von Grietje van der Veen
Ich komme nochmals auf die Patchworktage in Fürth zurück. Dort traf ich Heidi Drahota mit ihrer Ausstellung „Stoff zum Nachdenken“. Diese entstand anhand der Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises im September 2015 an Amirul Haque Amin. Dieser setzt sich als Präsident der Nationalen Textilarbeitergewerkschaft seit vielen Jahren für die Rechte der ArbeitnehmerInnen in seinem Heimatland Bangladesch ein. Wir alle wissen von der Ausbeutung der TextilarbeiterInnen in den fernöstlichen Ländern. Die Gewerkschaften haben leider nicht allzu viel Einfluss.
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Bürgerbild |
Anlässlich der Preisverleihung forderte die Nürnberger Textilkünstlerin Heidi Drahota die Nürnberger Bürgerinnen und Bürger auf, mit einem Stückchen Stoff an die Entstehung eines Wandbildes beizutragen, um die Arbeit des Preisträgers zu unterstützen und die Menschen zum Nachdenken zu bewegen. Heidi fertigte daraus ein ca. 2 x 2 m großes Textilbild an und bestickte es mit den Statements der Teilnehmenden.
Gleichzeitig initiierte sie eine Ausstellung, deren Werke auf die Situation der TextilarbeiterInnen in Bangladesh hinweisen sollte. Textilkünstlerinnen aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, UK, Irland, der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Israel, Indien, Taiwan, Südkorea und Argentinien wurden für diese Ausstellung kontaktiert. Viele Künstlerinnen sagten zu und stellten ihre Arbeiten zum Verkauf und unterstützen mit bis zu 100 % des Erlöses die Arbeit des Preisträgers.
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Ankündigung der Ausstellung |
Vom 9.-25. September 2016 wurden die Werke zuerst in der Ehrenhalle in Nürnberg gezeigt. Dann in Fürth, und 2018 gehen sie zum Festival of Quilts in Birmingham.
Da Heidi das Fotografieren in der Ausstellung in Fürth verboten hatte, bat ich sie, mir einige Fotos zur Verfügung zu stellen, was sie freundlicherweise tat.
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Cas Holmes, Indian Journal |
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Heidi Drahota, Used 1-4 |
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Yvonne Berther, Wissen-Gewissen-Gewinn |
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Birgit Friese, Verstricktes Leid |
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Esther Bornemisza, WhenYou Grow Up |
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Isabelle Wiesler; Di Kehrseite der Medaille (Rückseite) |
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Isabelle Wiesler, Die Kehrseite der Medaille (Vorderseite) |
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Irene MacWilliam; Do You Shop Ethically? |
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Irene MacWilliam; Do You Shop Ethically? (Detail) |
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Soshi Rimer, Nothing Grows In a Polluted Area |
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Johanna Spaethe, Bloody Trade (detail) |
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Deborah Stockdale, Gost at the Maschine |
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Vernissage. Vorne Heidi Drahota |
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Blick in den Ausstellungsraum |
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Die Quilts sind zum Aufhängen bereit. sechster von links: meine Arbeit in grün und rot, den Farben der Bangladeshi Flagge |
Liebe Grietje, es ist begeisternd, auf was für tolle Ideen die Künstlerinnen kommen, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Und dass sich so viele bereit erklärt haben, ein Werk zu spenden, zeigt, dass die Kreativen auch ein Herz für benachteiligte Menschen haben. Das ist wirklich eine gute Sache, die hoffentlich viel Geld einbringt und ein wenig dazu beiträgt, die Situation dieser Frauen zu verbessern. Dir ein herzliches Dankeschön für den Bericht. Herzliche Grüße Anette
AntwortenLöschenJa, das ist wirklich eine gute Sache. Die Gewerkschafter in Bangladesh leben gefährlich. Deshalb ist ein Preis, wie Nürnberg ihn verliehen hat, so wichtig. Die Ausstellung hat sicher dazu beigetragen, dass die Preisverleihung und die skandalösen Zustände in den Textilfabriken weltweit noch mehr Beachtetung finden.
AntwortenLöschenDanke für eure Kommentare!
Grietje