Freitag, 27. Oktober 2017

Biennale Zeitgenössischer Textiler Kunst in Avenches

von Grietje van der Veen

Mitte Oktober besuchte ich die zweite Biennale Zeitgenössischer Textiler Kunst, die vom 6.-15 Oktober 2017 in Avenches, in der französischsprachigen Schweiz stattfand . Die Ziele der Biennale scheinen sich mit denen unserer TAF-Gruppe ziemlich zu decken. Nur handelt es sich hier nicht um einen jurierten Wettbewerb, wo höchstens zwei Werke einer Künstlerin in einer einzigen Ausstellung gewählt werden. In Avenches können Künstlerinnen ihre Werke in Einzelausstellungen präsentieren. Die Biennale wurde von der Association Eloge du Fil gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, Events zu organisieren, die international bekannte Künstler untereinander und das Publikum zusammenzubringen (So wenigstens habe ich den französischen Text verstanden.) Der Auftakt war vor zwei Jahren.

So bekamen Schweizer und französische Textilkünstlerinnen eine Plattform im ganzen Städtchen Avenches. Im Museum, im Theater, in einer Kirche, in einem Hotel und sogar in einer ehemaligen Metzgerei wurden die verschiedensten textilen Techniken gezeigt. Modernes und innovatives Stricken, Sticken, Häkeln, Quilten, Weben und textiler Schmuck erfreute die BesucherInnen, Das ganze Städtchen stand im Zeichen der Textilen Kunst. Draussen waren Bäume und Pfosten mit gestrickten Schläuchen umhüllt. Auf vielen von ihnen thronte ein Teller mit täuschend echten gestrickten Patisseriestückchen: originelle Street-Art.

In der Kirche Marie-Madeleine fanden die Werke zweier Weberinnen ihren Platz: Daniel Mussard und Madeleine Leiggener.

Danielle Mussard
Eine Ikat-Weberei von Madeleine Leiggener

Im dritten Stock des Hotels Couronne waren die Quilterinnen Trudy Kleinstein und Olivia Uffer untergebracht. Sie zeigten, wie vielseitig die Quilterei sein kann. Während Trudy Kleinstein ihre Werke vollständig von Hand macht, arbeitet Ulivia Uffer hauptsächlich mit der Nähmaschine und setzt gemalte Akzente. Ihre Arbeiten sind wie Märchenerzählungen. Über Trudy habe ich schon mal in diesem Blog geschrieben.

Olivia Uffer


Ein Detail aus einer anderen Arbeit von Olivia Uffer
Trudy Kleinstein

Ein Detail aus oben gezeigter Arbeit.

Doris Bender zeigte in der ehemaligen Metzgerei ihren textilen Schmuck. Vor lauter Staunen habe ich leider vergessen, Fotos zu machen. Ort und Schmuck verschmolzen zu einer völligen Harmonie.

Local 49 war den Plastiken und Skuplturen von Christine Fayon und Mona Luison gewidmet.

Christine Fayon

Mona Luison

Was man alles mit Knöpfen machen kann, zeigte Nicola Beaupain auf originelle Weise. Zeit, dass ich mich auch mal von meiner Knopfsammlung inspirieren lasse.

Halsschmuck - Kragen - von Nicola Beaupain
Kleine, feine Miniaturen zeigte Anne-Marie Bertrand im Musée romain: zauberhafte bestickte Landschaften. Ich hatte ein bisschen Schwierigkeiten mit der Farbe auf den Fotos. Man muss sie sich heller vorstellen.






Die anfangs erwähnte gestrickte Outdoor-Patisserie wurde von der Gruppe Les Tricopines kreiert.






Da läuft doch einem das Wasser im Mund zusammen!

Nicht nur das: die Gruppe fertigte auch ein 2,10 m breites und 3 m hohes Mosaik an bestehend aus 2’520 Quadraten, jedes 5 cm x 5 cm gross. Es steht im Freien und zeigt das Schloss von Avenches.


Die Biennale ist ein voller Erfolg. Ich werde die dritte sicherlich nicht verpassen.







Mittwoch, 25. Oktober 2017

Wordless Wednesday

von Grietje van der Veen



Freitag, 20. Oktober 2017

Eine kleine Pause!

von:
Gabi Mett

Es gibt Zeiten, da braucht man ein kleine Pause, um den Geist zu beruhigen und wieder klare Gedanken zu fassen. Das passiert mir auch, wenn ich mal wieder für den Blog auf der Suche bin nach interessanten TextikünstlerInnen, über die ich gerne berichten würde. Ich bin jedes Mal fasziniert, wieviel Menschen sich mit dem Textilen in der Kunst befassen und wie unterschiedlich sie sich damit auseinandersetzen.


Franz Eberhard Walther

Ein Künstler, der schon lange auf meiner Liste steht, ist der Deutsche Franz Erhard Walther. Er erhielt auf der Biennale in Venedig in diesem Jahr den Goldenen Löwen. Diese Auszeichnung war für ihn sehr überraschend, denn er ist schon ganz lange eine Größe auf dem Kunstmarkt. Schauen Sie hier in eine Ausstellung aus dem Jahr 2013 oder schauen Sie ins Ludwigforum, um mehr über ihn zu erfahren. hier! Lassen Sie sich Zeit, um sich den Arbeiten und seinen Ideen zu nähern.


