Freitag, 26. Juli 2019

Teximus 3



Teximus 3

🇩🇪

In weniger als einem Monat ist es soweit, am 19. August 2019 öffnet das online Portal für die Eingabe der Werke.

Wir möchten an dieser Stelle nochmals auf die Teilnahmebedingungen hinweisen welche sie hier finden.

Eine Anleitung für die online Bewerbung finden sie unter folgendem Link

Wir freuen uns auf eure Teilnahme und sind jetzt schon in freudiger Erwartung auf viele interessante Kunstwerke.


🇫🇷

Dans moins d’un mois nous y sommes, le 19 Aout 2019 le portal en ligne sera ouvert pour la soumission de vos œuvres.

Nous vous prions de bien vouloir relire les conditions de participation que vous trouverez ici.

Une explication pour l’enregistrement est disponible en suivant le lien suivant.

Nous nous réjouissons à recevoir beaucoup de soumissions et nous sommes curieuses de voire beaucoup d’œuvres d’art intéressantes.



🇬🇧

In less than one month, on august 19th, 2019 the online registration for Teximus 3 will open.

We wish to recall the conditions for the participation which you may find here.

For instructions about how to submit your work click here.

We are looking forward to many submissions of an interesting body of artwork.

Dienstag, 23. Juli 2019

In eigener Sache

Bea Bernasconi im Namen des Team TAFch


Ihr habt es alle gelesen, Grietje van der Veen hat sich aus gesundheitlichen Gründen von TAFch verabschiedet. Grietje war das letzte verbliebene Gründungsmitglied. Am 12. Februar 2010 wurde das Textilartforum Schweiz als Gruppe gegründet: dabei waren Grietje van der Veen, Cecile Trentini, Judith Mundwiler, und Marianne Häni.

Grietje hat sich in diesen 9 Jahren mit Leib und Seele für die Ziele der Gruppe eingesetzt, hat über 80 Blogbeiträge geschrieben und immer wieder in erster Linie für die Textilkunst in der Schweiz geworben und gesprochen.

Wir alle danken Grietje für ihren grossen Einsatz.


Grietje, unsere Reise  im letzten Herbst, Île Sur las Sorgue

Ich habe Grietje an einem Workshop mit Gisela Hafer im Tessin kennengelernt, über die Jahre sind wir uns immer wieder hier und da begegnet und hatten immer interessante und gute Gespräche.

Anfang 2018 hat Grietje mich dann in die TAFch Gruppe geholt, zusammen mit Isabelle Wiessler und später Christine Läubli. 2018 war ein intensives Jahr, in dem Grietje und Ursula uns Neulingen alles über TAfch erzählten und uns in die Gepflogenheiten einführten.
Neue Mitglieder bringen auch Veränderungen. So haben wir der Webseite einen englischen und einen französischen Teil angefügt, unsere Unterlagen angepasst, und mittlerweile stehen wir mitten in den Vorbereitungen für "Teximus 3".

Wir wissen, dass der Abschied Grietje nicht leicht fällt und sind darum froh, wenn sie uns bei Fragen und Unsicherheiten „im Hintergrund“ weiterhin zur Verfügung steht.


Wir sind sicher, dass Grietje die neu gewonnene Freizeit kreativ nützen wird und sind gespannt auf die Resultate.

Wir wünschen ihr von Herzen alles Gute auf ihrem weiteren Weg und hoffen doch, den Kontakt mit ihr nicht zu verlieren.


Da wir nun noch zu dritt verbleiben und "Teximus 3" vor der Türe steht, wurden die Aufgaben neu verteilt, und es müssen Konzessionen gemacht werden. 
Bis auf weiteres werden in unserem Blog nur noch Informationen für Teximus 3 veröffentlicht sowie sporadisch Interessantes von einer Ausstellung, oder was Textiles betrifft. 
Selbstverständlich sind Gästeblogbeiträge herzlich willkommen. Wer solche schreiben möchte, kann sich mit mir (beabernasconi@bluewin.ch) in Verbindung setzen. Interessierte an einer Mitgliedschaft bei TAFch finden hier die Bedingungen.



Freitag, 19. Juli 2019

Abschied

von Grietje van der Veen

Der untenstehende Blogbeitrag ist mein letzter für TAFch.

