von Grietje van der Veen
Ausserhalb von Europa gibt es mehrere Verbände, die sich der textilen Kunst widmen. Wir EuropäerInnen können auch Mitglied werden, aber man hat doch mehr oder weniger den Eindruck, dass wir eigentlich die Stiefkinder im Verein sind. Ich bin Mitglied von SAQA (Quilts) und SDA (alle Richtungen der textilen Kunst). Letzterer ein Equivalent von ETN (European Textile Network).
Letzte Woche fand ein "Meet and Greet" der SDA Europe statt in der Werkstatt und dem Laden "Zijdelings" von Karina van Vught in Tilburg.
Ziel war, einander kennenzulernen und über eine eventuelle gemeinsame Ausstellung im Jahr 2020 zu diskutieren. Ich war überrascht zu hören, wieviele - oder besser gesagt, wie wenige - Mitglieder die SDA in Europa hat. Die meisten sind Engländerinnen, dann kommen die Niederländerinnen und Belgierinnen. Den Rest kann man vernachlässigen. In der Schweiz gibt es ganze zwei, mich inklusive. In Deutschland auch nicht viel mehr.
Vielleicht war es auch deshalb so gemütlich. 19 Frauen fanden sich ein und zeigten ihre Werke, entweder mittels "Show and Tell" oder mittels Powerpoint, unterbrochen durch einen tollen Lunch.
Es wurde vereinbart, dass eine Jury ernannt wird, die eine Auswahl treffen soll. Eine Anmeldung bedeutet also nicht zwingend, dass das eingesandte Werk auch ausgestellt wird.
Huib de Wit, der auch Teilnehmer des "Meet and Greet" war, zeigte uns seine Galerie, ein ganz toller Raum, sowohl für Wandbehänge als auch freistehende Objekte. Ein Traum, dort seine Werke hängen zu sehen. Zurzeit ist dort eine Filzausstellung - "Textile Dialogues" - zu sehen, die letztes Jahr erstmals in Montevideo (Uruquai) gezeigt wurde. Leider war die Kuratorin, Beatriz Schaaf-Giesser, verhindert, obwohl sie sich zur Konferenz angemeldet hatte.
Ich zeige Euch jetzt einige Exponate der Ausstellung:
Gabriele Wehrmeyer: "Inside Out I", Wolle, Seide, Angora, Beton
Gabriele Wehrmeyer: "Inside Out II", Wolle, Seide, Angora, Beton
Gabriele Wehrmeyer: Relief "Squarmarina", Merinowolle, Seide, Beton auf Holz. Ein Ausschnitt dieses Werks ist am Wordless Wednesday abgebildet.
Corinne Keiser: "Pure I" und "Pure II", Merinowolle, Zeitungspapier, Glasstücke, Kalkfarbe und Pflanzenteile
Esther Weber: Hängeobjekt "Erwartung" , Wolle Synthetikfaden
Christine Rummel: "Under Construction", Wolle, unten ein Ausschnitt
Gudrun Bartenberger-Geyer: "Circle Wear", Wolle und Seide
Gudrun Bartenberger-Geyer: "Circle Wear", Detail 1 |
Gudrun Bartenberger-Geyer: "Circle Wear", Detail 2 |
Andrey Noeske-Porada: "Phacelia II", hängendes Objekt, Wolle
Margarete Warth: "Wandstück I", Wolle
Margarete Warth: "Wandstück III", Wolle
Margarete Warth: "Behältnisse" 9-teilig (siehe oben und unten)
Gudrun Bartenberger-Geyer: "Shredded Dialect 2", handbedruckte Seide, Wolle, Draht
Margarete Warth:"Wandteppiche"
Beatriz Schaaf-Giesser: "Huella Madre 1964", Wolle, Seide, Graphit
Beatriz Schaaf-Giesser: "Huella Madre 1972", Wolle, Seide,
Beatriz Schaaf-Giesser: "Huella Madre, Fingerprint 1975", Wolle, Seide, Silikon
Teilnehmerinnen der Konferenz in der Galerie |
Nützliche Links:
www. highfiveart.nl
www.taniaverhasselt.tictail.com
Super interessanter Bericht! Danke Grietje. Ich finde, es gibt Mut!
AntwortenLöschenIch fand persönlich die Arbeiten von G. Wehrmeyer besonders interessant - wie sie textile materialien mit Beton mischt! Unglaublich!
ja, ihre werke sind toll. die kombination weich-hart ist sehr interessant.
Löschengrietje