Freitag, 5. Juni 2015

Fundstücke aus Wolle


Gästeblog von Esther Grischott

Pignia heisst das kleine Dorf im Bündnerland, in dem ich mit meiner Familie wohne. Neben meinen Aufgaben als Waldspielgruppenleiterin und Familienfrau engagiere ich mich im Vorstand der Filzszene Graubünden und organisiere dort die Filzkurse für die Frühlings- und Herbsttreffen.




Vor genau zwanzig Jahren habe ich das wunderbare Filzhandwerk durch Marlène Lang für mich entdeckt und finde bis heute in diesem Textilbereich immer wieder neue kreative Wege. Filz ist für mich immer einzigartig im Ausdruck.


Es genügt mir nicht, nur „konventionellen Filz“ zu gestalten.




Filz besteht für mich nicht nur aus Pantoffeln, Taschen, Schals und Hüten für den Alltag, die filze ich auch, doch meine grosse Leidenschaft gilt seit längerem dem Dialog zwischen Fundstücken und Wolle. Das Material Wolle ist für mich so vielfältig, eigentlich unerschöpflich. Tauche ich spielerisch und kreativ in das Material Filz ein, lassen sich auch nach vielen Jahren immer wieder neue, spannende Nuancen entdecken.

Ganz gerne besuche ich auch die Filzkurse der FILZSZENE Graubünden, sie geben mir immer wieder gute Imputs und vorallem freudige Kontakte mit anderen Filzbegeisterten.

2006 konnte ich bei der jurierten Filz- Ausstellung Urig naturig in Grüsch mitmachen (org. FILZSZENE GR). Die dort ausgestellten Filzvögel in Kombination mit Schwemmholz haben die Grundsteine für meine Leidenschaft mit Fundstücken gelegt.

Brut Zeit




2013 durfte ich im Zusammenhang mit der bäuerlichen AGRISCHA Messe ein Schaufenster in einem Schmuckgeschäft gestalten. Mistgabeln und Stroh boten den Hintergrund zu meinem Filzschmuck.




Ja, mit den krummen, abgebrochenen, bei den Bauern vom Tal zusammengesuchten ausrangierten Mistgabeln hat alles angefangen und seinen Lauf genommen.

Dann kamen die Ausschreibungen für die jurierten Ausstellungen PUR und Teximus und eine Anfrage für den Klangwald in Lohn.

... glücklich bestückt mit handgeschmiedeten antiken Mistgabeln und weiteren bäuerlichen Gegenständen machte ich mich an die Arbeit. Es entstanden:


Die 7 Wächter



Wo die wilden Kerle zu Hause sind...natürlich in den Bündner Bergen






Die Schneedecke






Der Schnee






Meine spezielle Vorliebe gilt der Schweizer Naturwolle, meist Prospecierara- Schafrassen. Und immer wieder stöbere ich durch Altmetallcontainer, alte Ställe oder bekomme von lieben Menschen „Schätze“. So sind in den letzten zwei Jahren verschiedenste Werke mit antiken, alten und abgenutzten Gebrauchsgegenständen aus dem Tal entstanden.



Die Wächter, die wilden Kerle, die Waldschrate, Vögel und weitere Filzwesen sie alle bekommen ihre speziellen Namen.




Sie werden für mich so noch lebendiger und erwecken die Spuren von Altem in neuem Licht.
Was haben sie wohl schon alles erlebt! Wenn sie doch nur erzählen könnten!




3 Kommentare:

  1. Liebe Esther,
    herzlichen Dank für das Zeigen dieser fantasievollen Gesellen. Da fallen mir doch gleich die passenden Geschichten ein. Welch zauberhafte Wesen, ein Genuss, sie zu betrachten. Viel Freude weiterhin beim Stöbern in alten Scheunen.
    Herzliche Grüße Anette

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  2. Ja Anette es wird weiterhin mit viel Freude gestöbert...vielleicht entsteht ja die eine oder andere Geschichte dazu.

    liebe Grüsse Esther

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  3. liebe esther
    ....das ist total spannend, in deine welt deiner kunst zu schauen! vielen dank für deinen interessanten beitrag!
    vielleicht ist dein bericht auch ein ansporn für andere künstlerInnen, die gerne hier ihre arbeit vorstellen wollen!!! wenn sich jemand angesprochen fühlt, meldet euch doch bitte bei einer von uns 4 TAFch frauen! wir werden euren bericht und eure fotos in den blog stellen.
    herzliche grüsse
    judith

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