Wegen der  medikamentösen Behandlung meiner Krankheiten befinde ich mich in einem chronischen Erschöpfungszustand, der es mir unmöglich macht, alle meine Aufgaben zufriedenstellend zu erfüllen. Somit musste ich eine Entscheiduung treffen: Entweder mich alleinig der Förderung der Textilkunst in der Schweiz  zu widmen oder mich ins Privatleben zurückzuziehen und nur noch das zu machen, was mir Spass macht.

Ich habe mich für Letzteres entschieden: Färben, Malen, Drucken, Nähen Sticken, Wickeln, Ausstellungen besuchen, Reisen. Langweilig weird es mir sicher nie. Und Ausruhen kann ich. wann immer ich müde bin.

Ich habe meine Aufgaben für Teximus 3 nun erledigt, muss also kein schlechtes Gewissen haben, dass ich es nicht bis zur Ausstellung als Mitglied von TAFch schaffe.

Alles Gute,
Grietje



Angelehnt: Linse – Nadel – Pinsel

von Grietje van der Veen

Unter dem  Titel "Angelehnt: Linse – Nadel – Pinsel" stellen drei KünstlerInnen des Kunstvereins gundelfingen e.V. ihre Werke im Rathausfoyer Gundelfingen bei Freiburg in Breisgau aus: Franziska Reisen-Veith, Isabelle Wiessler und Bernhard Veith.

Der Fotograf Bernhard Veith liebt es, kleine nahezu unscheinbare Strukturen mit einer spiegellosen Systemkamera oder mit dem Smartphone zu fotografieren. Die Fotos sind fast alle im Format 16:9.


Bernhard Veith: Vorlage
Dabei folgt er dem Prinzip des Minimalismus. Er konzentriert sich auf Einzelheiten, beachtet noch so winzigen Kleinigkeiten, sucht Unscheinbares, Farben und Muster in einer grafischen Qualität. Ihm liegt daran, festgefahrene Sehgewohnheiten zu durchbrechen, den Kontext zu reduzieren.

Diese Fotos bilden die Grundlage der Ausstellung. Die Künstlerinnen, Franziska und Isabelle, haben die Fotos als Inspirationsquelle für ihre eigenen Arbeiten genommen. Es ist spannend zu sehen, wie die Zwei auf die Fotos reagieren.

Franziska Reisen-Veith ist Malerin und arbeitet mit Acrylfarben, wobei auch Materialien wie Bast, Marmormehl und Papier Anwendung finden.

Interpretation des oben gezeigten Bildes von Franziska Reisen-Veith
Vorlage
Interpretation von Isabelle Wiessler

Isabelle Wiessler ist Mixed-Media Künstlerin mit einer Leidenschaft für Textur, Oberflächengestaltung und Fläche. Was Isabelle daran fasziniert, sind die vielfältigen Wege, mittels Nähen und Sticken Linien, Formen und Strukturen in ihre Bilder zu geben und somit eine „dritte Dimension“ zu schaffen

Nicht alle Fotos fanden bei beiden Damen Anklang. Dies kommt an den Stellwänden zum Ausdruck. Jeweils eine Stellwand stellt das Originalbild und die Interpretation(en) dar, so dass einige Stellwände nur mit einem Foto und einer Interpretation bestückt sind. Die oben gezigten Bilder dienten jeweils nur von einer der Künstlerinnen  als Inspirationsquelle.
Nachfolgend stelle ich Ihnen Original und Interpretation auf den einzelnen (Stell)Wänden vor.

 
Vorlage
Franziska
Isabelle
Vorlage

Detail von Franziskas Interpretation

Franziska
Isabelle  
 
Vorlage (Wasser)
Franziska
Isabelle

Vorlage
Franziska


Vorlage
Franziska

Vorlage

Franziska
Isabelle
 
Vorlage
Franziska

Vorlage 
Isabelle


Vorlage
Isabelle

Vorlage
Franziska

Isabelle



Die Ausstellung ist noch bis 2. August 2019 geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Hier können Sie sich über den Kunstverein orientieren http://www.kunstverein-gundelfingen.de

Das Ehepaar Veith:

http://franziskareisen.de (Unter «Impressionen 1-4 auf dieser Website sind Bilder von Bernhard Veith zu sehen)

Isabelle Wiessler:

https://isabelle-wiessler.de/

Mittwoch, 17. Juli 2019

Freitag, 12. Juli 2019

Botanische Metamorphosen, Pflanzenfaser Papiere


Text Bea Bernasconi
Fotos Bea Bernasconi (ich bitte um Verständnis für die etwas prekäre Qualität: alle Werke sind hinter Glas ausgestellt, was das Fotografieren schwierig macht)

Ruth Moro
"Botanische Metamorphosen"

Unter diesem Titel ist im Kantonalen Naturhistorischen Museum in Lugano zurzeit (noch bis zum 31 August 2019) eine kleine Ausstellung zu besichtigen.

