Freitag, 12. Juli 2013

Licht und Farbe

Von Judith Mundwiler

Ich knüpfe hier an den Bolgbeitrag von Cécile an und erzähle Ihnen in Bildern über meine Ausstellungsbesuche vom letzten Wochenende!

Während meinem Ferienaufenthalt in der Ostschweiz nützte ich die Gelegenheit, Ausstellungsorte in dieser Region der Schweiz zu besuchen.
Es blieben eindrückliche Farben- und Formenbilder in meiner Erinnerung hängen, die sich vielleicht einmal in einem Textilen Werk von mir weiterentwickeln werden.
Gerne möchte ich Sie daran teilhaben lassen! Vielleicht ist es ja für Sie auch eine Inspirationsquelle für ein neues Projekt.

Der erste Ausstellungsort ist die geschichtsträchtige LOCKREMISE in St.Gallen.
Die Lockremise hat einen nahen Bezug zur Textilkunst: Anfang des 20. Jahrhunderts, zur Zeit der Textilhochblüte in der Schweiz, liefen in St.Gallen viele wirtschaftliche Fäden zusammen. Die lokalen Textilunternehmen beherrschten rund die Hälfte des Stickerei-Weltmarktes. Das filigrane Gewebe forderte massive Transportwege. Eine direkte Zuglinie verband damals St.Gallen mit Paris. In dieser Zeit entstand das grösste noch erhaltene Lokomotiv-Ringdepot der Schweiz und ist damit ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Es ist ein Pionierbau der Eisenbeton-Konstruktion mit aufwändiger Jugendstilfassade. Das Gebäude wurde 2009/2010 renoviert und in ein Kultur- und Kunstzentrum umgewandelt.

Die Ausstellung "Two Double Works" von Anthony McCall ist noch bis zum 21. Juli zu erleben. Es ist wirklich ein Erleben! Der in New York lebende Künstler hat hier zwei raumgreifende Lichtinstallationen realisiert. Im Zentrum stehen Doppelprojektionen, in denen sich zwei lineare Lichtzeichnungen in unterschiedlicher Konstellationen zueinaner bewegen. Zusammen mit künstlichem Nebel  entstehen optische Räume, in welchen man sich bewegen kann. Es ist eine ruhige, sinnliche Athmosphäre und man wird Teil des Gesamtwerks, wenn man sich mit genug Zeit darauf einlässt.






Die zweite Ausstellung war "Lights" von Dan Flavin im KUNSTMUSEUM in St.Gallen.
Der Amerikanische Künstler schuf sich bereits in den 1960er Jahren eine unverkennbare Position  innerhalb de Neoavantgarde mit seinen minimalistischen Lichtinstallationen unter Verwendung von handelsüblichen Leuchtstoffröhren.
Mit seinen Lichtwerken verwandelt er die Räume des Museums zu farbigen Riesenbildern.









Bei der Weiterreise durch die Ostschweiz kamen wir nach Appenzell. Dort steht ebenfalls ein geschichtsträchtiges Gebäude, die KUNSTHALLE ZIEGELHÜTTE.

Die Geschichte der alten Ziegelei geht bis ins sechzehnte Jahrhundert zurück. Wenn Sie genaueres zur Entstehung des Gebäudes wissen möchten, schauen sie doch auf die Webseite der Ziegelhütte.
Um 2000 wurde das historische Bauwerk mit einer Stiftung vom Abriss bewahrt und in ein Kunst- und Kulturzentrum umgewandelt.

Die laufende Ausstellung (noch bis zum 1.September) von Stefan Steiner mit dem Titel "EFACH, EINFACH" hat mich sehr fasziniert! Der Künstler beschäftigt sich seit 1991 mit "gemalten" Büchern, Künstlerbüchern. Eine Auswahl dieser Bücher sind auf Podesten, ohne Glas ringsum ausgestellt, sodass man die Werke sehr unmittlebar betrachten und  auf sich wirken lassen kann. Mehr zu seiner Arbeit finden Sie auf der Webseite der Ziegelhütte.

War meine Kleiderauswahl für den Museumsbesuch wohl Vorahnung?







2 Kommentare:

  1. Hallo Judith,

    vielen Dank für diesen wunderbaren, lehrreichen Bericht!

    Wir sind leider nur durch die Schweiz durchgefahren auf unserer Urlaubsreise.

    Aber was nicht ist - kann ja noch werden. Es ist ja noch ein bißchen Zeit!

    LG Luitgard

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  2. Liebe Luitgard
    ...ja, manchmal lohnt es sich, während unseren Reisen an ungewohnten Orten Halt zu machen und die lokalen Museen und Kulturlokale zu besuchen, da findet man oft richtige "Perlen"!
    Ich wünsche Dir noch ganz schöne Sommertage!
    Judith

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