Mittwoch, 30. Mai 2018

Freitag, 25. Mai 2018



„52 weeks”

von Bea Bernasconi


Wegen  familiären Problemen hatte ich letztes Jahr wenig Zeit mich meiner Kunst zu widmen. Das Leben hat manchmal einfach Vorrang.

Für mich sind die Momente wo ich kreiere aber gleichzeitig jene wo ich abschalten und nachdenken kann. Das ist fast wie eine Art Meditation.

Diese Momente haben mir gefehlt und ich habe mir dieses Jahr ein Projekt gesetzt.
Es heißt "52 weeks".

Dazu habe ich mir selber Regeln gesetzt:

  • Jede Woche muss ich ein 15 mal 15 Zentimeter großes Stück nähen. 
  • Es darf nur aus scraps, das heißt einer Handvoll Resten die ich einer Kiste aufbewahre bestehen. Diese werden wahllos aus der Kiste geholt. 
  • Es darf nur von Hand genäht werden.
  • Ich darf höchstens drei verschiedene Fäden benutzen.
  • Ich darf Papier dazu nehmen oder andere Fundstücke.
Die Regeln haben selbstverständlich einen Grund. Sehr zum Leidwesen meiner Familie bin ich eine Sammlerin. Ich bringe es einfach nicht übers Herz ein Stückchen Stoff wegzuwerfen, denn irgendwann wird mir genau dieses eine Stückchen fehlen. Dazu kommen aber auch Zeitungen aus allen möglichen Ländern, andere interessante Papiere, alte Tapeten, rostige Objekte....... soll ich weiter aufzählen? 


Restenkiste
Reste von einem Plakat das "mitgelaufen" ist

Also hat das Projekt auch die Aufgabe Material aufzubrauchen und Ordnung zu schaffen.

Von Hand nähen hat auch seinen Grund, denn ich bin viel unterwegs. Ich habe immer eine kleine Schachtel bei mir mit dem nötigen Material etwas zu nähen, zu sticken zu häkeln was auch immer gerade in Arbeit ist. Das ist Beschäftigung während stundenlanger Zug- oder Autoreisen oder auch ganz einfach vor dem Fernseher, sonst schlaf ich schon vor den Wetterprognosen ein.

Man müsste jetzt nur noch die Fluggesellschaften davon überzeugen, dass ich keine Terroristin bin und auch nicht den Piloten oder andere Fluggäste angreifen würde mit den Nähnadeln und der kleinen aber spitzen Schere, die ich übrigens von meiner Oma geerbt habe und wie meinen Augapfel hüte.


eine Reiseschachtel

Meine Freundin und Arbeitskollegin die mich vielfach begleitet auf Zugreisen, hat sich ein ganzes Jahr lang gewundert was ich da machen würde, als ich gerade meine kommerziellen Stoffe in Hexagone (2.5 cm Seitenlänge) umwandelte und zusammennähte. Als ich ihr dann die 2.50m mal 2.40m große, von Hand gequiltete Bettdecke zeigte, meinte sie das die Zugreisen so natürlich einen ganz anderen Sinn erhielten.

Hexagon Bettdecke, Bild 2016, damals noch in Arbeit


Aber wieder zurück zu meinem jetzigen Projekt. Was am Schluss aus den Quadraten entstehen wird ist noch offen,  ich habe da  schon einige Ideen die mir während dem Nähen durch den Kopf gehen. aber wir sind gerade eben in der einundzwanzigsten Woche, da  hat es noch für tausend Ideen Platz.
Ihr müsst jetzt halt Geduld haben und die 52 Wochen abwarten um das Endprodukt zu sehen.



einige meiner wöchentlichen Arbeiten






















Mittwoch, 23. Mai 2018

Samstag, 19. Mai 2018

Freitag, 18. Mai 2018

Surface Design Association (SDA) Europe - Meet and Greet in Tilburg (NL)

von Grietje van der Veen

Ausserhalb von Europa gibt es mehrere Verbände, die sich der textilen Kunst widmen. Wir EuropäerInnen können auch Mitglied werden, aber man hat doch mehr oder weniger den Eindruck, dass wir eigentlich die Stiefkinder im Verein sind. Ich bin Mitglied von SAQA (Quilts) und SDA (alle Richtungen der textilen Kunst). Letzterer ein Equivalent von ETN (European Textile Network).

