeinstellung.


Ich wünsch euch viel Erfolg!



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