Freitag, 31. März 2017

Entdeckungen

von:
Gabi Mett

Bei dem Studium des Katalogs zur Art Karlsruhe wurde ich auf den folgenden Künstler aufmerksam: Olaf Holzapfel.



Insbesondere seine sogenannten Chaguarbilder haben mich neugierig gemacht.







Ich habe hier für mich einen Künstler entdeckt, der auf verschiedenste Art und Weise seinen Ideen Ausdruck verleiht und im weitesten Sinne textil arbeitet. Dazu zählt für mich auch das Zusammenfügen von Holzbalken zu einem Fachwerkraum oder das Verarbeiten von Stroh.


 
 

Bei diesem Werk musste ich an eine kleine Stickerei denken, die mit dem Boullionstich gearbeitet worden ist.


 
 
Was passiert, wenn man die Dimensionen ändert? Wenn man größer und noch größer arbeitet und dabei auch mit großem körperlichem Einsatz seine Kunst angehen muss? Ändert sich damit auch das Denken oder in der weiteren Folge die Ideen? Vielleicht probieren Sie es einmal aus.

Schauen Sie sich doch noch weiter auf seiner Webseite um oder lesen Sie hier weiter.

Mittwoch, 29. März 2017

Freitag, 24. März 2017

Was bleibt?

von TAFch

Nun ist wirklich alles schon vorbei. Was bleibt, sind wunderschöne Bilder und der Eindruck, mit dieser Ausstellung einen grossen Schritt in Richtung der angestrebten Ziele von TAFch gegangen zu sein.

Zu sehen und zu entdecken waren 42 Arbeiten von 31 Künstlerinnen. Bereits an der Vernissage hatten sich um die 200 Besucher auf den Weg gemacht, sich die Werke anzuschauen und mit den Künstlerinnen in Kontakt zu treten. Insgesamt konnten an den Tagen etwa 1100 Besucher gezählt werden. Diese Zahl ist beeindruckend. Es fiel auf, dass nicht nur Frauen den Weg gefunden hatten, sondern auch sehr viele interessierte Männer angesprochen werden konnten. Ebenfalls auffällig waren die zahlreichen jungen Besucher.


Jeanine Hug      Hirschsequenz


Die Werke zeigten ein grosse Bandbreite künstlerischen Schaffens, was immer wieder zu intensiven Gesprächen und Auseinandersetzungen bei den Besuchern führte. Dies wiederum kam dem ausgelobten Publikumspreis zugute. Mehr als 500 Stimmen wurden abgegeben. Wie schon berichtet ging der Preis und damit das Preisgeld in Höhe von 500 CHF  an Beatrice Lanter mit ihrer Arbeit „hinten III - bunt“, dicht gefolgt von Beatrice Streuli mit dem Werk „ Samen - durchbrochen“ und Bea Bernasconi mit den „Forgotten Stories“.



Heidi Imsand    Letters I `ve written...

Die Gewinnerin des Jurypreises haben wir Ihnen ja bereits vorgestellt. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle noch die Begründung darlegen:
Die Künstlerin interpretiert auf innovative Weise das Zusammenfügen einer in diesem Fall imaginären Fläche und ihr gelingt es, alltägliches Material wie Moosgummi, Tüll, Kabelbinder und anderes in einen neuen Sinnzusammenhang zu transformieren. Ihre Arbeit ist je nach Ausstellungsort immer wieder neu zusammen setzbar. Sie ist damit sehr zeitgemäss, bietet sie doch ein Gleichnis für das moderne, unstete, sich ständig verändernde, oftmals laute Leben, vielleicht sogar mit einem klugen Hinweis auf die Unverbundenheit des Einzelnen mit weiten Bereichen der Gesellschaft.