Ruth Moro in Schwyz geboren, lebt mit ihrem Mann Giancarlo (Maler) in Cavigliano im Tessin. Sie hat eine Ausbildung in Kunst, handgeschöpftem Papier und in der Paper Art in der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Holland, Dänemark und Japan.


Bergahorn

Ruth Moro hat Ihre persönliche Forschung der Pflanzenstruktur und deren Anwendungen in der Realisierung von Papieren und Kunstobjekten gewidmet. Ihre Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Kollektionen in der Schweiz und im Ausland.


Eichenblättrige Hortensie

Ruth Moro sagt von sich selber:
"… in meiner Arbeit bin ich mit der Natur verbunden. Mit ihr setze ich ein Ritual fest, das mich von Sichtbarem zu Verborgenem bringt, was es zu entdecken gilt. Ich suche einen Dialog mit der Natur und wenn ich ihn gefunden habe, entsteht das Werk, wächst und entwickelt sich …"
(Zitat von ihrer Homepage)

Ich bin auf die Ausstellung aufmerksam geworden durch einen Artikel in einer Zeitschrift, den ich mir vorerst zur Seite gelegt hatte... dann hat mich meine Freundin mit Fotografien von der Ausstellung geneckt und meinte ich könnte doch mein Gemüse aus dem Garten in solche Kunstwerke umwandeln, sie findet nämlich das Gemüse anpflanzen eine Zeitverschwendung wäre wenn ich doch diese Zeit meiner Kunst widmen könnte. Ich habe ihr damals geantwortet ich würde das Gemüse lieber essen!

Karotte

Champignon
Spargelgewächse

Rote Rande gekocht

Heute nachdem ich die Ausstellung besichtigt hatte, muss ich zugeben dass ich im Falle einer Zucchini Schwemme, dieses vielleicht eine Idee wäre sie zu verarbeiten.

Aber kommen wir zurück zu den handgeschöpften Pflanzenpapieren von Ruth Moro.


Wespennest

Gingko
Brennessel
Traubeneiche

Schachtelhalm

Um die Papiere überhaupt herstellen zu können braucht es eine grosse Vorarbeit. Diese fängt an mit dem Sammeln von Blättern, Blüten, Früchten, welche anschliessend in Natronlauge gekocht und dann gespült werden. Dies allein ist ein langsamer und arbeitsintensiver Prozess. Erst jetzt beginnt das Schöpfen des Papiers. Ruth Moro experimentiert seit Jahren diverse Techniken und Pflanzenfasern, Ihre Resultate sind faszinierend. Meistens lässt Die Künstlerin die Papiere in Ihrer Originalfarbe, aber es gibt auch welche die eingefärbt werden. Interessant sind auch die Werke wo bewusst Pflanzenstrukturen zu einem Bild zusammengestellt werden, sie haben etwas mystisches.


Erfahren sie mehr über die Künstlerin auf Ihrer Webseite.
www.ruthmoro.ch


und hier gibt es mehr Werke in einer Diashow zu betrachten
https://www3.ti.ch/DT/da/mcsn/mostra_Ruth_Moro/composed_autoplay.php?pageno=4



























Freitag, 5. Juli 2019

Das Weben der Schiffchen 2



Text und Fotos: Christine Läubli

Mit vollbepackten Autos fuhren wir, Katja Bächtold, Irene Brühwiler und ich, am 11. Juni 2019 nach Thalwil bei Zürich, um unsere Installation «Das Weben der Schiffchen» aufzubauen.
https://tafch.blogspot.com/2019/05/das-weben-der-schiffchen_24.html.
Für uns war der Dachstock der Trotte auf dem Pfisterareal vorgesehen. Es hiess also, das ganze Material einige Treppen hoch zu schleppen.

