Freitag, 16. August 2013

Christo ist hier!

 von Gabi Mett


Das Bild vom Mittwoch ist nicht in dem Kurs entstanden, den Judith so wunderbar dokumentiert hat. Diese Bild habe ich in einer ganz besonderen Ausstellung entdeckt, die ich am Sonntag hier im Ruhrgebiet besucht habe. Zum zweiten Mal stellt im Gasometer Oberhausen der amerikanische Künstler Christo eine Installation aus, leider nicht mehr gemeinsam mit seiner Frau.


Gasometer Oberhausen
 
Das Gasometer ist ein Industriedenkmal. Diese Denkmal gehört mit zur Europäischen Route der Industriekultur. Es handelt sich um die größte Ausstellungshalle in Europa. Insgesamt ist das Gasometer 117 m hoch und hat einen Umfang von 68 m Durchmesser.Es war mit Unterbrechungen von 1925 - 1988 in Betrieb. In diesem Turm wurde so genanntes Gichtgas, ein Abfallprodukt aus den Hochöfen in der Umgebung, gesammelt und anschließend in den Walzwerken wieder verfeuert. 1994 - 1995 wurde das Gasometer umgebaut.Die Gasdruckscheibe, die während des Betriebes das gespeicherte Gas abdeckelte, wurde auf der Höhe von 4,20 m am Zylindermantel befestigt.Unter dieser Gasdruckscheibe befindet sich eine große Präsentationsfläche, auf der in dieser Ausstellung die zahlreichen Projekte des Künstlerehepaars dokumentiert werden.

 
 
 
Dazu gehört auch die erste Installation in diesem Zylinder. „The Wall“ wurde 1999 installiert. Aus 13.000 Ölfässern hat man eine Mauer quer durch den Raum gebaut. Diese Installation habe ich leider nicht im Original sehen können.


 
Geht man von der Paterre die wenigen Stufen in die erste Etage, also auf die Gasdruckscheibe, steht man sofort vor der Skulptur „Big Air Package“.

 
Diese hat eine Höhe von 90 m und einen Durchmesser von 50 m. Sie besteht aus einem speziell angefertigtem Stoff, der nicht zu viel oder zu wenig Licht durchlässt. Wie ein langer, schmaler Luftballon findet sie im Zylinder ihren Platz. Der Ballon, eine riesige Patchworkarbeit, wird mit starken Seilen zusammengehalten. An den Seiten des Turmsist er mit diesen Seilen verankert. Zwischen der Gasometerwand und der Skulptur bleibt nicht viel Platz. Schaut man in die Höhe, beeindruckt dieses Bild oben. Mit dem Aufzug kann man auch fast bis zur Decke fahren und hat dann diesen Blick auf die Skulptur.

 
 
 
Weitere Stufen führen in den Innenraum des „Ballons“.Ich hoffe, die Bilder sagen mehr als alle Worte, denn die Wirkung zu beschreiben, ist fast nicht möglich.
 

 
 
 
 
Besucher auf der Plattform.

 
 
 
 Der Blick geht langsam nach oben. Die Farbabstufungen sind unglaublich schön.


 
 
Und so sieht die Kuppel aus. Faszinierend ist dieser lichte, leise, meditative, stoffliche, textile Raum im Inneren, und die streng grafischen, metallischen, harten, schwarzen Elemente im Äußeren. Niemand würde diese Arbeit als Textilkunst bezeichnen und doch ist sie es auf ihre ganz eigene Weise. Bis zum 30.12.2013 ist diese„zauberhafte“ Installation zu sehen. Ein Besuch im Ruhrgebiet lohnt sich!

2 Kommentare:

  1. Tolle Bilder, ich kann mir gut vorstellen, dass in diesem begehbaren Ballon eine ganz eigene Athmosphäre herrscht. So finde ich Kunst am schönsten, wenn ich sie mit allen Sinnen erleben kann, danke für den Tip.

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  2. Liebe Susanne,

    mich fazinieren auch immer die Ideen, Vorstellungen und die Ernergie, die hinter einem solchen Kunstwerk stecken.

    Gabi

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