Mittwoch, 29. April 2015

Freitag, 24. April 2015

Eine Sekunde!

von: Gabi Mett


Haben Sie eine Sekunde Zeit?
Oder vielleicht noch ein bisschen mehr?
Das wäre wunderbar, denn dann könne Sie mich ein weiteres Mal durch die Welt der textilen Linie begleiten.
 Dieses Thema fasziniert mich schon seit Jahren und führt zu immer neuen „Begegnungen“.
Ich fotografiere Linien.
Ich sticke Linien.
Ich nähe Linien.
 Ich entdecke Linien immer wieder in vielen Bereichen im Alltag und in der Kunst.
Ich suche nach Worten für Linien.

So kann dann eine solche Wortsammlung entstehen:
Linien wachsen in die Höhe
Die Mittellinie erhebt sich
Die Mittellinie wird plüschig
Punkte umspielen eine Linie
Viele Linien, aber nur eine bewegt sich
Verflochten und geschmückt
Eine Linie hängt in der Luft
Eine Linie wölbt
Lose Linie
Aufgerollte Linie
Sperrige Linie
Barcode
Verschnürt
Broken lines
Straigthline
Zwei Linien fangen sich
Zerrissen
Kreuzung
Lauf übers Feld!
Ein St(r)ich ins Rote
Computerbearbeitet...


Ein solches Thema kann auch der Ausgangspunkt sein, seine Werke unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Und so sind folgende Fotografien entstanden, immer auf der Suche nach dem besonderen Blick und Ausschnitt. Die Detailaufnahmen lassen die Arbeiten in einem völlig anderen Licht erscheinen und bieten neue Sichtweisen und Ideen für die eigene Weiterarbeit.


10 Minuten Sticken ergibt diese Menge an Linien!



Oder diese!



Oder diese!

Die Betonung des Zentrums sieht sehr regelmäßig aus, aber es haben sich feine Punkte eingeschlichen.

Ich arbeite mit alten Stickgarnen aus Nachlässen. Da kann schon mal die Farbe variieren, nicht war?

Zerrissene Linien!

Ein kleine Kurzgeschichte!

Die ist noch kürzer, vielleicht sogar ein Haiku.

Punkt, Linie, Fläche...

Notizen

Wiederum Punkt und Linie auf der Fläche

Streuung

Übergänge und Verbindungen

Grafik vom feinsten.

Schrift auf Bändchen auf Stoff und Kreuzstich neu gesehen.

Gezeichnet und gestickt.

Im Rhythmus abgenäht.

Gestrickt, gerollt, gestickt.

Papier, Garn, Stoff.


Intensiv bearbeitet.

Die dritte Dimension

Fadenlinien, die frei in der Luft stehen. Mit so etwas kann kein Grafiker aufwarten.

Geschichtete Erinnerungen.


Eine kleine Botschaft






Sieht man seine Arbeit auf diese Weise neu, können sich weitere Ideen entwickeln, aus den Titeln oder Sätzen können Anstöße für neue Richtungen entstehen. Probieren Sie einfach auch mal Computerprogramme aus, so wie ich es bei den vier letzten Abbildungen getan habe.!
 



Und wenn Sie Lust haben, schauen Sie doch ins Archiv im März oder bei Marlis Egger nach. Da steht noch etwas über ein Workshopangebot zum Thema Linie in der Schweiz!


Und vielen Dank, dass Sie mehr als eine Sekunde dabei waren!

Mittwoch, 22. April 2015

Freitag, 17. April 2015

Rosemarie Trockel

von Judith Mundwiler

Ich stelle Ihnen heute eine zeitgenössische Künstlerin vor, welche sowohl mit textilem Material arbeitet, als auch mit Ungewöhnlichem, z.B. mit Herdplatten, die sie in ihre Bilder integriert: Rosemarie Trockel

Ich werde hier keine grossen Abhandlungen zur Künstlerin schreiben, denn das finden Sie alles schon bestens formuliert im Internet. Ich werde Ihnen die passenden Links dazu geben, dann können sie sich durch die unterschiedlichen Seiten lesen und auch interessante Filme zum Werk der Künstlerin anschauen.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Reise durch die Welt aus der Perspektive einer faszinierenden Frau!

