Freitag, 23. Februar 2018

Bea Bernasconi, über mich


Ich bin 1963 in Thun geboren, lebe aber seit mehr als dreissig Jahren in Lugano.
Ich bin verheiratet und unsere drei mittlerweile erwachsenen Kinder sind ausgezogen.
Als ausgebildete Krankenschwester und mit einem Diplom in Management klinischer Studien arbeite ich als Studienkoordinatorin.

Genäht habe ich eigentlich schon immer, als Kind habe ich aus den weissen Vorhängen in unserem Wohnzimmer das Hochzeitskleid für meine Puppe rausgeschnitten, sehr zum Ärger meiner Mutter. Meine erste eigene Nähmaschine habe ich mir während der Ausbildung zur Krankenschwester gekauft. Auf ihr habe ich mir meine Kleider selber genäht, später waren es dann diejenigen der Kinder und die Fastnachtskostüme für Familie und Freunde.

1996 bin ich durch Zufall in London auf ein Buch von Kaffee Fasset gestossen. Ich war begeistert! Anfangen hat es also wie bei vielen mit traditionellem Patchwork. Ich hatte davon aber schnell einmal genug, alles was ich da nähte, wurde von anderen in verschiedener Farbzusammenstellung oder Kombination ebenso genäht, ich empfand das als frustrierend.

Ich beschloss also, meine eigenen Werke zu kreieren.

Ich besuchte Workshops mit verschiedenen international bekannten Künstlerinnen und begann zu experimentieren. Ich suchte meinen eigenen Weg und fand irgendwann den Mut, ihn auch zu gehen.

Graffiti Series, small
Graffiti Series

Landslip in Chironico
Letter
Ich habe mich neben der textilen Kunst auch immer wieder für andere Kunstrichtungen interessiert, Malen und Fotografieren ziehen mich immer wieder an, ich integriere diese aber schlussendlich in meinen Werken. Nähen ist für mich eine Art Therapie, wo ich alles um mich herum vergessen und abschalten kann.

Meine Arbeiten sind vorwiegend aus Stoff. Ich benutze alte Bettlaken als Basis. Diese werden gefärbt, entfärbt, gebleicht, gerostet, bedruckt, bemalt mit den verschiedensten Techniken. Kommerziell bedruckten Stoff brauche ich selten mehr, wenn, dann wird auch dieser verändert. Dazu kommen Organza, Seide, und allerlei gesammeltes Zeug. Papier ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeiten.

ET
Gesso
Die Inspiration finde ich in meiner Umwelt, interessante Begegnungen, Geschehen die mich beschäftigen, und ich komme einfach nicht an Wänden mit Graffiti, abblätternder Farbe, oder Zeichen der Verwitterung vorbei, ohne diese zu fotografieren, meistens nur Details, wunderschöne Details in meinen Augen. Ich habe Tausende solcher Fotografien, aber immer wieder ertappe ich mich dabei, wie mein Blick magisch davon angezogen wird und ich am liebsten die Notbremse auf dem Zug ziehen würde, um in irgendeiner Unterführung fotografieren zu gehen. Mein Mann hat sich mittlerweile auch damit abgefunden, dass er mich in nicht unbedingt touristenfreundliche Quartiere begleiten muss, weil ich dort die besten Bilder unserer Ferien schiessen kann!




Wall Series
Ich habe selten ein präzises Projekt, meine Werke entstehen spontan, intuitiv, einem Bild in meinem Kopf folgend experimentiere ich, verbinde Teile, schichte, nähe bis mir das Resultat gefällt. In vielen von meinen Werken findet man Texte, zum Teil reduziert auf einzelne Worte oder sogar nur Buchstaben, der Betrachter soll sich seine Gedanken machen und seine eigene Geschichte dazu schreiben.




Meistens arbeite ich in Serien und ich stelle selten grosse Bilder her. Ausserdem habe ich angefangen meine Bilder auf Rahmen zu montieren als ich merkte, dass dies besser als Kunst anerkannt wurden als ein klassisch aufgebauter Quilt.



Mosaico
Panama
Red Square
Texere
Urban Decay
Affiso
Wall Series 2
Wanawake
Jetzt habe ich mich auf ein neues Abenteuer eingelassen mit TAFch. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

PS: Das Bild vom Wordless Wednesday ist ein Ausschnitt von "Forgotten Stories".

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