von:
Gabi Mett
Ich habe vor wenigen Wochen auf Pfaden im Internet eine Künstlerin entdeckt, die mit ihren Arbeiten sofort meine Neugier geweckt hat. Ich habe sie spontan angeschrieben und gefragt, ob sie Zeit und Interesse an einem Interview hätte, ich würde sie gerne auf diesem Blog vorstellen. Die positive Antwort kam prompt.
Die Künstlerin heißt Nesa Gschwend und sie ist Schweizerin. Sie wurde 1958 in Sankt Gallen geboren und lebt heute in Niederlenz AG als bildende Künstlerin im Bereich Performance, Zeichnung, Malerei, Objekt, Installation, Skulptur und Video. Ich könnte Ihnen nun ihre Arbeit mit den vielen Facetten detailliert darstellen, ich könnte die Positionen, die diese Künstlerin vertritt, vorstellen, d.h. auf ihre Intentionen, auf ihre Ideen, auf die philosophischen Hintergründe, auf die Wege , die Kreuzungen, an denen sie neue Richtungen eingeschlagen hat, aufmerksam machen. Auch wenn ich keine Kunsthistorikerin bin, würden mir sicher kluge Worte einfallen.
Ich möchte es anders angehen. Künstler schöpfen aus ihrer eigenen Geschichte, aus ihrem eigenen Leben, aus ihrer eigenen Weltanschauung. So jedenfalls geht es mir in meiner eigenen Arbeit. Sie ist stark autobiografisch geprägt und doch hoffe ich, mit meinen Werken eigene Saiten beim Betrachter in Schwingung zu bringen, d.h. ich versuche eine Brücke von meinem autobiografischen Ausgangspunkt zum Betrachter mit seinem eigenen Erleben und seiner eigenen Geschichte zu schlagen. Nicht die Frage, was will die Künstlerin mir sagen, sondern die, was bringt der Raum, das Video, die Skulptur… in mir zum Schwingen, soll dieses Mal an erster Stelle stehen.
Denken Sie an das Foto vom Mittwoch, dass Sie von der Künstlerin gesehen haben. Welche Fragen oder auch Statements kamen Ihnen in den Sinn?
Was ist das denn?
Das hat was mit Textil zu tun?
Was kommt da wohl für ein Beitrag?
Ich habe Sie hoffentlich neugierig gemacht. Und nun schauen Sie sich in Ruhe die folgenden Fotos an. Sie sind chronologisch geordnet:
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Heart 1988 - 1994 |
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Skinning 1986 - 1996 |
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Red Strings to my Hands, India, 2009 |
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Performance between Expression and gesture 2008 - 2012 |
Kommen Ihnen eigene Bilder in den Sinn? Berührt Sie eines dieser Fotos? Was für Gefühle wecken sie in Ihnen? Wie kommt es zu diesen Reaktionen? Geben sie Ihnen Denkanstöße?
Hier kann man genauer hinschauen:
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Portraits 2004 - 2007
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Gesture 2007
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Human rights 2009
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Hair 2006 - 2014 |
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Stellen sich neue Fragen oder wiederholen sich die, die Sie sich schon in der ersten Runde gestellt haben? Haben Sie Ihre eigenen Erklärungen für das Gesehene oder wünschen Sie eine Erklärung von Seiten der Künstlerin? Wenn ja, warum? Wie hallen die Fotos nach? Worüber würden Sie gerne mit der Künstlerin sprechen? Geht es Ihnen nahe?
Nesa Gschwend legt Wert darauf, dass die Werkstücke in einer Installation in einen Dialog treten mit den Räumen, in denen sie ausgestellt sind. Der Besucher, der durch diese Installationen geht, wird in das Kunstwerk einbezogen, er ist Teil des Ganzen. Mit diesem Satz im Hintergrund schauen Sie sich folgende Aufnahmen an und - vielleicht lässt es Ihre Zeit ja noch zu - stellen Sie sich vor, wie Sie diese Räume als Besucher wahrnehmen würden. Wie reagieren Sie auf die Fotos?
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forumclaque, Baden 1995, Hoerraum - der Bau - Kafka |
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Projektraum H95, Basel 2007, Rotation |
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Engländer Vaduz - 2008 - between Expression and gesture |
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Kunsthalle Will 2011 |
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Visual Art Galerie - India - 2011 - knotted thread |
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Colombo Art Biennale - Sri Lanka - knotted thread |
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Schauraum Mezzanin 2013 |
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Helmhaus Zürich - 2013 - talk to the hand |
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Sankturbahnhof Sursee 2015 |
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Galerie Filambule - 2015 |
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Parc de Montbenon |
Ich hoffe, ich habe es Ihnen heute nicht zu schwer gemacht, aber manchmal ist es doch gut, wenn man Gewohnheiten durchbricht und sich einen anderen Standpunkt der Betrachtung sucht.
Ausführlicher kann man ihre Werke auf der Webseite studieren.
hier
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Was hat mich dazu bewogen, hier über Nesa Gschwend zu schreiben?
- Ihre Auseinandersetzung mit gebrauchten, benutzten Textilien
- Der konsequente Einsatz der Farbe Rot
- Ihre überzeugenden Ausdrucksweisen in so vielen unterschiedliche Medien wie Textil, Metall, Wachs, Installation, Performance, Video
- der Ausdruck der Arbeiten, der für mich einen sehr archaischen Ansatz hat. Die Performancebilder erinnern mich an rituelle Handlungen alter Volksstämme
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Über eines ihrer aktuellen sozialen Kunstprojekte lesen Sie in der nächsten Woche mehr.
J'aime beaucoup le travail avec le fil et la couleur rouge je trouve très beaux, par contre avec les performances ! je suis plus en retrait, pour moi elle doivent me nourrir de belles choses et de bonnes choses je ne ressens pas ça quand je regarde ces performances, mais bien sur cela n'engage que mon opinion.
AntwortenLöschenmerci pour cette découverte
Liebe Gabi, welch eine interessante Künstlerin. Danke, dass du sie für uns entdeckt hast. Herziche Grüße Anette
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