Freitag, 29. Juli 2016

Ferienzeit



Von Ursula Suter

Vielleicht kennen Sie das Gefühl, es warten viele kleine und grössere Aufgaben aus dem Alltag und dem Beruf darauf angepackt und erledigt zu werden und Sie schaffen es einfach nicht wie erwartet zu funktionieren.
Genau so geht es mir. Mir ist eher nach spielerischem Ausprobieren zu Mute und darum wird plötzlich eine kleine Filzprobe interessant, welche schon vor längere Zeit entstanden ist.


Bilder 3,4
Es ist spannend herauszufinden wie die Struktur der kleinen Filzprobe erweitern werden kann. Im Eifer ging leider das Fotografieren vergessen  um den Ablauf zu dokumentieren.




Serviceanlage der SBB, aus dem fahrenden Zug geknipst
Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Zürich steht auf der linken Seite dieses Gebäude. Architektur als Inspiration.


Ich weiss noch nicht in welche gestalterische Richtung mich die neue Filzprobe führen wird. Sie wird vorläufig auf die Seite gelegt. Wenn die Idee „gereift“ ist, kommt sicher der Moment wo ich mich gerne durch sie wieder von etwas Anderem ablenken lasse.

Es ist Sommer und Ferienzeit, gute Ausrede, darum setze ich mich immer noch nicht hinter meine Pflichtarbeit.

Die Idee von Würfeln welche sich aus der Fläche in die dritte Dimension auffalten schwirrt in meinem Kopf herum. Um die Idee zu konkretisieren und die filztechnischen Probleme zu lösen, baue ich Papiermodelle. Trotz Einsatz von viel Papier und noch mehr Klebstreifen ist die Lösung für die Grundidee noch nicht gefunden. Dafür stosse ich auf etwas viel einfacheres.


Dreidimensionales Flechten kombiniert mit Seidenchiffon.

Erste Flechtposition

Fertig geflochtene Probe

Gefilzte Probe 24 x 24cm
 Die gefilzte Probe verliert ihre dreidimensionale Wirkung vor dem weissen Hintergrund



Im Gegenlicht werden die Innenräume sichtbar und der Hintergrund lässt sich erahnen.
Hier ist die weitere Entwicklung schon klarer. Licht spielt für die Wirkung eine wichtige Rolle.


Wird das Objekt „durchsichtiger“ mit unterschiedlich breiten Streifen?


 Wirkt dadurch die Oberfläche dreidimensional wie beim Bild von Bridget Riley „Movement in Squares 1961? 
Auch dieses mögliche Projekt muss warten.

So nun geht es an die aktuelle Arbeit. Das Ziel ist klar, die Planung gemacht, jetzt gibt es keine Ausreden mehr.
Detail der Filzprobe
Es sollen drei Bilder entstehen mit Strukturen welche in verschiedene Richtungen laufen, wie bei bepflanzten Feldern aus der Vogelperspektive.


Filzprobe 1 40 x 28cm
Filzprobe 2
Es ist Sommer und Ferienzeit. Ich geniesse das warme Wetter und die Arbeit die nun endlich einen Anfang gefunden hat.

Das Wegfliegen lasse ich vorerst bleiben!




Donnerstag, 21. Juli 2016

Noch Meer Linien!

von Judith Mundwiler

Wie jeden Sommer organisierte ich eine Workshop-Woche im Süden. Dieses Jahr waren wir wieder In Mallorca in der Finca Can Duvai.

Jedes der Wohnhäuser hat seinen eigenen Charme. Ich wohnte im Sonnenhaus, welches mit gigantischen Kakteen und Agaven umgeben ist.


Jeden Abend war unser Esstisch neu gestaltet und mit anderen Farben und Materialien dekoriert.


Das Essen von Kurt ist vorzüglich. Hier gab es eine feine Paella.



Die Pferdeweide hinter dem Haus

Der Swimmingpool.


Ich arbeitete mit zwölf Frauen im Feiluftatelier unter Oliven- Feigen- und Eucalyptusbäumen Zum Thema "Linie".