Als erstes schraubten wir den selber gebauten Webrahmen zusammen. Die Webtechnik hatten wir vom Pin Loom übernommen:
https://www.weltbild.ch/artikel/buch/minis-weben-mit-dem-pin-loom_21207500-1

Die erste Schicht.
Links davon liegt unsere Gewebeprobe.
Die «Fäden» unserer ersten Schicht bestanden aus einem Plastikrankengitter, das wir als Ganzes über den Rahmen legten, Bahnen aus zerschnittenen Plastiksäcken, sowie LED-Streifen. Schon mussten wir erste Entscheidungen treffen: Wie dick sollten die Plastiksackschnüre sein? Wie weit sollten sie aus dem Gewebe fransen? Das Rankengitter legten wir auch gleich in der Gegenrichtung ein, damit wir später diese «Fäden» nicht einweben mussten, sie aber doch an beiden Seiten aus dem Gewebe ragen würden.
Die erste Schicht ist fertig.

Dann kamen Schicht 2 und 3 aus schwarzen Stoffstreifen und Tricotbändern.


Schicht 2 und 3 sind eingelegt.
Die Plastikschnüre beschweren wir mit Schiffchen.
Am aufwändigsten erwies sich das Einweben der Schicht 4, die wiederum aus Plastiksackbahnen und LED-Schnüren bestand. Mit einer Holzlatte bahnten wir das Fach. Stunden um Stunden knieten wir auf dem Gewebe und führten Schuss um Schuss ein. Mit der Zeit wurden wir geschickter und fanden Wege, uns die Arbeit zu erleichtern. Trotzdem waren wir am Abend des ersten zehnstündigen Arbeitstages noch nicht fertig geworden. Wir fühlten uns, als hätten wir eine mehrstündige Bergwanderung hinter uns.
Der erste Schuss wird eingelegt.
Die Gewebestruktur wird sichtbar.
Das Gewebe wächst.
Irene Brühwiler an der Arbeit.
Am nächsten Tag gingen wir wieder frisch ans Werk. Neben der Webarbeit mussten die Gitter, soweit sie aus dem Gewebe ragten, aufgeschnitten werden – auch das war eine immense Arbeit. Allmählich ergaben sich Fragen: Wie sollten die herausragenden Fäden liegen, wo und wie die Schiffchen, wo der Bildschirm platziert werden? Die Meinungen gingen auseinander, Diskussionen waren notwendig, vieles wurde ausprobiert, verworfen, neu begutachtet und entschieden. Da das Plastik der Säckchen zu dominant erschien, schnitten wir einige Bahnen zurück und verwebten deren Enden ins Gewebe.
Bereit für den Techniker.
Um 13 Uhr erschien unser Techniker Andrijan Müller. Während er die Elektronik installierte, drapierten wir endgültig die Bereiche ausserhalb des Gewebes. Auf jenen beiden Seiten, wo die LED-Schnüre nicht verkabelt wurden, wickelten wir diese nur auf die Dornen der Schiffchen.
Die Elektronik wird vorbereitet.

Elektrotechnik auf den Schiffchen

Andrijan Müller vernetzt die Schiffhen

Danach vernetzte Andrijan die verkabelten Schiffchen mit dem Computer und dem Bildschirm. Die ersten Lichtbahnen leuchteten auf. Eine nach der anderen musste kontrolliert werden: Lagen die LED-Schnüre richtig, oder waren sie von den übrigen Webmaterialien verdeckt bzw. hatten sie sich verdreht?

Nun muss noch der Bildschirm angeschlossen werden.

Als nun alles fertig vor uns lag, war die Befriedigung gross: So lange hatten wir auf diesen Augenblick hingearbeitet, uns immer wieder vorgestellt, wie die Installation aussehen sollte – und nun war sie real geworden!


Die Installation "Das Weben der Schiffchen"

Während der beiden Kulturwochen vom 14. bis 21. Juni besuchten ca. 350 Personen unsere Installation «Das Weben der Schiffchen», liessen sich vom Lichtspiel bezaubern und staunten über die vielen Weberinnen, die rund um den Zürichsee noch heute mit Handweben beschäftigt sind. Die Performance von Sabina Kaeser am 21. Juni ergänzte die Installation mit poetischen Handlungen und Texten.

Sabina Kaeser während der Performance
35 Weberinnen erscheinen im Takt der Lichschnüre
auf dem Bildschirm.
Hier: Barbara Rohrbach aus Zürich.

Wir danken unseren Sponsoren.