von Grietje van der Veen
Seit Jahren bin ich in einer stillgelegten Ziegelei zuhause. Hier befinden sich meine Ateliers. Und ich wage zu behaupten, dass sie die schönsten des weitläufigen Gebäudekomplexes sind, denn beide befinden sich unter dem Dach und bieten atemberaubende Ausblicke auf die ständig mit den Jahreszeiten wechselnde Landschaft, da zusätzlich auf dem höchsten Punkt in der Umgebung gelegen. Vom einen Atelier aus blicke ich auf ein Biotop und den Allschwilerwald, vom anderen – dem Kursraum - überblicke ich fast das ganze Dorf Oberwil und die dahinter liegenden Hügelketten des Baselands.
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Aussicht Richtung Allschwilerwald |
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Blick über Oberwil |
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Der Kursraum |
Ich fühle mich auch deshalb dort so wohl, weil nichts perfekt ist. Alles wirkt irgendwie improvisiert, was meinem Naturell sehr entgegenkommt. Oder habe ich mich im Laufe der Jahre der Umgebung angepasst? Regelmässig halte ich mit meiner Kamera neue Eindrücke fest. Hunderte von Bildern sind es inzwischen.
Diese Bilder sind mir in den Sinn gekommen, als ich meinen letzten Kurs – der erste in diesem Jahr – mit dem Thema „Inspiration Natur“ gab. Die Neftiquilters waren zwei Tage bei mir zu Gast. Eine besondere Freude, denn zwei der Kursteilnehmerinnen werden in der Ausstellung „teximus 1“ Ende März mit je einem Werk vertreten sein. Der Kurs hat zwar die Natur als Thema, aber hauptsächlich geht es um Techniken, vor allem um die vielseitige Verwendung von gemaltem Vliesofix und Tyvek. Es ist immer interessant zu sehen, wie verschieden die Interessen sind. Es entsteht oft eine Dynamik in der Gruppe, die sich umso stärker zeigt, wenn die Teilnehmerinnen sich gut kennen. Das war bei den Neftiquilters der Fall. Es zeigte sich bald, dass sie eine Vorliebe für Abstraktes haben, und so entwickelte sich der Kurs allmählich in diese Richtung.
Als ich die Fotos von den Proben später betrachtete, hatte ich fast den Eindruck, die Frauen hätten sich von der Ziegelei inspirieren lassen. So habe ich sie mit meinen Fotos von der Ziegelei verglichen.
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Die Arbeit |
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In Beton eingelassene Ziegel. Pflänzchen haben sich eingenistet |
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Die zweite Arbeit |
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Maschendraht vor irgendeiner Werkstatt |
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Arbeit Nummer drei |
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Stillleben vor der Autowerkstatt |
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Arbeit Nummer vier |
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Graffiti an der Mauer am Parkplatz |
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Arbeit Nummer fünf |
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Beim Steinmetz |
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Arbeit Nummer sechs |
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Der Boden im obersten Stockwerk, noch feucht vom Aufwischen |
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Arbeit Nummer sieben: Geschrumpfter Stoff |
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Ein Baumstamm vor dem Atelier eines Holzbildhauers. Der Stamm liegt schon lange da, wie man an der Bewachsung sehen kann | | |
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Arbeit Nummer acht, Fadenbild mehrfach geschnitten und umgedreht |
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Betonwand am Parkplatz mit eingelassenen Dachziegeln |
Diese Übung war eine Spielerei, aber für mich eine sehr interessante Entdeckung. Ich werde das bestimmt weiter verfolgen.
Danke für den schönen Bericht. Das ist ja wirklich verblüffend, wie gut die Arbeiten zu den Fotos passen. Aber dass diese Umgebung sehr inspirierend ist, kann ich mir gut vorstellen. Da wäre ich gern dabei gewesen. Weiterhin viel Kreativität in diesen wunderschönen Ateliers. LG
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