von Cécile Trentini
Wir laden Sie herzlich ein, unserem Blog zu folgen! Wir öffnen hier eine Plattform, wo Gedanken, Informationen, Diskussionen, Inspirationen rund um die Textilkunst in der Schweiz ausgetauscht werden können.
Mittwoch, 16. Oktober 2013
Freitag, 11. Oktober 2013
Das Textile in der Kunst!
von Gabi Mett
Das Textile in der Kunst
Wenn man sich wie ich seit siebenunddreißig Jahren mit textilen Ausdrucksweisen beschäftigt, praktisch in der eigenen künstlerischen Arbeit, theoretisch in der Auseinandersetzung in Workshops, bei Ausstellungen oder in Seminaren und auch bei Vorträgen, stellt man sich immer wieder die Frage: warum hat es die Textilkunst so schwer, in der Kunstwelt Fuß zu fassen? Ja, es wird fast schon von vielen Künstlerinnen heruntergebetet, dass wir genauso gut sind wie andere bildende Künstler, dass uns auch ein Platz in Galerien zusteht, dass wir uns nicht immer wieder rechtfertigen müssen ob der Auseinandersetzung mit textilem Material und textilen Techniken, dass wir genauso professionell arbeiten... Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.
Über die DIY-Bewegung (Do-it-youself-Bewegung) kommt das eigene Herstellen und Basteln und Werkeln wieder stark tragen. Es erinnert mich an die siebziger und den Anfang der achtziger Jahre, wo Spinnen, Weben, Nähen etc. ganz groß herauskamen. Diese Bewegung, die auch eine Reihe von neuen Zeitschriften wie CUT, Handmade und Mollie auf den Markt geschwemmt hat, macht neugierig auf die alten Techniken. Nach einer Erhebung der Initiative Handarbeit Deutschland geben 58% der Frauen in Deutschland als Hobby Handarbeiten an. Dabei steht Nähen an der ersten Stelle, gefolgt vom Stricken und Häkeln. Ein Viertel der Frauen sind jünger als vierzig Jahre, was ich ganz erstaunlich finde und in meinen Workshops so nicht abzulesen ist. In diesem Bereich wird für den eigenen Bedarf gearbeitet und diese Tätigkeiten zur Kunst zu erheben, käme wohl den wenigsten in den Sinn.
Betrachten wir eine andere Richtung:
Bei der Streetart kann man Künstlerinnen wie Agate Olek entdecken, die Menschen, Skulpturen und Räume einhäkelt. Miss Cross Stitch bestickt vorzugsweise Gitterbänke in deutschen Innenstädten und verkündet auf ihrem Blog:“ Es lebe die Street Embroidery“. Hier sind viele dem Kunstmarkt fernstehende, in mancher Beziehung aber politisch agierende Künstlerinnen zu finden.
Wenn man sich die Mühe macht und genauer den Kunstmarkt, Ausstellungen, Kunstmessen und Veröffentlichungen unter die Lupe nimmt, kommt das Thema Textil in Mode. Die Leiterin des Museums Abteiberg in Mönchengladbach (D), das für seine Sammlung von Minimal art und Konzeptkunst bekannt ist, sprach am vergangenem Donnerstag auf einem Symposion von einem Jahr der Textilkunst.
Hingewiesen wurde in diesem Zusammenhang auf die Ausstellung:
Marokkanische Teppiche und die Kunst der Moderne, Pinakothek der Moderne - neue Sammlung, München, bis 5.1.14.
Im Feuilleton der FAZ vom 16.9.13 wird von der „Avantgarde am Boden“ gesprochen. Gemeint ist diese Ausstellung marokkanischer Berberteppiche. Man fragt, kurz zusammengefasst, ob diese Teppiche einen Einfluß auf die Abstraktion der klassischen Moderne gehabt haben könnten, so wie afrikanische Skulpturen die Kubisten stark geprägt haben.
Im Museum Abteiberg ist zur Zeit die Ausstellung zu sehen:
TEXTILES: OPEN LETTER - Abstraktionen, Textilien, Kunst,
kuratiert von Rike Frank und Grant Watson
Dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt, über dessen Intentionen, Erkenntnisse und Veröffentlichungen ich Sie gerne in der Zukunft weiter unterrichten möchte. Näheres finden Sie auch unter www.textilesopenletter.info
www.museum-abteiberg.de.
Ich habe mir am Donnertsag die Zeit genommen, sowohl an einer Führung als auch an der anschließenden Vortragsrunde teilzunehmen. Die Ausstellung ist sehr beeindruckend, zeigt sie doch Werke von führenden Künstlerinnen aus der Fiberart-Bewegung der sechziger und siebziger Jahre. Gleichzeitig geht sie aber auch bis zu den Textilkünstlerinnen am Bauhaus zurück und wagt mit aktuellen Ausdrucksformen einen Blick in die Zukunft. Ich möchte Ihnen im Folgenden Bilder aus der Ausstellung zeigen, die vielleicht Lust machen, Ausführungen zur Textilkunstgeschichte und zu einzelnen Künstlerinnen in Europa und darüber hinaus in den nächsten Blogs zu folgen.
