Filz - Grundkurs im Kurszentrum Ballenberg

von Ursula Suter

Vorbereitungen
Die zentralen Fragen, die ich mir vor jedem Kurs stelle sind: "Welche Voraussetzungen bringen die Kursteilnehmer / innen mit? Haben sie schon Filz-Erfahrungen gemacht? Was möchten sie lernen? Wie kann ich bei ihnen die Freude am Filzen wecken? Welche Arbeiten sind für Filz-Anfänger geeignet aber auch attraktiv und interessant?"

Wenn das Kursprogramm zusammengestellt ist, stimme ich mich ein auf die Materialien und die Arbeiten  indem ich weitere Filzproben herstelle. Beim verwenden unterschiedlicher Wollqualitäten gibt es immer wieder Neues zu erfahren.

Nun sind die Vorbereitungen abgeschlossen, auch dieKursunterlagen sind zum Ausdrucken abgeschick. Auf Wünsche und Ideen der Teilnehmer werde ich spontan reagieren.

Auf der einen Seite meines Ateliers leeren sich die Regale, auf der andern Seite wächst ein Berg! Wird das alles Platz haben in meinem Kleinwagen?

Sonntag
Mitte Februar, als der Winter sich von seiner besten Seite zeigte, ist es endlich so weit. Bei schönstem Wetter fahre ich nach Hofstetten ins Kurszentrum Ballenberg und bereite den Raum vor.

Montag
Die Kursteilnehmer sind eingetroffen und beginnen gleich ihre erste Arbeit. Das Thema ist Ringe, Scheiben, Kugeln und Seile.
Im tockenen Zusstand wird die Form vorbereitet. Dann setzen wir uns im Kreis zusammen, beginnen sorgfältig mit dem Benetzen der Wolle und spüren wie sich langsam die Fasern unter unseren reibenden Händen verfestigt.
Jetzt da die Hände beschäftigt sind haben wir Zeit zum Plaudern und um uns etwas kennen zu lernen.

Der kurze Spaziergang zum Mittagessen ist zugleich Erholung in der frischen Winterluft und der Sonne.

 In schönster Abendstimmung beenden wir diesen Tag!

Dienstag
Sitzkissen aus Kardwolle.
In vielen dünnen Schichten wird die Wolle ausgelegt. Auf der obersten Schicht liegt das Muster. Es ist schön zu beobachten wie schon am zweiten Tag jede Person ihren Stil findet.

Alles ist bereit, der Walkprozess kann beginnen

Durch Reiben und rollen beginnen sich die Fasern zu verbinden

 Fertige Sitzkissen

Der heutige Tag war harte Arbeit! Alle sind müde und zufrieden mit dem Ergebnis!

Mittwoch
Filzprobe und Experimente aus Merinowolle.

Die Basis jeder Filzarbeit ist die Filzprobe. Mit ihr wird getestet welches Material sich für ein bestimmtes Produkt eignet, welcheWollmenge gebraucht wird und um wie viel die Wolle bei der Verarbeitung eingehen wird.

Für eine gute Filzqualität ist es auch bei der feinen Merinowolle sinnvoll, wenn sie in dünnen Schichten ausgelegt wird. So können zB. schöne Farbverläufe erzielt werden und es ergeben sich viele Möglichkeiten für Muster und andere Effekte.

Schablonen werden eingelegt und später aufgeschnitten

Wie verbinden sich Stoffstücke mit der Wolle?

Fertige Filzproben

Die Teilnehmer/innen haben sich mit viel Neugier, Freude und Geschick mit dem Thema auseinander gesetzt.

Donnerstag
fleissige Hände beschäftigen sich mit Hohlformen aus einem Kreis.

Nach der ersten Erfahrungen mit den Hohlformen haben die Teilnehmer/innen eigene Ideen,
gehen ihren eigene Projekte nach und erziehlen wunderschöne Ergebnisse!

Wäre diese rutschende Schneedecke nicht eine Inspirationsquelle für weitere Arbeiten?

Freitag
Eigentlich hätte ich nochmals eine neue Arbeit vorstellen wollen. Die Teilnehmer/innen ziehen es jedoch vor das Thema Hohlformen zu vertiefen oder weitere Filzexperimente zu machen. Diese Entscheidung und die zufriedenen Gesichter, sind für mich ein Geschenk und die Fragen welche ich mir bei meinen Kursvorbereitungen gestellt habe sind
beantwortet.

 

Eine intensive Woche mit interessanten und kreativen Teilnehmern geht zu Ende. Ich hoffe sehr, dass  einige vom Filz-Virus gepackt wurden und sich vorstellen können, noch mehr mit diesem herrlichen Material zu arbeiten.

 Herzlichen Dank an die Kursteilnehmer/innen die erlaubten, dass ich sie und ihre Arbeiten fotografieren und die Bilder in diesem Bericht verwenden darf. 

Wordless Wednesday
von Ursula Suter