von: Gabi Mett
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Wundern Sie sich nicht, wenn ich heute noch einmal mit einem Beitrag erscheine. Noch arbeiten wir nicht im Team, so dass eine ein Bild einstellt und die andere darauf mit einem Wortbeitrag antwortet . - wäre aber sicher mal eine interessante Variante im Blog - Ich springe für Cécile ein, die kurzfristig verhindert ist, aber bald das Geheimnis um das tolle Foto lüften wird.
Bei mir steht die Entwicklung eines neuen Heftes für meine Serie TEX-TOUR an. Der Arbeitstitel lautet: „Vom Geschichtenerzählen“. Ich beginne immer bei einem solch neuen Projekt damit, alles Mögliche zu sammeln, zu notieren und auch systematisch zu erforschen. Ich schreibe mir auf schmale Zettel, was meiner Meinung nach zum Thema gehört und versuche anschließend, diese Zettelwirtschaft in ein logisches System zu bringen. So sind Judith und ich auch bei unserem Siebdruckbuch vorgegangen. Diese geordneten Zettel lagen dann erst einmal eine Reihe von Tagen auf meinem Arbeitstisch. Andere Dinge hatten Vorrang. Ich weiß aber, wenn sich das Thema einmal in meinem Kopf festgehackt hat, arbeitet es von alleine im Hinterkopf weiter. Da kann ich mich drtauf verlassen! Als ich den Faden wieder aufnehmen will, schaue ich mir meine erarbeiteten Ergebnisse in Ruhe an, finde aber noch keinen weiteren Zugang zum Thema. Vielleicht muss ich ja erst einmal praktisch arbeiten, um weiterzukommen. Gesagt, getan!
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meine Sammlung |
Eine Schachtel mit starkfarbigen Stoffresten wird ausgeschüttet. Wow, das sind Farben, die Lust machen, mit dem Spiel zu beginnen. Das Ordnen von Material ordnet auch die Gedanken im Kopf, also werden erst einmal Gruppen gebildet: Seiden, Samt, Filze, gefärbte Stoffe und viele interessante Stoffrestchen.
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Stoffe in Gruppen sortiert |
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Seiden |
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Samt |
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Filze |
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handgefärbte Stoffe |
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Stoffrestchen |
Eine erste Auswahl steht an. Spontan greife ich zu folgenden Stoffen.
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eine erste Auswahl |
So, wie sie auf dem Foto erscheinen, könnte es schon ein erster Entwurf sein. Allerdings sehe ich keinen Zusammenhang mit meinem Thema und versuche mich mit einer neuen Collage. Ich lasse mich treiben und greife das Thema Landschaft auf. Ich erinnere mich an das Buch „ Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Dort werden so viele aussergewöhnliche Landschaften, Städte, Häuser, Pflanzen und Tiere beschrieben, dass es für einen phantasievollen Menschen eine wahre Freude ist. Ohne die ausgewählten Stoffe zuzuschneiden, lege ich mir in kurzer Zeit zwei inspirierende Collagen.
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die erste Collage |
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Landschaft mit Haus |
Die eine, die mir besonders gut gefällt, arbeite ich weiter. Eine wunderschöne gestickte Blüte, Stoffrestchen und Garne legen den Vordergrund fest.
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eine wunderschöne Blüte |
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Der Vordergrund wird ausgearbeitet |
Ich bin aber noch nicht zufrieden und suche mir Maschinenstickgarne um die Stoffe festzunähen und das Bild auszuarbeiten.
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kühle Farben |
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warme Farben |
Bei dem Anblick der Farben hüpft mir das Herz vor Freude. Diese Farbwirkungen kennen Sie doch bestimmt auch, nicht wahr? Ich bin immer noch nicht zufrieden und arbeite mit Handstickgarnen weiter. Es entsteht ein phantastischer Baum.
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der Traumbaum |
Obwohl ich der Meinung bin, dass ich noch weiter differenzieren müsste, um wirklich von einer fertigen Arbeit sprechen zu können, lege ich sie erst einmal zur Seite, packe alles zusammen und schaffe Platz für einen Kurs am Abend. Am nächsten Tag bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich dieses Werk mit in die weitere Planung einbeziehe oder sie nur als Lockerungsübung ansehe. Das wird immer erst entschieden, wenn ich auch den Text schreibe und das Heft nach und nach in Wort und Bild zusammenwächst. Sie werden sicher noch davon erfahren, ob es zu einer Veröffentlichung dieser Collage kommt. Entweder lesen Sie darüber an dieser Stelle oder wenn Sie das neue Heft einmal persönlich in Augenschein nehmen.
Hallo Gabi, das sieht ja schon mal sehr gut aus. Und deine Arbeitsweise ist toll. Nicht umsonst bist du "meine prägende Lieblingslehrerin". Finde deine Vorgehensweise super und arbeite auch gerne so. Es so wundervoll, wenn man aus einem Berg oder auch nur einem Häufchen Schöner "Stofffetzen" etwas großartiges neues schaffen kann. Bin ja sowieso ein großer Fan von Resten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Hallo Martina,
AntwortenLöschenschön, dass ich wohl etwas Gutes bei dir hinterlassen habe. ich wünsche dir auch weiterhin viel Spass beim experimentieren und ASpielen. Man weiß ja, spielen ist eine sehr ernste Sache!!!!
Liebe Grüße Gabi
Welch ein schöner Blick über die Schulter, der mich noch neugieriger macht auf den Kurs in Einbeck.Das ist beeindruckend, wie aus ein paar Fetzen Stoff solch eine schöne Collage wird, sehr inspirierend. Und natürlich freue ich mich auf das neue Heft schon jetzt. Immer wieder eine Freude, darin zu blättern. Weiter so, ich bin begeistert!!!!!
AntwortenLöschenDie Idee mit dem Foto und dem Beitrag einer anderen fände ich auch sehr spannend.Wer weiß, was mich noch alles auf diesem Blog überrascht? Ich freu mich drauf!!!!! Herzliche Grüße
Anette