Ich bin von der mexikanischen Patchwork Gilde “Quilter de Mexico” eingeladen worden, bei deren 10. Expo Patchwork und Quilt im Februar 2018 sowohl als ausstellende Künstlerin als auch als Kursleiterin teil zu nehmen. Ich hatte Eduardo und Lourdes Ramirez bei einem Textilen Kunst Festival in Frankreich vor zwei Jahren kennengelernt. Ihre Begeisterung für die Sache und Freundlichkeit hat sicher dazu beigetragen, dass ich sofort zusagte.
Mexiko hat eine lange Tradition in allen Bereichen der Textilien (siehe meinen Beitrag vom 23.03.2018). Das Land hat immer ganz unterschiedliche Fasern angebaut wie z.B. Hanf, Sisalfaser und Baumwolle und sowohl Färben als auch Stickerei und Weben sind dort traditionelle Handwerksbereiche, die weit zurückliegen. Dennoch Patchwork wurde dort nie gemacht, nur Applikationen, auch in der Mola-Technik.
Die Anfänge des Patchwork waren sicher dort etwas unorganisiert, aber wenn man Quilter kennt, weiß man, dass die Begeisterung Andere schnell infiziert und sich dadurch in Handumdrehen etwas Ernsteres formiert. So auch in Mexiko.
Dieses Jahr fand das 10. Festival zum 2. Mal im 2. Stock des World Trade Center in Mexiko City.
Dieses Festival ist wie viele in zwei geteilt. Es gibt eine Ausstellungsfläche und eine kommerzielle Fläche. Da das Land riesig ist, ist es verständlich, dass die dortige Quilter sich über diese Einkaufsmöglichkeit freuen, die sie nur hier bekommen. Dort finden sie die übliche Patchworkstoffe, Garne und sonstige Utensilien.
Die Ausstellungen waren recht vielseitig. Die Mexikanische Gilde organisierte wie die Jahre zuvor einen Wettbewerb, dieses Jahr zum Thema „Mexican Textiles“.
Dann, eine Serie Quilts, die ich ganz faszinierend fand:
Australien war auch mit einem beeindruckenden Wettbewerb „Australian Flora and Fauna“ auch dabei. Eine Gruppe von 12 Australiern begleitete die Ausstellung.
Einige Kursleiterinnen wie Gillian Travis und ich hatten auch die Möglichkeit sich mit einer kleinen Ausstellung zu präsentieren.
Ich gab auch mehrere Kurse an absolut begeisterte Teilnehmerinnen. Der Bereich Textile Kunst – Mixed Media ist dort recht neu und es war für die meisten absolutes Neuland!
Mein 2. Kurs wurde leider von zwei Erdbeben und den darauffolgenden Evakuierungen beeinträchtigt. Auch dies war in gewissermaßen etwas Neues für mich! Zum Glück waren diese Erdbeben nicht so stark wie die im September 2017. Es gab keine Verletzte und auch wenig Schäden an Gebäuden, auch im Epizentrum. Aber dies ist ein anderes Thema…
Die Show wurde noch umrahmt von einem Abendessen mit Modenshow zum Thema „Huipiquilts“: Mexikanische Trachten mit Patchworktechniken. Leider war es dort zu dunkel, um Fotos zu machen.
Nach der Show wurden auch Tagesausflüge und ein mehrtägiger Ausflug nach Oaxaca organisiert, alles mit dem Schwerpunkt auf die dortigen Textilen.
Diese Show wäre nie möglich gewesen ohne den unglaublichen Einsatz von Eduardo und Lourdes Raminez sowie deren zwei Kinder, die außerdem wunderbar übersetzt haben. Anbei der link von Quilter de Mexico (die Seite ist auch in Englisch): http://quiltersdemexico.com/en/welcome-2/
Für mich war es eine unglaublich interessante Erfahrung und Eintauchen in einer anderen und doch gleichen Welt!
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