 

Ich stellte verschiedene Gestaltungsaufgaben zusammen, welche die Kursteilnehmerinnen jede auf ihre Art und Weise lösten. Das Material und die Techniken waren vorgegeben, da wir mit dem Flugzeug anreisten und nicht so viel Gepäck mitnehmen konnten. Es waren Organzastoffe, Lötkolben, feine Filzstifte, verschiedenes Zeichnungspapier, Tusche, Pinsel und Stickgarne auf der Materialliste.
Gabi hat Ihnen ja schon auf ihrem Blog von vorletzter Woche ihren Workshop zum gleichen Thema vorgestellt. Als sie vor einiger Zeit bei mir zu Besuch war, hatten wir abgemacht, dass wir beide das Thema "Linie" in all seinen Facetten ausleuchten möchten. Sei es in unserer eigenen Arbeit und in unseren Kursen. So bereitete ich Aufgabenstellungen vor, die ich in Mallorca mit "meinen" Frauen (einige von ihnen waren schon zum neunten Mal mit dabei, die vorderen Jahre im Burgund!!) be- und erarbeitete.
Letzes Jahr hatten wir in Mallorca Grundtechniken zu "Fusing Fabric" nach den tollen Büchern von Margret Beal erarbeitet. An diesen Themen wurde dann im Laufe des Wintersemesters monatlich bie mir im Atleier weiterkreiert. Und diesen Sommer konnten die Frauen die erlernten Techniken in die neuen aufgabenstellungen einbinden, kombiniert mit zeichnen, malen und sticken von Hand.
Ich zeige Ihnen hier ein paar Impressionen aus dem wunderschönen Atelier unter freiem Himmel und stellen Ihnen einige Kursarbeiten vor.
Ich bitte die Kursteilnehmerinnen um Nachsicht, wenn nicht von jeder Frau ein Beispiel mit dabei ist..... ich weiss nicht mehr genau, was von wem kreiert wurde....


Linien fanden wir überall, hier am Meer.....




Als Erstes malten wir ein grosses gemeinsames Bild mit Linien....

...welches ich dann zerschnitten habe und jede Frau ein Stück zurückbekam. Alle Experimente wurden im selben Format gelöst. In den kommenden Atelierkursen werden wir dann daraus ein Buch oder ein Faltbild gestalten.
Diese Linienbilder dienten dann als Vorlage für "Doodeln" oder "Zentangeln" mit feinen Filzstiften.....



...oder als Hintergrund für eine Gestaltung mit geschmolzenen, gelöteten Organzastoffen.
Eine weitere Aufgabe war das Zerblasen von Tuschekleksen zu Linien.



Diese Tusche-Klekse waren wieder die Vorlage für Formfindungen...

....welche wieder mit Organzastoffen und dem Lötkolben weiterverarbeitet wurden...

...oder mit "zentangeln" oder "doodeln" mit Filzstiften kombiniert wurden.
Hier kreierten die Frauen aus Material aus der Umgebung eigene Pinsel und malten damit auf verschiedene Untergründe.....


....bemalten diese mit Wasserfarben....

...und nutzten sie für weitere Gestaltungsaufgaben...






Auch ein Stück Stoff musste "gerostet" werden zum einbeziehen in Gestaltungsaufgaben...
...oder weisses Stickgarn wurde gefärbit mit Pflanzen aus dem Garten der Finca.
Hier noch drei Arbieten mit Linien, die mit dem Lötkolben gestaltet wurden...


.....ein goldenes oder silbernes  "Josspaper" musste irgendwo mit eingearbeitet sein...hier sehen sie ein Beispiel...vielleicht entdecken Sie es bei anderen Experimenten auch?


Ich werde Ihnen in einem späteren Blog noch weitere Beispiele vorstellen.
Geniessen Sie den Sommer....und wenn die Regenzeit wieder kommt: auch im Herbst ist es wunderschön bei auf der Finca Can Duvai!! Auch für Individualfreien.
Kurt freut sich natürlich auch für Anfragen oder Buchungen für Kurse.......