Das Textile in der Kunst
Wenn man sich wie ich seit siebenunddreißig Jahren mit textilen Ausdrucksweisen beschäftigt, praktisch in der eigenen künstlerischen Arbeit, theoretisch in der Auseinandersetzung in Workshops, bei Ausstellungen oder in Seminaren und auch bei Vorträgen, stellt man sich immer wieder die Frage: warum hat es die Textilkunst so schwer, in der Kunstwelt Fuß zu fassen? Ja, es wird fast schon von vielen Künstlerinnen heruntergebetet, dass wir genauso gut sind wie andere bildende Künstler, dass uns auch ein Platz in Galerien zusteht, dass wir uns nicht immer wieder rechtfertigen müssen ob der Auseinandersetzung mit textilem Material und textilen Techniken, dass wir genauso professionell arbeiten... Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.
Über die DIY-Bewegung (Do-it-youself-Bewegung) kommt das eigene Herstellen und Basteln und Werkeln wieder stark tragen. Es erinnert mich an die siebziger und den Anfang der achtziger Jahre, wo Spinnen, Weben, Nähen etc. ganz groß herauskamen. Diese Bewegung, die auch eine Reihe von neuen Zeitschriften wie CUT, Handmade und Mollie auf den Markt geschwemmt hat, macht neugierig auf die alten Techniken. Nach einer Erhebung der Initiative Handarbeit Deutschland geben 58% der Frauen in Deutschland als Hobby Handarbeiten an. Dabei steht Nähen an der ersten Stelle, gefolgt vom Stricken und Häkeln. Ein Viertel der Frauen sind jünger als vierzig Jahre, was ich ganz erstaunlich finde und in meinen Workshops so nicht abzulesen ist. In diesem Bereich wird für den eigenen Bedarf gearbeitet und diese Tätigkeiten zur Kunst zu erheben, käme wohl den wenigsten in den Sinn.
Betrachten wir eine andere Richtung:
Bei der Streetart kann man Künstlerinnen wie Agate Olek entdecken, die Menschen, Skulpturen und Räume einhäkelt. Miss Cross Stitch bestickt vorzugsweise Gitterbänke in deutschen Innenstädten und verkündet auf ihrem Blog:“ Es lebe die Street Embroidery“. Hier sind viele dem Kunstmarkt fernstehende, in mancher Beziehung aber politisch agierende Künstlerinnen zu finden.
Wenn man sich die Mühe macht und genauer den Kunstmarkt, Ausstellungen, Kunstmessen und Veröffentlichungen unter die Lupe nimmt, kommt das Thema Textil in Mode. Die Leiterin des Museums Abteiberg in Mönchengladbach (D), das für seine Sammlung von Minimal art und Konzeptkunst bekannt ist, sprach am vergangenem Donnerstag auf einem Symposion von einem Jahr der Textilkunst.
Hingewiesen wurde in diesem Zusammenhang auf die Ausstellung:
Marokkanische Teppiche und die Kunst der Moderne, Pinakothek der Moderne - neue Sammlung, München, bis 5.1.14.
Im Feuilleton der FAZ vom 16.9.13 wird von der „Avantgarde am Boden“ gesprochen. Gemeint ist diese Ausstellung marokkanischer Berberteppiche. Man fragt, kurz zusammengefasst, ob diese Teppiche einen Einfluß auf die Abstraktion der klassischen Moderne gehabt haben könnten, so wie afrikanische Skulpturen die Kubisten stark geprägt haben.
Im Museum Abteiberg ist zur Zeit die Ausstellung zu sehen:
TEXTILES: OPEN LETTER - Abstraktionen, Textilien, Kunst,
kuratiert von Rike Frank und Grant Watson
Dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt, über dessen Intentionen, Erkenntnisse und Veröffentlichungen ich Sie gerne in der Zukunft weiter unterrichten möchte. Näheres finden Sie auch unter www.textilesopenletter.info
www.museum-abteiberg.de.
Ich habe mir am Donnertsag die Zeit genommen, sowohl an einer Führung als auch an der anschließenden Vortragsrunde teilzunehmen. Die Ausstellung ist sehr beeindruckend, zeigt sie doch Werke von führenden Künstlerinnen aus der Fiberart-Bewegung der sechziger und siebziger Jahre. Gleichzeitig geht sie aber auch bis zu den Textilkünstlerinnen am Bauhaus zurück und wagt mit aktuellen Ausdrucksformen einen Blick in die Zukunft. Ich möchte Ihnen im Folgenden Bilder aus der Ausstellung zeigen, die vielleicht Lust machen, Ausführungen zur Textilkunstgeschichte und zu einzelnen Künstlerinnen in Europa und darüber hinaus in den nächsten Blogs zu folgen.
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