Barbara Thüler Hollenstein    Tagwickel (Ausschnitt)


Auffällig und damit durchaus erwähnenswert ist die Tatsache, dass im Gegensatz zur ersten Ausstellung thematisch und gestalterisch sehr viel intensivere Werke zu finden waren. Es war von Erinnerungen, Verletzungen, Gedankenreisen und kostbaren Lebensqualitäten die Rede. Die reine Auseinandersetzung mit grafischen Mitteln stand nicht so sehr im Mittelpunkt. Bei dem Einsatz von Material liess sich eine Tendenz in Richtung Papier beobachten. Aus Fasern geschöpft und flexibel einsetzbar hat es schon seit einiger Zeit seinen Platz im textilen Bereich gefunden. Mixed Media findet sich in ganz vielen Arbeiten. Die Filzkunst scheint auf dem Weg zu sein, dort für sich neue Ausdrucksmöglichkeiten zu entdecken. Die klassische Tapisserie war mit zwei gegensätzlichen Positionen vertreten. Anklänge an die Natur wurden gekonnt u.a. in Strickarbeiten, aber auch in Applikationen umgesetzt.


Conny Wepfer     Körperlandschaften


Vivi Linnemann    MISS


Von Besuchern und Künstlerinnen wurde gleichermassen die feinfühlige und jedem Werk gerecht werdende Hängung bescheinigt. Das ist in diesem alten Haus mit seiner Geschichte und seinen ausdrucksstarken Räumen ein besondere Herausforderung.


Anna Affolter    Marianny



Anna Affolter    Elisabeth


TAFch ist in jeder Hinsicht mit dieser Werkschau zufrieden. Was sie besonders erfreut hat, waren die Verkäufe von einem Fünftel der ausgestellten Werke. Auch das ist nicht die Regel sondern eher die Ausnahme im Kunstgeschehen.


Rosemarie Artmann-Graf     Ond Nägeli dezue...

Christine Matthey    Un drapeau suisse


Mit der textilen Geschichte kamen wir ebenfalls hautnah in Berührung. Die Künstlerin Rosemarie Baschung-von Rohr stellte sich vor, in der Hand einen Katalog von einer Ausstellung aus dem Jahr 1993, mit dem Titel „Tendenzen textiler Kunst“ mit Schweizer Kunstschaffenden ebenfalls im damals noch so genannten alten Kunsthaus Zug, heute die Altstadthalle. Sie hat 15 Künstlerinnen in dieser Ausstellung gezeigt, u.a. Lissy Funk, der bedeutenden Stickerin aus der Schweiz. Es soll aus dem Vorwort des Katalogs zitiert werden, das deutlich macht, wo sich auch nach 25 Jahren noch ähnliche Problemstellungen zeigen:



Die spannende Begegnung von uns TAF Frauen mit der Textilkünstlerin Rosemarie Baschung-von Rohr

Vergangenheit verbindet sich mit der Gegenwart und schaut zusammen in die Zukunft......



