Freitag, 29. November 2013

Schön geschmückt!

von:  Gabi Mett



 
Erinnern Sie sich, dass ich im Oktober unter anderem vom Guerillastricken und -häkeln berichtet habe? Die Ideen dieser Textilkunstrichtung findet man immer wieder im öffentlichen Raum. Sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich durch Farbe, Material und ungewöhnliche Präsentation. Man freut sich daran, schaut vielleicht auch mal genauer hin und nimmt die Umwelt anders zur Kenntnis.
 
 
 
 
Eine besondere Aktion in dieser Richtung wurde an der Hauptschule GHS Gneisenaustraße in Duisburg-Neudorf durchgeführt. Inspiriert durch den Bericht auf.http://wolltat.webnode.com//, der eine wunderbare Idee für die kommende Adventszeit beschreibt, wurde im Textilunterricht der 8.Klasse mit der Lehrerin Annedore Ristau- Bosse das Anfertigen von Pompons erarbeitet. Dabei wurde nicht nur Wolle benutzt, sondern auch Plastiktüten oder anderes Recyclingmaterial. Das wurde nicht nur von den Schülerinnen gesammelt, sondern auch im Kollegium. Neben dem Material wurden auch die Größen variiert, was natürlich auch einen größeren Einsatz beim Wickeln nach sich zog.
 
 
Was zu Beginn nur als kurzes Projekt geplant war, wurde über mehrere Wochen weitergeführt. Die Anzahl der fertigen Pompons nahm stetig zu.In einer Aktion, die sehr stark auch von der Direktorin unterstützt wurde, wurden die Ergebnisse in einen Baum auf dem Schulhof aufgehängt, nach dem Motto „Pompons statt Laub“ .
 
 
Ich denke, die Bilder zeigen, mit welch einfachen Mitteln eine Veränderung der Umwelt stattfinden kann. Der graue Herbstbaum wird lebendig. Die Pompons bewegen sich im Wind und machen gute Laune. Eine kleine Kunstaktion mit positivem Effekt.
 
 
 


Es wäre zu wünschen, wenn auf diesem Weg das Textile wieder mehr Einzug in den Unterricht finden würde. Da sieht es in Deutschland nicht so rosig aus.
Wollen wir auch mehr Verständnis für unsere eigene künstlerische Arbeit erhalten, kann die Heranführung nicht früh genug beginnen. Übrigens wurden nach einiger Zeit Pompons vermisst.Es wurde gerätselt, wer wohl der Übeltäter war. Man hat ihn schnell ausfindig machen können: Ein Eichhörnchen hatte sich mit dem weichen Material versorgt.
 

4 Kommentare:

  1. Hallo Gabi,
    die Idee mit den Pompons ist fast noch schöner als die Strickerei, die an der Schule meiner Kinder vor zwei Jahren stattgefunden hat. Dort wurde im Rahmen der Projektwoche Wolle verstrickt und dann alle möglichen Laternenpfosten, Treppengeländer, Türgriffe und Gitter damit eingekleidet. So wurde die Schule ein wenig bunter. Aber der Wunsch Handarbeiten an unseren Schulen wieder einzuführen wird ein frommer bleiben. Dafür ist in unserem heutigen Schulalltag kein Platz mehr. Aber dass Bedarf da ist, sieht man ja an der Schwemme von Handarbeitszeitschriften und Büchern. Persönlich bemerke ich immer stärker, dass viele junge Frauen und Mütter in meine Kurse kommen. Sie wollen nähen(Zitat:"es muss ja nicht immer Patchwork sein, müsste jetzt gerade diesen Sorgenfresser fertignähen...") und etwas selbstgemachtes in der Hand haben. Alle Materialen zum Nähen verführen ja geradezu. Ich freue mich sehr darüber, dass auch immer mehr junge Frauen wieder z.B. nähen wollen.
    Liebe Grüße und einen schönen 1. Advent wünscht Martina

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  2. Liebe Martina,
    vielen Dank für deine Anmerkungen.

    Ich denke, die Pompons sind in sich so perfekt, dass sie ganz einfach eine andere Austrahlung haben. Ich habe es früher auch immer geliebt, sie anzufertigen.

    Ich denke, irgendwann wird das Pendel wieder umschlagen und dann wird man auch in der Schule merken, das die Arbeit mit der Hand wichtig für den Kopf ist. Und ich denke auch, die Anzeichen zeigen sehr deutlich, dass der Trend zum eigenenen handwerklichen Tun auf dem Vormarsch ist.

    herzliche Grüße Gabi

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  3. Hallo zusammen,
    auch ich bin froh, dass ich eine Mutter hatte, die mir die Freude an der Handarbeit weitergegeben hat. Der Unterricht in der Schule war eher uninteressant, denn eine weiße Schürze mit Kopftuch für den Kochunterricht fand ich zu der Zeit nicht so klasse.Aber trotzdem bin ich dran geblieben, weil es Spaß gemacht hat, etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Und das hat sich bis heute gehalten. Jetzt versuche ich, meine Begeisterung an die Zwillinge meiner Nichte (fast 5 Jahre alt) weiterzugeben, ihnen die vielen Möglichkeiten zu zeigen, was mir bei ihrer Mutter leider nicht gelungen ist. Und auch die Tochter meiner Freundin hat inzwischen Interesse daran, etwas zu nähen. Also hoffe ich, dass es doch noch viele begeisterte Macher und Macherinnen gibt, woraus sich ja tolle Künstlerinnen entwickeln können, wie man in den Lebensläufen immer wieder entdecken kann. Auch freut mich, dass der Textilunterricht meiner Frreundin eine so große Begeisterung findet. Schon 4 der Schülerinnen (und 1 Schüler) wünschen sich eine Nähmaschine zu Weihnachten. Das gibt doch Hoffnung, dass das Kunsthandwerk doch wieder auf dem Vormarsch ist!!!!Es ist so wichtig, finde ich jedenfalls, auch etwas mit den Händen tun zu können. Das fördert auch den Seelenfrieden.
    Und diese Pomponaktion ist einfach gelungen und nachahmenswert. Danke für den Beitrag. LG Anette

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  4. Liebe Anette,

    ich denke auch, dass es so wichtig ist, etwas mit den Händen zu tun, Es fördert einfach alle Sinne.

    Wir müssen einfach immer wieder von neuem den Weg suchen und das Interesse auch bei den jungen Leuten wecken.

    herzliche Grüsse Gabi

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