Ferienhäuschen |
Unter anderem besuchten wir das Naturschutzgebiet „De Hoge Veluwe“, nördlich von Arnheim, in dem sich das berühmte Kröller-Müller-Museum befindet. Das Museum ist nicht mit dem Auto erreichbar. Wer nicht zu Fuss gehen will (ca. 5 km) kann sich ein Fahrrad schnappen, von denen Hunderte bei den Eingangstoren des Naturschutzgebietes und beim Museum parkiert sind. Die Benutzung der Fahrräder ist im Eintrittspreis inbegriffen. Mit denen kann man stundenlang in den Wäldern umherstreunen zum Wild beobachten, picknicken oder eben das Museum mit seinem ausgedehnten Skulpturenpark besuchen.
Einer der Skulpturen im Wald |
Mario Merz, "igloo di pietra" |
Nicht diesen Bildern jedoch galt diesmal unser Interesse, sondern der Sonderausstellung „A One Day Walk“ mit Barry Flanagan, Tony Gragg, Nicholas Pope, Bill Woodrow und Richard Long. Fünf Künstler, die alle in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts geboren wurden. Ich zeige hier ein paar Werke aus der Ausstellung, die ich – ohne Blitzlicht - fotografieren durfte. Bei den Texten zu den Werken beziehe ich mich auf die Erläuterungen des Museums. Ich habe sie teilweise frei übersetzt.
Barry Flanagan (1941-2009) wurde vor allem bekannt wegen seiner übergrossen bronzenen Hasen in Weitsprung . Hier werden aber ganz andere Werke gezeigt:
Barry Flanagan, „May 2 1976“ |
Ich habe versucht herauszufinden, was an diesem 2. Mai Bedeutendes geschah, habe aber nichts gefunden. Vielleicht weiss eine Leserin oder ein Leser mehr darüber?
Barry Flanagan, „Shadow Catcher“ 1977 - 1979 |
Das Werk hängt an der Wand und besteht aus mehreren Lagen Jute, die locker über einander hängen. Die Art und Weise wie sie angeordnet sind, sind grundlegend für das Material: Holz zum Stützen, Stoff zum Hängen und das Licht mehr oder weniger durchzulassen.
Barry Flanagan „Plants“ 1971 Jute, Sand und Harz. |
Plant - Detail |
Chess Set 1971, Kork auf Aluminium, Textil, Sand |
Pope arbeitet anfänglich mit Holz und Kreide. 1982 reist er nach Afrika, wo er an einer viralen Infektion erkrankt, die bei ihm eine celebrale Lähmung verursacht. Erst 1992 beginnt er wieder künstlerisch tätig zu werden. Da Holzbearbeitung zu anstrengend für ihn ist, konzentriert er sich nun auf weichere und leichtere Materialien wie Ton und Textil. Christliche Themen stehen von da an im Mittelpunkt seines Schaffens.
The Ten Commandments in Flowing (Die Zehn Gebote im Lichte des Himmels) 1996-1997 Porzellan, Metall, Textil, Aluminiumfolie. |
Detail |
Ich war nicht darauf gefasst, soviel Textiles zu sehen. Wenn ich diese Werke so betrachte, frage ich mich, weshalb wir Frauen nicht viel mutiger sind, uns von traditionellen Vorstellungen der Textilverarbeituung zu trennen.
Eigentlich bin ich nur in die Ausstellung gegangen, weil ich unbedingt die Werke von Richard Long sehen wollte.
Richard Long (*1945) wandert durch die Welt und kreiert währenddessen Kunstwerke mit den natürlichen Materialien, die er unterwegs findet wie Steine oder Holz. Er zeichnet Spiralen, Linien, Kreise oder Kreuze im Sand oder baut Skulpturen. All diese Werke verschwinden mit der Zeit. Long dokumentiert sie mit Fotos, Landkarten und poetischen Texten, die er später publiziert.
In der Ausstellung ist er mit zwei Werken vertreten:
Richard Long „River Avon Mud Circles“, 1984 |
Richard Long „Wood Line“ 1972 |
Der Vollständigkeit halber noch kurz je ein Werk der übrigen zwei Künstler:
Tony Gragg (*1949)
Toniy Gragg „Two Bottles“ 1982 |
Bill Woodrow (*1948)
Bill Woodrow |
Ich kann die Hoge Veluwe und das das Kröller-Müller-Museum jedem Natur- und Kunstliebhaber empfehlen. Die Niederlande bestehen nicht nur aus Wasser und flaches Land, sondern es gibt auch ausgedehnte Wälder, vor allem, wenn noch Fahrräder zur Verfügung stehen. Nahezu alle mit Kindersitz versehen.
Beaucoup aimé cette visite, merci
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für diesen schönen Spaziergang. Mal Inspirationen ganz anderer Art. Und das in so einer schönen Umgebung, sicher eine Reise wert. LG Anette
AntwortenLöschenund das wetter hat so schön mitgespielt. ein zauberhafter tag.
AntwortenLöschenlg
Grietje