Noch immer ist die Integration der freien textilen Gestaltung in einem ganzheitlichen Kunstbegriff eine Wunschvorstellung. Das Schaffen mit Fasern, die sich verweben, verknüpfen, umwickeln, spannen lassen, das An-, In- oder Übereinanderfügen von genähten, geklebten oder sonst wie verbundenen Stoffen gilt in der Kunstgeschichte zu Unrecht als wenig relevant. Die Gründe dafür sind komplex; sie haben unter anderem mit der Zuordnung des Textilen zum traditionell Weiblichen (und damit zum Unmännlichen) zu tun. Diese emotionale Struktur verunmöglicht es heute paradoxerweise sowohl vielen Männern wie Frauen, sich offen auf die faszinierenden Qualitäten und Eigenheiten eines freien Umgangs mit textilem oder textilähnlichem Material einzulassen. Die latente Abwehr behindert den Blick auf die enormen Entwicklungen, die sich in den letzten 20 bis 30 Jahren innerhalb der textilen Kunst vollzogen haben. Und sie verhindert eine anerkannte analytische Auseinandersetzung mit der Wesensart der textilen Kunst, auch der Frage, warum sich immer noch, mit Ausnahme von Japan, vor allem Künstlerinnen damit beschäftigen. Eine der wichtigen Beobachtungen, die sich beim intensiven Studium der zeitgenössischen Kunst von Frauen einstellt, ist ihr besonderer Umgang mit Materialien, welcher Art auch immer. Künstlerinnen verstehen die Stoffe, mit denen sie arbeiten vielfach als Gesprächspartnerinnen. Das heisst, ihr Ziel ist es nicht, sich Werkmaterial gefügig zu machen, sie ausschliesslich dem menschlichen Gestaltungswillen unterzuordnen, sondern zu einem Gleichgewicht zu gelangen, in dem Werkstoffe und die künstlerische Vorstellung eine Synthese eingehen...
Textilkunst ist nicht nur Form (eventuell Volumen) und Farbe - die klassischen Komponenten von Malerei und Skulptur -, sondern immer Form, Farbe und Material. Nur diese Dreiheit umfasst das Ganze… 
Und die Frage, ob es sinnvoll sei, Textilkunst im Ghetto ihrer Techniken zu zeigen, muss gestellt werden. Sie muss aber angesichts der Realität der Kunstszene und des gemeinsamen, berechtigten Anliegens, textiles Schaffen als künstlerische Kraft zur Diskussion zu stellen, gleichzeitig (noch) bejaht werden.

Die Vernissage

Von Ursula Suter
Bilder Thomas Schirmann

Die Vernissage, endlich ist sie da!
Künstlerinnen und erste Besucher treffen ein und verschaffen sich einen kurzen Überblick über die Ausstellung.



Annelies Zimmerli-Fischer mit ihren Werken "Schneeschmelze" und "Schnee"

Bei uns TAFch-Frauen steigt der Puls. Es ist an der Zeit, die Ausstellung offiziell zu eröffnen.





Im Hintergrund das Werk von Anshan Turbayeva-Wiedenmeier "Moi Son / Mein Traum"

Nur wenige Stunden vor Beginn der Ausstellung werden wir überrascht mit einer zusätzlichen Spende von 500CHF für einen Jurypreis. Herzlichen Dank an unser Gründungsmitglied Cécile Trentini und ihren Partner David Dunand.
Da nur ein Jurymitglied anwesend ist, finden wir folgende Lösung: Das Jurymitglied schlägt uns TAF Frauen drei Arbeiten vor, die in ihren Augen für den Preis in Frage kommen. Wir diskutieren und  begründen unsere Argumente und einigen uns auf das Werk „unverbindlich verbunden“ von Barbara Thüler Hollenstein.
Wir gratulieren Barbara Thüler Hollenstein herzlich zu ihrer Arbeit und dem Preis!


Jurypreis: Barbara Thüler Hollenstein "unverbindlich verbunden"





Die Besucherinnen  beschäftigen sich ausführlich mit jeder Arbeit. Alles wird genau angeschaut, die Beobachtungen ausgetauscht und diskutiert.


Maja Andrey "Blickfänger Ahorn"

Anna Affolter "Elisabeth"

Bea Bernasconi "Forgotten Stories"

Christine Matthey "Un drapeau suisse"

Wir danken den Künstlerinnen herzlich, denn ohne ihre vielfältigen Arbeiten hätte es keine so gute Ausstellung gegeben. Dank auch den vielen Besucher/innen für ihr grosses Interesse an den Werken und für die vielen ermutigenden Feedbacks! 
Noch ganz berauscht von den schönen Erlebnissen sagen wir uns: „Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung“ und legen den Termin für TEXIMUS 3 fest.
Darum notieren Sie sich bitte den folgenden Termin                        

12. bis 15. März 2020 


Bis es soweit ist, wird noch viel Wasser ins Meer fliessen. Wir freuen uns schon jetzt auf neue und innovative Kunstwerke, auf viele interessierte Besucher/innen und auf schöne Begegnungen!



