Freitag, 29. März 2013

Gedanken zum Ursprung

von   Gabi Mett

In den vergangenen zwölf Jahren begleitet mich eine Idee, die die Ursprünge der Menschheit betrifft. Ich begann, eine Serie sogenannter Schutzmäntel zu nähen. Sie weisen eine kimonohafte Form auf und sind als Objekt für die Wand gedacht. Als Beispiel sei die Arbeit "Stille Wasser" gezeigt, die zur Zeit an verschiedenen Orten in Rußland zu sehen ist.



Nach und nach formte sich bei mir das Bild eines großen Kreises, um den Personen, symbolisch durch einzelene Decken als Urtypus eines Kleidungsstückes repräsentiert, einen Platz einnehmen, den ihnen die Gemeinschaft zuweist. Sie haben wichtige Aufgaben in dieser Gemeinschaft zu erfüllen und handeln zu deren Wohl.

Die erste Decke entstand vor drei Jahren, nämlich die des Märchenerzählers. Diese Arbeit hängt nicht mehr flach an der Wand, sondern öffnet den Weg in den Raum.






Durch die Ausschreibung des Vereins Quiltkunst e.V., der Quilts im Großformat forderte, rückte die Idee des Kreises wieder in den Vordergrund. Es bot sich mir die Möglichkeit, eine Arbeit zu schaffen, die als Zentrum der gesamten Installation dienen sollte. Bei der Ausführung meiner Werke gehe ich immer sehr intuitiv vor. So war es für mich eine Herausforderung, diese Installation so weit durchzuplanen, dass ich sie bildlich und textlich faßbar in einer Mappe zusammengestellt, der Jury präsentieren konnte. Ich schaffte es aber in die nächste Runde und so stand einer Ausarbeitung nichts mehr im Weg.

Nach und nach fertigte ich einen vierteiligen Kreis, dessen Einzelteile durch zwei Bahnen roter Seide, einer textilen Spirale und Opfergaben zu einer Einheit zusammengeführt wurden. Gleichzeitig entstand die Decke der Schamanin. Diese Frau war und ist auch heute noch Leiterin der Opferzeremonie, Heilkundige, Wahrsagerin, Dichterin und Sängerin. Sie nimmt damit entscheidende Aufgaben in einer Gemeinschaft wahr.

Am Sonntag wurde die Ausstellung "Konzepte in Stoff. 22 textile Positionen" in der Kunststation Kleinsassen eröffnet. Hier war nun auch zum ersten Mal diese Installation in einem wunderbaren Ambiente ausgestellt.










Mittwoch, 27. März 2013

Glücksbringer

von  Gabi Mett

Diesen Glücksbringer in Rot-Weiß habe ich für einen netten Händler genäht, der es mir ermöglicht hat, drei wunderbare Kanthaquilts zu erwerben. Ich habe nur alte Materialien benutzt:

Leinen, Baumwollgarne, alte Teppichgarne, Perlen, Muscheln, Kohle, ein altes Uhrenteil und roten Filz





 
 
 

 
 
 

Freitag, 22. März 2013

...der Weg einer Seelenwanderung....

Von Judith Mundwiler

Der kleine, schillernde Besucher auf den Fotos vom Mittwoch spaziert über ein Bild aus meiner Serie "Seelenwanderung". Als ich im lezten Frühling mit Aquarellfarben und den vernähten Teebeuteln im Garten sass und die Seelenformen malte, kam dieser Mister Schiller angekrabbelt und leistete mir während über einer Stunde Gesellschaft. Vielleicht fühlte er sich angezogen vom feinen Duft, der immer noch aus den gebrauchten Teebeuteln verströmt wurde, oder vielleicht hatten es ihm meine gewählten Farben angetan, welche perfekt zu seinem Schillerpanzer passten....
Während fast zwei Jahren arbeitete ich an der Serie "Seelenwanderung", die ich Ihnen heute hier vorstelle.
In dieser Zeit beschäftigte mich das Thema vom Loslassen und Abschiednehmen.
Das Älterwerden der Eltern und das Weggehen der erwachsenen Söhne.

Das fragile, transparente Material von gebrauchten Teebeuteln, von welchen jeder einzelne ganz individuelle Farb- und Abnützungsspuren zeigt, faszinierte mich und ich sah darin die Parallelen zu den fragilen Lebensspuren in jedem Menschenleben.



Die zum Teil zerfetzten oder zersetzten Papiere wirken so fragil und sind doch trotzdem so stark, dass sie sich auch vernähen lassen. Sie wiederspiegeln mit ihren Lebensspuren das Zerbrechliche vom Thema, die eingebrannten Lebenslinien und die Verletzungen in der Seele.


Der Goldfaden steht für das Kostbare im Leben.

 

Das erste Werk ist genäht aus gebrauchten Teebeuteln. Es ist so fein und fragli, dass es sich bei jedem Lufthauch bewegt.



...die Seele wird vergoldet...


..das fragile Werk wird nun verstärkt mit weisser Farbe...


...die Seele wird lebendiger, wird akzentuiert mit Aquarellfarbe..... 


...sie verändert sich in der Grösse und Form....


...sie schält sich aus dem Hintergrund heraus....

 
...die Farbe verändert sich...


...die fertige Serie....




Diese ganze Serie ist bis Herbst 2013 in Basel zu sehen. Die Austellung kann im Erziehungsdepartement, Leimenstrasse 1, während der Büro Öffnungszeiten besucht werden.
Den Link dazu finden Sie auf meiner Webseite.



...als Abschluss vom ganzen Prozess steht ein grosses Werk, welches ich bei der Ausschreibung "Grossquilt" vom deutschen Verein für Quiltkunst e.V. eingereicht hatte. 



Die grösse der Werks ist 196x163cm.


Am kommenden Sonntag, den 24. März, um 15.00h ist die Eröffnung dieser Ausstellung unter dem Titel: 
'KONZEPTE IN STOFF'
in der Kunststation Kleinsassen (D). Die Austellung dauert bis zum 20. Mai 2013 und wird voraussichtlich später auch an anderen Orten zu sehen sein, unter anderen im Textilmuseum in Heidelberg.




Mittwoch, 20. März 2013

Von Judith Mundwiler


...da macht sich jemand auf den weg.........