"Sie hat das Triviale zur Kunst, hat mit der weiblichsten und am meisten belächelten handwerklichen Technik international Schule gemacht. Heute werden die Strickbilder der deutschen Künstlerin Rosemarie Trockel auf dem Weltmarkt zu sechsstelligen Summen gehandelt, sie steht auf Platz 4 im internationalen Kunstmarkt-Ranking (als erste Frau und gleich nach Gerhard Richter, Sigmar Polke und Bruce Nauman)."
Zitat aus der EMMA 2006
Sehen Sie hier den ganzen Bericht

"Bekannt wurde Rosemarie Trockel durch ihre Herdplatten- und Strickbilder. Durch die Wahl des Materials knüpft sie bewusst an die traditionelle Rolle der Frau im heimischen Umfeld an. Trockel strickt die Bilder nicht selbst, sondern lässt sie nach ihren Entwürfen von einem Strickcomputer fertigen. Oft werden politische Symbole, Markenartikel und Zeichen miteingewebt. Damit wirft sie Fragen zur gesellschaftspolitischen Stellung von Kunst und der Rolle der Künstlerin auf."
Zitat Sammlung Goetz
Link zur Galerie hier.

Die riesigen Strickbilder sind von ihrer Grösse her total eindrücklich!

Dieses Werk ist 296 x 296 cm gross!!
(Bildquelle: Sprüth Magers Berlin London)


Dieses Werk ist 200 x 320 cm gross.
Kommen Ihnen die Symbole bekannt vor??

Dieses Werk ist 1986 entstanden.
Hammer & Sickle. 129,5 x 149,9cm  (Bildquelle: Skarstedt)



Strickbild mit Hakenkreuzen, 1987, 49 x 53 cm (Bildquelle: Skarstedt)


Rosemarie Trockel wurde 1952 in Deutschland geboren.
Wenn sie mehr über ihren Werdegang erfahren möchten, finden Sie hier die Fakten.

In der Kunsthalle in Zürich hatte Rosemarie Trockel 2010 eine Ausstellung mit dem Titel
"Verflüssigung der Mutter".  Sehen Sie hier den Film von art-tv.ch.

Sie können hier in eine Ausstellung in NYC 2010 schauen. Hier sehen sie die Strickbilder auch von ganz nahe.

Im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main käuft im Moment eine Ausstellung, die ausschliesslich den KünstlerInnen der Sammlung gewidmet ist. Darunter auch Rosemarie Trockel. Sehen Sie hier dazu den Infofilm.

Mittwoch, 15. April 2015

Freitag, 10. April 2015

Es kann auch mal eine Panne geben.....

von Judith, Ursula, Gabi und Grietje

Liebe Blogleserinnen
Sie haben es sicher bemerkt......in unserer Blogagenda gibt es eine Panne.......
Wir vier Frauen sind im Moment alle so sehr mit Anderem beschäftigt, dass der neue Blog untergegangen ist......

Wir hoffen, dass Sie uns das verzeihen und freuen uns, Ihnen nächste Woche wieder etwas spannendes erzählen zu können!

Herzlichen Grüsse
Ihre TAFch-Frauen


Der Frühling steht mit all seiner Farbenpracht vor der Türe......
Hier ein paar Naturfotos zur farbigen Inspiration...

Fotos von Judith Mundwiler, aus unserem Garten letzten Sommer...








Freitag, 3. April 2015

Wasser


von Grietje van der Veen

Die letzten paar Wochen und Monate standen voll im Zeichen des Wassers: zwei Ausstellungen und ein Workshop waren/sind diesem Thema gewidmet. Ich hatte das Gefühl, es sei besser, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren und mich nicht zu verzetteln. Ob die Idee gut war, ist nachträglich schwer zu beurteilen. Jedenfalls hat alles geklappt, und das ist die Hauptsache.

Wie schon hier angekündigt, fand die erste Ausstellung in der Galerie von Christine Köhne in München statt. Ich habe die Ausstellung erst gesehen, als ich bei Christine den Kurs gab. Offiziell war sie schon geschlossen. Die Aufhängung der 25 Werke habe ich Christine überlassen, und sie hat es toll gemacht. Hier ein paar Schnappschüsse.

Bääume ud Wasser auf der Galerie

 Kursteilnehmerinnen beim Aufnehmen einiger Details
Viele der Werke sind schon mehrmals gezeigt worden. Einige nur einmal.

Eine ältere Arbeit, die ich  kürzlich geändert habe.
Und wieder andere sind schon älteren Datums. Was mir jetzt nicht mehr gefallen hat, habe ich geändert. Und so kann ich sie einem neuen Look zeigen.