Montag, 20. März 2017

The Winner is..........

Einen Tag nach dem grossartigen Event "Teximus 2" in der Altstadthalle in Zug, haben wir die Wahlzettel ausgezählt. Von den 1100 BesucherInnen haben 526 ihre Stimme abgegeben.

Am meisten Stimmen hat Beatrice Lanter mit dem Werk "hinten III-bunt" erhalten, dicht gefolgt von Beatrice Streuli mit dem Werk "Samen durchbrochen" und Bea Bernasconi mit dem Werk "Forgotten Stories". Diese beiden Arbeiten erhielten die gleiche Punktzahl und sind somit beide auf Platz zwei.

Wir gratulieren Beatrice Lanter zu diesem Preis, der mit 500 Franken dotiert ist.

Sie werden hier im Blog vom Freitag noch mehr zu den vier tollen Tagen in Zug lesen können.



Beatrice Lanter,

Beatrice Streuli

Bea Bernasconi
Fotos von den Künstlerinnen

Freitag, 17. März 2017

Endlich!


vom TAF-Team

Ein ganzes Jahr lang haben wir uns intensiv auf unsere zweite Teximus Ausstellung vorbereitet. Jetzt ist es endlich so weit. Wenn Sie dies lesen, ist die Vernissage schon wieder Geschichte. Der Andrang war gross. Die Altstadthalle platzte aus allen Nähten. Ein voller Erfolg!

Wir zeigen hier einen Teil der ausgestellten Werke. In einem nächsten Beitrag kommt dann der Rest dran. Vielleicht haben Sie Lust, morgen oder übermorgen vorbei zu schauen? Die Ausstellung läuft noch bis Sonntag.

Alle Werke sind im  Katalog "textmus 2" abgebildet. Wer sich dafür interessiert, kann ihn für CHF 18,- erwerben. Es siind auch noch mehrere Exemplare vom ersten Katalog "teximus 1" übrig. Dessen Preis haben wir reduziert auf CHF 8.-. Wenn Sie es nicht an der Ausstellung schaffen, können Sie beide Kataloge über info@tafch.ch bestellen,


Heidi Imsand: Letters I've written 1 ... (never meaning to send)
Ramona Conconi: Quanto tempo è passato


Edith Bieri-Hanselmann: Auf und davon
Monique Bongard Stalder: Chacun con chemin
Gabriela Giger: Pas des deux
Cécile Trentini: Spuren

Beatrice Lanter: hinten III - bunt
Aishan Turbayeva-Wiedenmeier: Moi Son / Mein Traum
Marianne Vogler: Kleid
Marianne Vogler: Leichte Quadrate, Detail
Annelies Zimmerli-Fischer: Schneeschmelze
Catherine Labhart: Kalenderblatt 4
Bea Bernasconi: Forgotten Stories
Annelies Zimmerli-Fischer: Schnee
Beatrice Streuli: Samen durchbrochen
Esther Grischott: sie zwieseln

Gabriela Giger: Fragment der Jugend
Maja Andrey: Blickfänger Redwood, Detail

Maja Andrey: Blickfänger Ahorn
Verena Vogelsanger: Raureif
Maria Lorenzo Sachs: My Town 2015
Michèle Samter: Au fil du temps #5
Aishan Turbayeva-Wiedenmeier: Uraschai / die Ernte
Brigitta Wisselaar: das Unverfügbare



Elisabeth Graf: Ein halbes Jahr - Herbsttanz - Wintergemälde, Detail
Katja Bächtold: warst du glücklich? Detail
Brigitta Wisselaar: Fundstück
Gerda Ritzmann: Für später

Martina Brügger: twinkle 1
Jeaniine Hug: Hirschsequenz, Detail
Annette Pfister: jardin estival et hivernal
Gerda Ritzmann: Bestickt