Freitag, 1. Juni 2018

Sa Pa Museum

von Grietje van der Veen (Text)
und Astrid Andrey (Bilder)

Wir hatten schon vieles  vom Heimatmuseum in Sa Pa gelesen und einiges erwartet.

Ich hatte unterwegs schon etliche Frauen in traditionellen Kostümen gesehen und war freudig erregt über was mich im Museum erwartete.

Frauen unterwegs in den Reisterrassen von Sa Pa
 Gross war unsere Enttäuschung, als man uns bedeutete, das Museum - wie auch der berühmte Markt - existierten schon lange nicht mehr.

Trotzdem entdeckten wir im ersten Stock des Touristenbüros noch so etwas ähnliches wie ein Museum. Der Anblick war ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Es ist ja bekannt, dass die Aufbewahrung von Textilien vieler Vorsichtsmassnahmen bedürfen. Hier hatte man wohl nur begriffen, dass die Exponate nicht dem Licht ausgesetzt werden durften. Ansonsten hatte man alles so belassen, wie es vor Jahren eingerichtet worden war.

Eine Zeremonie, nicht näher erklärt
Alles war mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Ob das dem Stoff guttut?

Die Kostüme erinnerten mich stark an diejenigen, die ich auf meiner Reise in die Miao-Gegend in China gesehen hatte. In Vietnam gibt es ethnische Minoritäten, die in Höhen von über 1000 m leben. In Sa Pa sind dies u.a. die Hmong, die im 18. und 19. Jahrhundert aus Laos und Südchina eingewandert sind.  Sie gelten als passionierte Reiter und Pferdezüchter und sind ausgezeichnete Handwerker. Die Männer arbeiteten mit Silber, Bronze und Edelsteine, die Frauen waren bekannt für ihre Stickereien. Da sie keine eigene Schrift hatten, bekamen die Rituale einen hohen Stellenwert. Je nachdem, wo sie sich niedergelassen hatten, einigten sie sich auf ein bestimmte Farbe. Rundum Sa Pa z.B. dominiert das dunkle Indigo, Dort nennt man sie die Schwarzen Hmong. Die blauen Hmong rundum Cao Bang verwenden zarte Farben, die sich kontrastreich gegen die dunkle Kleidung abheben. Die Flower Hmong hingegen bevorzugen bunte mit Perlen bestickte Kleidung. 

Teil eines Jäckchens. Im Hintergrund Fotos von Zeremonien


Da die Beleuchtung schlecht war, war es ncht einfach, einigermassen gute Bilder zu schiessen
Gut dokumentiert war die Korbflechterei.
Ein "Rucksack"-Korb in Arbeit




Ich konnte auf dem Abendmarkt so ein Körbchen ergattern. Es ist genauso staubig, wie diese. aber die Formen sind sooo schön

Dies ist ein traditioneller Batikstoff der ethnischen Gruppe Hmong Dao. Sehr schön!

Eine einfache Shibori Arbeit. Die Streifen sind das Resultat einer genähten Reservierung.die Kreis abgebundene

Viel Platz wurde dem Thema "Mädchenunterricht in traditionellem Sticken" gewidmet. Hier lehrt die Grossmutter ihrer Enkelin das Sticken komplizierter Muster. Die Mädchen müssen lernen, die Fäden zu zählen, denn die sind wichtige für das Resultat.


Diese Flasche fanden wir im Touristenzentrum. Sie enthält eine Rabe in einer Flüssigeit. Unten ist ein Ventil, wo man die Flüssigkeit auslaufen lassen könnte. Medizin?? Es war niemand da, der uns Auskunft geben konnte.



Genauso fremd anmutend diese "marinierten" Echsen


Es ging auch "normal" zu. Hier unten seht ihr einen Teil eines weiten Plisseerocks

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen