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Dienstag, 22. September 2020

christine läubli: zeiten – schichten – schriften

ge-schichten 2019


Text: 
Christine Läubli
Photos: Urs Müller


Vom 28. August bis zum 12. September 2020 stellte ich in den Kellerräumen des Bauhofes Winterthur (Schweiz) aus. 
Die Gewölbe stammen aus dem Mittelalter, ein Mauerwerk kann auf das 12. Jahrhundert datiert werden. Immer wieder sind hier neue Schichten aufgetragen worden, so dass die Wände und Balken eine Vielzahl an Geschichten enthalten und die archaischen Räume hervorragend zu meinen Werken passten.

Die Leidenschaft für Geschichten und Texte begleitet mich durchs Leben. Einerseits bin ich eine unersättliche Leserin und liebe die Literatur, andrerseits schreibe ich selber gern. Fasziniert vom Zusammenhang von «Textil» und «Text», habe ich mich während längerer Zeit mit den Themen «Schrift», «Schicht»; «Zeit» beschäftigt. Viele Werke bestehen aus verschiedenen Schichten, manche sind beschriftet. Die Geschichten zwischen den Zeilen und Schichten fanden die BesucherInnen selber, wenn sie beim Betrachten ihre eigenen Erfahrungen und Erinnerungen mit einfliessen liessen.


Blick in die Ausstellung


im netz, 2020

beziehung, 2013

lesestoffe, 2018

fragmente, 2019

 detail fragmente, 2019

we are our own story, 2018

detail we are our own story, 2018

das flüstern der stalaktiten, 2020

Blick in die Ausstellung

konzepte, 2018

detail konzepte, 2018

palimpsest, 2019

zerlesen, 2018



aufbewahren und news von gestern, 2016


gepresst in die zeit, 2019

bruchspuren, 2008





Dienstag, 16. Juni 2020

zeiten – schichten – schriften

wir möchten Sie herzlich einladen zur Ausstellung  von Christine Läubli

29. august bis 12. september 2020
kunst im bauhof / steinberggasse 61 / 8400 winterthur

öffnungszeiten:
fr 4.9. / 11. 9. 15 – 18
sa 29. 8. / 5. 9. / 12. 9. 15 – 18
di 1. 9. / 8. 9. 10 – 12
vernissage: fr, 28. 8. 2020 19


Christine Läubli, "ge-schichten" 2019

Wir schreiben, halten Gedanken fest, zeichnen Wahrheiten auf, formulieren Sachverhalte. Was kaum greifbar ist, versuchen wir, in Wörter und Sätze zu fassen.

Schrift bewahrt uns vor dem Vergessen, Schrift enthält Zeit. Bruchstückhaft schimmert zwischen den gegenwärtigen Zeilen, was früher war, was einmal sein wird. In der Steinzeit ritzten die Menschen erste Bildzeichen und Runen in Wände, Steine oder Knochen. Seither entwickelte fast jede Kultur eine Schrift, um etwas zu vermitteln und dem Vergehen der Zeit entgegenzuhalten.


Christine Läubli, "das flüstern der stalaktiten", 2020

Die Zeit ist für den Menschen ein unfassbares, oft unheimliches Phänomen. Unser Körper verändert sich, Dinge vergehen, Neues tritt anstelle des Alten – meist ausserhalb unseres persönlichen Willens. Unser Gedächtnis bewahrt ungeordnet auf, was ihm wichtig scheint. Bilder und Schriften ermöglichen es, gezielt zu sammeln, zu ordnen und zu gestalten.


Ebenso wie der Faden begleitet Christine Läubli die Schrift durchs Leben. Ob beim bildnerischen Gestalten oder dem Verfassen von Texten – immer geht es darum, die präzise Form zu finden. Indem sie sich lange Zeit mit einem Thema befasst, versucht sie, dessen Kern zu erfassen und in seiner ureigenen Weise zu gestalten. Der Reiz liegt im Prozess, in der Langsamkeit, der Stille, in der etwas Neues aufbricht, Form und Ausdruck annimmt.

Christine Läubli, "fragmente", 2019