Letzte Woche fand ein "Meet and Greet" der SDA Europe statt in der Werkstatt und dem Laden "Zijdelings" von Karina van Vught in Tilburg.

Ziel war, einander kennenzulernen und  über  eine eventuelle gemeinsame Ausstellung im Jahr 2020 zu diskutieren. Ich war überrascht zu hören, wieviele - oder besser gesagt, wie wenige - Mitglieder die SDA in Europa hat. Die meisten sind Engländerinnen, dann kommen die Niederländerinnen und Belgierinnen. Den Rest kann man vernachlässigen. In der Schweiz gibt es ganze zwei, mich inklusive. In Deutschland auch nicht viel mehr.

Vielleicht war es auch deshalb so gemütlich. 19 Frauen fanden sich ein und zeigten ihre Werke, entweder mittels "Show and Tell" oder mittels Powerpoint, unterbrochen durch einen tollen Lunch.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der gemeinsamen Ausstellung am Textielfestival 2020 in Leiden (NL), welches alle fünf Jahre stattfindet. Zwei Galerien stellen sich dazu zur Verfügung: Galerie ZONE (Leiden) von Dorothy Wedderburn, und Galerie HIGH FIVE ART (Baarle Nassau)     von Huib de Wit.

Es wurde vereinbart, dass eine Jury ernannt wird, die eine Auswahl treffen soll. Eine Anmeldung bedeutet also nicht zwingend, dass das eingesandte Werk auch ausgestellt wird.

Huib de Wit, der auch Teilnehmer des "Meet and Greet" war, zeigte uns seine Galerie, ein ganz toller Raum, sowohl für Wandbehänge als auch freistehende Objekte. Ein Traum, dort seine Werke hängen zu sehen. Zurzeit ist dort eine Filzausstellung - "Textile Dialogues" - zu sehen, die letztes Jahr erstmals in Montevideo (Uruquai) gezeigt wurde. Leider war die Kuratorin, Beatriz Schaaf-Giesser, verhindert, obwohl sie sich zur Konferenz angemeldet hatte.

Ich zeige Euch jetzt einige Exponate der Ausstellung:



Gabriele Wehrmeyer: "Inside Out I", Wolle, Seide, Angora, Beton

Gabriele Wehrmeyer: "Inside Out II", Wolle, Seide, Angora, Beton



Gabriele Wehrmeyer: Relief "Squarmarina", Merinowolle, Seide, Beton auf Holz. Ein Ausschnitt dieses Werks ist am Wordless Wednesday abgebildet.


Corinne Keiser: "Pure I" und "Pure II", Merinowolle, Zeitungspapier, Glasstücke, Kalkfarbe und Pflanzenteile



Esther Weber: "Aufbruch"  und "Entdeckung" (oben und unten), Wolle, Frotteestoff, Seide, Stahlwolle
Esther Weber: Hängeobjekt "Erwartung" , Wolle Synthetikfaden

Christine Rummel: "Under Construction", Wolle, unten ein Ausschnitt


Gudrun Bartenberger-Geyer: "Circle Wear", Wolle und Seide

Gudrun Bartenberger-Geyer: "Circle Wear", Detail 1


Gudrun Bartenberger-Geyer: "Circle Wear", Detail 2










Andrey Noeske-Porada: Ohne Titel, hängendes Objekt, Wolle

Andrey Noeske-Porada: "Phacelia II", hängendes Objekt, Wolle



Margarete Warth: "Wandstück I",  Wolle


Margarete Warth: "Wandstück III",  Wolle


Margarete Warth: "Behältnisse" 9-teilig (siehe oben und unten)




Gudrun Bartenberger-Geyer: "Shredded Dialect 2", handbedruckte Seide, Wolle, Draht


 Margarete Warth:"Wandteppiche"



Beatriz Schaaf-Giesser: "Huella Madre 1964", Wolle, Seide, Graphit

Beatriz Schaaf-Giesser: "Huella Madre ?", Wolle, Seide

Beatriz Schaaf-Giesser: "Huella Madre 1972", Wolle, Seide, 


Claudia Fischer, "Verschieden unter Gleichen", 49-teilig, Wollfasern, Papier und Stoffe


 Beatriz Schaaf-Giesser: "Huella Madre, Fingerprint 1975", Wolle, Seide, Silikon

Teilnehmerinnen der Konferenz in der Galerie

Nützliche Links:

www. highfiveart.nl
www.taniaverhasselt.tictail.com