die antike Filzkunst aus dem Iran und Zentralasien
Von Bea Bernasconi, Fotos Bea Bernasconi
MUSEC; Museum der Kulturen Lugano, Villa Malpensata, Riva Antonio Caccia 5, Lugano
28.01-03.10.2021
«In Persien erzählen sich die Menschen die Geschichte von dem Königssohn, der den Filz erfunden haben soll. Ein Sohn des Königs Salomon war Hirte. Er zog mit seinen Tieren durch das Land. Als er so dahinzog, kam ihm die Idee, die Wolle der Schafe, ohne einen Webstuhl zu verarbeiten. Er wolle Matten und Teppiche herstellen! Er bemühte sich die Fasern der Wolle miteinander zu verknüpfen. Viele verschiedene Arten probierte der Hirte aus. Unablässig versuchte er die Fasern miteinander zu verbinden. Doch er bemühte sich vergebens. Es wollte ihm nicht gelingen, eine Matte herzustellen. Schließlich verlor er die Geduld. Der Hirte war sehr verzweifelt und weinte viele Tränen. Dabei stampfte er auf der geschorenen Wolle herum. Nach einiger Zeit war der Hirte ganz erschöpft und sank zu Boden. Verwundert merkte er, dass er mit seinen Tränen und seinem Gestampfe die Wolle verfilzt hatte. So war seine erste Filzmatte entstanden.»
Die im MUSEC ausgestellten Filze stammen alle aus der Sammlung der Stiftung Sergio Poggianella, sie kommen aus dem IRAN und verschiedenen Ländern Zentralasiens (Turkmenistan, Uzbekistan, Kasachstan, Afghanistan und Kirgisistan).
Bodenfilz wird im Iran allgemein als NAMAD bezeichnet. Ein Begriff der wahrscheinlich indischen Ursprungs ist und aus dem Sanskrit Namen für Filz «NAMATA» abgeleitet wurde.
Filz wurde seit der Antike von Nomaden in Asien verwendet für Kleider, Kopfschmuck, Werkzeuge und Votivfiguren aber vor allem, um die Oberflächen Ihrer traditionellen Filzhäuser zu bedecken und zu dekorieren.
Die Lichtverhältnisse und die spärliche, aber gezielte Beleuchtung der alten Filze (sicher um die Ausstellungsstücke zu schützen) waren nicht ideal zum Fotografieren, also habe ich vor allem Details fotografiert.
Ich hoffe trotzdem euer Interesse geweckt zu haben für einen kleinen Abstecher nach Lugano.
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