Freitag, 25. Mai 2018



„52 weeks”

von Bea Bernasconi


Wegen  familiären Problemen hatte ich letztes Jahr wenig Zeit mich meiner Kunst zu widmen. Das Leben hat manchmal einfach Vorrang.

Für mich sind die Momente wo ich kreiere aber gleichzeitig jene wo ich abschalten und nachdenken kann. Das ist fast wie eine Art Meditation.

Diese Momente haben mir gefehlt und ich habe mir dieses Jahr ein Projekt gesetzt.
Es heißt "52 weeks".

Dazu habe ich mir selber Regeln gesetzt:

  • Jede Woche muss ich ein 15 mal 15 Zentimeter großes Stück nähen. 
  • Es darf nur aus scraps, das heißt einer Handvoll Resten die ich einer Kiste aufbewahre bestehen. Diese werden wahllos aus der Kiste geholt. 
  • Es darf nur von Hand genäht werden.
  • Ich darf höchstens drei verschiedene Fäden benutzen.
  • Ich darf Papier dazu nehmen oder andere Fundstücke.
Die Regeln haben selbstverständlich einen Grund. Sehr zum Leidwesen meiner Familie bin ich eine Sammlerin. Ich bringe es einfach nicht übers Herz ein Stückchen Stoff wegzuwerfen, denn irgendwann wird mir genau dieses eine Stückchen fehlen. Dazu kommen aber auch Zeitungen aus allen möglichen Ländern, andere interessante Papiere, alte Tapeten, rostige Objekte....... soll ich weiter aufzählen? 


Restenkiste
Reste von einem Plakat das "mitgelaufen" ist

Also hat das Projekt auch die Aufgabe Material aufzubrauchen und Ordnung zu schaffen.

Von Hand nähen hat auch seinen Grund, denn ich bin viel unterwegs. Ich habe immer eine kleine Schachtel bei mir mit dem nötigen Material etwas zu nähen, zu sticken zu häkeln was auch immer gerade in Arbeit ist. Das ist Beschäftigung während stundenlanger Zug- oder Autoreisen oder auch ganz einfach vor dem Fernseher, sonst schlaf ich schon vor den Wetterprognosen ein.

Man müsste jetzt nur noch die Fluggesellschaften davon überzeugen, dass ich keine Terroristin bin und auch nicht den Piloten oder andere Fluggäste angreifen würde mit den Nähnadeln und der kleinen aber spitzen Schere, die ich übrigens von meiner Oma geerbt habe und wie meinen Augapfel hüte.


eine Reiseschachtel

Meine Freundin und Arbeitskollegin die mich vielfach begleitet auf Zugreisen, hat sich ein ganzes Jahr lang gewundert was ich da machen würde, als ich gerade meine kommerziellen Stoffe in Hexagone (2.5 cm Seitenlänge) umwandelte und zusammennähte. Als ich ihr dann die 2.50m mal 2.40m große, von Hand gequiltete Bettdecke zeigte, meinte sie das die Zugreisen so natürlich einen ganz anderen Sinn erhielten.

Hexagon Bettdecke, Bild 2016, damals noch in Arbeit


Aber wieder zurück zu meinem jetzigen Projekt. Was am Schluss aus den Quadraten entstehen wird ist noch offen,  ich habe da  schon einige Ideen die mir während dem Nähen durch den Kopf gehen. aber wir sind gerade eben in der einundzwanzigsten Woche, da  hat es noch für tausend Ideen Platz.
Ihr müsst jetzt halt Geduld haben und die 52 Wochen abwarten um das Endprodukt zu sehen.



einige meiner wöchentlichen Arbeiten






















6 Kommentare:

  1. Jeme réjouis déjà de voir les 52semaines Bravo

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    1. merci Marianne,
      j'ai déjà plusieurs idees mais l'année est ancore longue, et les idees vont peut-être changer....

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  2. Super Anfang zu einem coolen Project. Eine gute Idee!

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  3. Danke Maria,
    nach einer langen pause brauchte ich eine Aufgabe die mich in Trab hielt.

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  4. Jede Woche freue ich mich auf die Veröffentlichungen im Forum. Dieser Beitrag hat mir besonders gut gefallen. Mal sehen was ich in 365 Tagen schaffen kann. Stoffe in kleinen Abmessungen und Zubehör sind vorhanden. Vielen Dank für den Beitrag.

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    1. Hallo Christl, bitte entschuldige ich habe deinen Kommentar irgendwie verpasst. Dank dir dafür und wünsch guten Mut... muss ja nicht jede Woche sein.. kann auch eine andere timeline haben...

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