Ein kleiner Spaziergang

Nach den "Ausstellungsbesuchen" bei diesem Künstler und der üblichen täglichen Routine habe ich mich in der Dämmerung auf den Weg gemacht, um noch ein wenig von dem zur Zeit zauberhaften Herbstlicht einzufangen. Ich habe meine Kamera mitgenommen und nicht bewusst nach besonders schönen Lichtkonstellationen gesucht, sondern ich habe sie in den Himmel gehalten und diesen einen Moment fotografiert. Schauen Sie selbst:

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 

 
 
 
Solche traumhaften Farben sind einfach nur schön und sie erinnern mich wiederum an einen Maler, den ich auch sehr schätze und dessen Bilder ich auch schon in einer Ausstellung im Original bewundern durfte:
 
Eberhard Ross
hier ein Video über seine Arbeitsweise und hier seine Malereien.
 
Im November wird er in der Galerie Art Forum Ute Barth in Zürich zu sehen sein. Ein Ausflug lohnt sich, denn eine Fotografie kann diese Werke nicht wirklich überzeugend wiedergeben.
 
 
 

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Freitag, 13. Oktober 2017

Rot mit weissen Punkten

von Judith Mundwiler

Der Herbst bringt im Moment farbenfrohe Wesen ans Licht, wie hier in der Ostschweiz, wo ich bei einem Spaziergang über eine Alpweide diese Fliegenpilz Familie entdeckte. Die verschiedenen Muster, welche ein Pilzhut je nach Alter zeigt, faszinierte mich total! Das sind doch wunderbare Vorlagen zum Malen und Sticken.
Lassen Sie sich inspirieren von diesen Vielfältigen Mustern und Farbtönen........






......von jung......
...bis alt......














Natürlich war ich neugierig, ob ich in der Kunst das Sujet vom Fliegenpilz auch finden werde. Im Internet bin ich auf die Suche gegangen.......

Zuerst kam mir das Buch von Mister Finch in den Sinn. Vor einiger Zeit hatte ich es in einer Buchhandlung entdeckt und dann diesen Sommer verschenkt. Die textilen "Viechereien", welche Mister Finch kreiert sind so lustig, machen auch nachdenklich, und sind total verspielt oder auch ganz naturgetreu. Er fertigt die übergrossen Nachtfalter und anderen Insekten zum Teil aus Stoffen, die er im Brockenhaus findet, aus gestickten Gobelins oder aus alten Brokatvorhängen.
Wenn Sie gerne Märchenhaftes haben, kann ich Ihnen das Buch nur empfehlen.
Titel: Living in a Fairytale World
ISBN:978-0-9913419-7-9



Hier ein paar Bilder von Mister Finch's Pilzen. Ich habe sie im Internet und auf seiner Webseite gefunden.
Der Link zur Webseite HIER












Beim recherchieren zum Thema Fliegenpilz habe ich noch eine weitere Künstlerin entdeckt:
Ivana Falconi. Sie lebt im Tessin und sammelt lauter skurrile Dinge aus dem Brockenhaus, setzt sie neu zusammen oder in einen neuen Zusammenhang.


Sie können HIER eine Sendung "Kulturplatz" vom Schweizer Fernsehen nachschauen. Ivana Falconi wird in einem Porträt mit ihrem Fliegenpilzen vorgestellt.
HIER die Webseite von Ivana Falconi.

Und der dritte Künstler ist Sigmar Polke.
Ich habe von Ihm ein Bild mit dem Sujet vom Fliegenpilz entdeckt.




"Staunen vor dem Fliegenpilz"
Sigmar Polke war einer der berühmtesten Künstler Deutschlands und galt ganz zu Recht als Meister der subversiven Ironie. In den sechziger Jahren entstanden seine riesigen und heute millionenschweren Rasterbilder wie die "Bunnies" (1966), oder er übermalte bunte Tischtücher und Tapeten. Auch in der Druckgrafik, ein von Polke früh favorisiertes Medium, traute er sich mehr als seine Kollegen. Er benutzte den vielfarbigen Offsetdruck, als der noch kaum verbreitet war, oder verwendete pelziges Velourspapier als Untergrund. Manchmal überarbeitete er seine Grafiken, schnitt aus und überklebte so lange, bis die schrägen Farb- und Formspiele das Betrachterauge endgültig verwirren mussten.Wie auf dem Blatt "Mu nieltnam netorruprup" von 1975, auf dem ein riesiger Fliegenpilz wie eine Statue bestaunt wird: Angeblich kam dem Künstler die Idee, weil er damals nicht bloß mit Kunst, sondern auch mit Drogen experimentierte.
(Zitat von "Spiegel online" 3.7.2000)
Polke starb 2010.
HIER finden Sie mehr zum Künstler.  Es lohnt sich, sein Werk näher zu erforschen. Nutzen Sie dafür das Internet. 


TIPP IN EIGENER SACHE:
Reservieren Sie sich das Datum vom ersten Dezemberwochenende!
Am 1.und 2. Dezember 2017 ist Tag vom offenen Atelier bei mir. Ich werde ganz viel Material aus meinem Fundus zu Gunsten vom Projekt "CTAS-Chocki Traditional Art School" zu Flohmarktpreisen verkaufen. 
Es wird auch ein Anlass sein zum gemütlichen Zusammensitzen, Plaudern und Austauschen in der Vorweihnachtszeit.