Dies ist eine neue Arbeit, die noch nie gezeigt wurde.
 Letztes Wochenende fand der Kurs bei Christine Köhne statt. Die Teilnehmerinnen waren sehr begierig auf Neues und haben toll mitgemacht. Es war eine schöne, entspannte Atmosphäre. Einen Tag haben wir damit verbracht, Materialien und Techniken kennen zu lernen. Am zweiten Tag wurden noch ein paar Kleinigkeiten nachgeholt, aber insgesamt war der Tag eher dem Kreieren einer eigenen Arbeit gewidmet. Wie Sie hier sehen können, zeugen die Arbeiten von viel Kreativität.
Dann fangen wir mal an!
Alles fliesst

Ein Bild wie aus einem Märchen

Organisches aus Organischem (Spargelabfälle)
Fast surreal
Das dunkle Garn oberhalb der Wellen erzeugt eine dreidiansionale Wirkuung

Noch nicht fertig, aber es siehr verheissungsvoll aus.
Eine schöne Mischung als kalten und warmen Farben, eigenwillig interpretiert.





An Dramatik fast nicht zu übertreffen
Die Spiegelung der untergehenden Sonne muss noch herausgearbeitet werden.

Wunderschön, wie das Wasser an den Felsen hochpeitscht.
An welchen Maler erinnert mich das? Hodler?
Die Künstlerinnen nach dem Kurs
Seit vielen Jahren ist ‘Wasser’ eins der Themen, die ich immer wieder aufgreife und weiter entwickle. Begonnen hat es 2007 mit drei Arbeiten, die die zunehmende Überfischung der Tiefsee thematisieren.

Nach einer kurzen Periode, in der die Schönheit der Wasserlandschaft im Mittelpunkt stand, verschob sich der Fokus meines Interesses mehr und mehr auf den Einfluss des Menschen auf die Umwelt, sei dieser positiv oder negativ. Heute befasse ich mich in meinen Arbeiten mit der Verschmutzung der Flüsse und Meere: Saures Minenwasser, das ungefiltert in Bäche und Flüsse geleitet wird oder mit viel frischem Wasser so verdünnt wird, dass die Messwerte für die Behörden unauffällig sind. Und da gibt es die defekten Ölplattformen und gekenterten Schiffe, die tonnenweise Öl ins Meer spülen.


Für diese Serie färbe ich meine Stoffe mit Procion selber, entweder liegen die zu färbenden Stoffe flach auf dem Tisch oder sie werden über Eiswürfeln gefärbt. Das völlig überraschende Resultat der letzteren Methode bildet die Grundlage für die Darstellung von verschmutzen Gewässern.


Nur wenn nötig wird weiter bedruckt, entfärbt oder gerostet. Schönheit ist in dieser Serie kein Muss. Eher sollen die grellen Farben die Gefahren für die Natur demonstrieren.

Ein Teil dieser Werke wird zur Zeit auch in der Galerie JetztOderNie in Flüh, ein kleines Dorf in der Nähe von Basel, gezeigt,
Eine zweistöckige Loft mit einer riesigen Fensterfront



Mein Enkelsohn kurz vor der Vernissage.
Dies ist die Rückseite des Werks "Matsuo Bashôs Frosch und der Klang des Wassers".   
Eine der unzähligen Übersetzungen des Haiku, das Matsuo Bashô im 16. Jht. geschrieben hat.
Über Eiswürfel gefärbte Baumwolle, überdeckt mit Seidenstoffen in den gleichen Farben. Mit Kanthastichen zusammengehalten.
Das gleiche Verfahren wie oben. Das Thema der beiden kleinen Werke ist "Saures Haldenwasser"
Sturmgefahr
Stille vor dem Sturm
Eine Komposition von Irene Brodmann  in der gleichen Ausstellung
Karola Stettler, die zweite Malerin
Ebenfalls eine Arbeit von Karola Stettler.

Zwei Werke von Christine Schäfer

Christine Schäfer verarbeitet Seiden- und Wollfasern, die sie mit selbsthergestellten Naturfarben einfärbt.

Die Ausstellung dauert noch bis zum 12. April. Falls Sie sie ansehen  und mich sehen möchten: Am Mittwoch, den 8. April werde ich dort nicht anwesend sein.